Begriff | Erklärung |
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A1 | Siehe primäre Hörrinde. |
Absolute Refraktärzeit | Die Zeit, gemessen vom Beginn eines Aktionspotenzials, in der sich kein neues Aktionspotenzial auslösen lässt. |
Acetylcholin | Ein Amin, das in vielen Synapsen des peripheren und zentralen Nervensystems und auch am Übergang zwischen Neuron und Muskel als Neurotransmitter dient. |
ACTH | Siehe adrenocorticotropes Hormon. |
Adenosintriphosphat (ATP) | Das Molekül, das die Energiewährung der Zelle darstellt. Bei der Hydrolyse von ATP zu Adenosindiphosphat (ADP) wird Energie frei, die die meisten biochemischen Reaktionen des Neurons antreibt. ADP wird in den Mitochondrien wieder zu ATP umgewandelt. |
Adenylatcyclase | Ein Enzym, das die Umwandlung von Adenosintriphosphat (ATP) in zyklisches Adenosinmonophosphat (cAMP), einen Second Messenger, katalysiert. |
Adipositas | Ein Zustand positiver Energiebilanz, bei dem die Energieaufnahme und die Energiespeicherung den Energieverbrauch übersteigen, was zu einem erhöhten Körperfettanteil führt. Auch als Fettleibigkeit bezeichnet. |
Adiuretin | Ein kleines Peptidhormon, das von magnozellulären neurosekretorischen Zellen aus dem Hypophysenvorderlappen freigesetzt wird; fördert die Wasserretention und verringert die Harnproduktion in der Niere; auch als antidiuretisches Hormon (ADH) oder Vasopressin bezeichnet. |
Adrenalin | Ein Catecholamin-Neurotransmitter, der aus Noradrenalin synthetisiert wird. |
Adrenocorticotropes Hormon (ACTH) | Ein Hormon, das als Reaktion auf Corticoliberin vom Hypophysenvorderlappen abgegeben wird; stimuliert die Freisetzung von Cortisol aus der Nebenniere. |
Affektive Aggression | Eine offensive oder defensive Form der Aggression, begleitet von verbalen Äußerungen und einer hohen Aktivität des vegetativen Nervensystems. |
Affektive Störung | Ein Geisteszustand, der durch Gemütsstörungen charakterisiert ist; auch als Depression bezeichnet. Beispiele sind eine schwere Depression und eine bipolare affektive Störung. |
Afferenz | Ein Axon, das zu einer Struktur hinleitet und diese innerviert. Siehe auch Efferenz. |
Agnosie | Die Unfähigkeit, Objekte zu erkennen, auch wenn einfache sensorische Fähigkeiten scheinbar normal ausgeprägt sind; kann beispielsweise durch Schädigung des ventralen visuellen Pfads verursacht werden. |
Agoraphobie | Eine psychische Störung, die durch die Angst charakterisiert ist, sich auf öffentlichen Plätzen aufzuhalten und einer Situation nicht oder nur unter peinlichen Umständen entkommen zu können. |
Akkommodation | Die Änderung der Brechkraft durch Veränderung der Linsenform im Auge. |
Aktin | In allen Zellen ein Protein des Cytoskeletts und das in dünnen Filamenten der Skelettmuskelfasern hauptsächlich vorkommende Protein; verursacht die Muskelkontraktion durch spezifische chemische Wechselwirkungen mit Myosin. |
Aktionspotenzial | Eine kurze Veränderung des Membranpotenzials, verursacht durch das schnelle Öffnen und Schließen von spannungsabhängigen Ionenkanälen; auch bekannt als Spike, Nervenimpuls oder Entladung. Aktionspotenziale breiten sich wie eine Welle entlang eines Axons aus und übertragen auf diese Weise Informationen von einem Ort des Nervensystems zum anderen. |
Aktive Zone | Eine Region in der präsynaptischenMembran, in der Neurotransmitter freigesetzt werden. |
Amakrinzelle | Ein Neuron in der Netzhaut des Auges, dessen Neuriten lateral in die innere plexiforme Schicht ziehen. |
Amboss | Ein kleiner Knochen im Mittelohr, dessen Form an einen Amboss erinnert. |
γ-Aminobuttersäure (gamma-aminobutyric acid, GABA) | Eine Aminosäure, die aus Glutamat synthetisiert wird; der im zentralen Nervensystem am häufigsten vorkommende inhibitorische Neurotransmitter. |
Aminosäure | Ein chemischer Grundbaustein von Proteinmolekülen, der aus einem zentralen Kohlenstoffatom, einer Aminogruppe, einer Carboxylgruppe und einemvariablen Rest besteht. |
Ammonshorn (Cornu ammonis) | Eine Schicht von Neuronen im Hippocampus, von der Axone in den Fornix ziehen. |
Amnesie | Ein ausgeprägter Verlust von Gedächtnis oder Lernvermögen. Siehe auch anterograde Amnesie, retrograde Amnesie. |
Amnestische Aphasie | Die Unfähigkeit, Worte zu finden. |
AMPA-Rezeptor | Ein Subtyp des Glutamatrezeptors; ein glutamatabhängiger Ionenkanal, der für Na+ und K+ durchlässig ist. |
Ampulle | Die Ausbuchtung am Ende eines Bogengangs, die die Haarzellen enthält, welche Drehbewegungen übertragen. |
Amygdala | Ein mandelförmiger Kern im anterioren Temporallappen, von dem man annimmt, dass er an der Empfindung von Gefühlen, bestimmten Formen des Lernens und am Gedächtnis beteiligt ist. |
Anabolismus | Die Biosynthese von organischen Molekülen aus Vorstufen; auch als anaboler Stoffwechsel bezeichnet. Siehe auch Katabolismus. |
Analgesie | Das Fehlen von normalem Schmerzempfinden. |
Androgene | Männliche steroidale Geschlechtshormone, von denen das wichtigste Testosteron ist. |
Angststörung | Eine aus einer ganzen Reihe von psychischen Störungen, die durch irrationale oder unangemessene Angst charakterisiert ist; dazu gehören Panikstörung, Agoraphobie und obsessiv kompulsives Syndrom (OCD). |
Anion | Ein negativ geladenes Ion. Siehe auch Kation. |
Anorexia nervosa | Eine psychische Störung, die durch Fixierung auf das Essen, eine starke Angst vor Gewichtszunahme und die freiwillige Beibehaltung eines Körpergewichts unter dem Normalgewicht charakterisiert ist. |
Anorexie | Ein Zustand der Appetitlosigkeit, bei dem der Energieverbrauch die Energieaufnahme übersteigt. Mit Magersucht als krankhafter Sonderform. |
Anorexigenes Peptid | Ein neuroaktives Peptid, das wirkt, indem es die Nahrungsaufnahme inhibiert; Beispiele sind Cholecystokinin (CCK), α-Melanocyten-stimulierendes Hormon (αMSH) und das Kokain- und Amphetamin-regulierte Transkriptpeptid (CART). |
Antagonistischer Muskel | Ein Muskel, der am selben Gelenk einem anderen Muskel entgegenwirkt. |
Anterior | Anatomische Lagebezeichnung; Richtung Nase gelegen oder rostral. |
Anteriorer cingulärer Cortex | Bereich der Großhirnrinde direkt vor und über dem vorderen Abschnitt des Corpus callosum. Wurde mit der Pathophysiologie von affektiven Störungen in Zusammenhang gebracht. |
Anterograde Amnesie | Die Unfähigkeit, neue Informationen in das Gedächtnis aufzunehmen. |
Anterograder Transport | Axoplasmatischer Transport aus dem Soma eines Neurons zur Axonterminale. |
Antidepressivum | EinWirkstoff,mit dem die Symptome einer Depression behandelt werden, indem im Gehirn die Konzentration von monoaminen Neurotransmittern erhöht wird; Beispiele sind Trizyklika, Monoaminoxidase(MAO)-Hemmer und SSRIs. |
Antidiuretisches Hormon (ADH) | Siehe Adiuretin. |
Anxiolytikum | Ein Wirkstoff, der Angstgefühle verringert; Beispiele sind Benzodiazepine und SSRIs. |
Aphasie | Ein teilweiser oder vollständiger Sprachverlust als Folge eines Gehirnschadens. Siehe auch Broca-Aphasie, Leitungsaphasie, Wernicke-Aphasie. |
Apoptose | Der Mechanismus eines geordnet ablaufenden, genetisch programmierten Zelltods. |
Arachnoidea | Die mittlere von drei Hirnhäuten, den drei Membranen, die das zentrale Nervensystem umgeben. |
Arbeitsgedächtnis | Die vorübergehende Speicherung von Informationen, die in ihrer Kapazität begrenzt ist und bei der ständige Wiederholung notwendig ist. |
Areal 17 | Primäre Sehrinde. |
Areal IT | Ein Gebiet des Neocortex an der inferioren Oberfläche des Temporallappens, das Teil des ventralen visuellen Verarbeitungsstroms ist; enthält Neuronen, die auf komplexe Objekte wie Gesichter reagieren und scheint am visuellen Gedächtnis beteiligt zu sein. |
Areal LIP | Siehe lateral-intraparietaler Cortex. |
Areal MT | Ein Gebiet des Neocortex an der Verbindung von Parietal- und Temporallappen, das von der primären Sehrinde versorgt wird und vermutlich auf die Verarbeitung von Objektbewegungen spezialisiert ist; auch als V5 bezeichnet. |
Areal V4 | Ein Gebiet des Neocortex anterior zur primären Sehrinde, das im ventralen visuellen Verarbeitungsstrom liegt und vermutlich für die Wahrnehmung von Formen und Farben von Bedeutung ist. |
Assoziatives Lernen | Das Erlernen von Verbindungen zwischen Ereignissen; man unterscheidet zwei Formen: die klassische und die operante Konditionierung. |
Astrocyt | Eine Gliazelle im Gehirn, die Neuronen stützt und die chemische und ionische Zusammensetzung der Umgebung kontrolliert. |
Ataxie | Anormale, nichtkoordinierte Bewegungen, häufig in Verbindung mit einer Dysfunktion des Kleinhirns. |
Atonie | Das Fehlen von Muskelspannung. |
ATP | Siehe Adenosintriphosphat. |
Attenuationsreflex | Die Kontraktion von Muskeln im Mittelohr, die zu einer Reduktion der Empfindlichkeit des Gehörs führt. |
Aufmerksamkeit | Der Zustand, in dem die Konzentration selektiv auf einen sensorischen Reiz gelenkt wird. |
Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) | Durch Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität gekennzeichnete Verhaltensstörung. |
Aufstrich | Der erste Teil eines Aktionspotenzials, gekennzeichnet durch eine schnelle Depolarisation der Membran. |
Augendominanzsäule | Eine Region der primären Sehrinde, die Information vorwiegend von einem Auge erhält. |
Augendominanzverschiebung | Eine Veränderung der Verschaltungen in der Sehrinde, die mehr Neuronen auf den Input eines Auges reagieren lässt. |
Außenohr | Die Ohrmuschel mit dem Gehörgang. |
Außensegment | Lichtempfindlicher Abschnitt der Photorezeptoren der Retina. |
Äußere Haarzelle | Eine Rezeptorzelle für auditorische Reize, die im Innenohr weiter von der Schneckenspindel entfernt liegt als die Pfeilerzellen des Corti-Organs. |
Äußere Körnerschicht | Eine Schicht der Netzhaut im Auge, die die Zellkörper der Photorezeptoren enthält. |
Äußere plexiforme Schicht | Eine Schicht in der Netzhaut des Auges, die sich zwischen der inneren und der äußeren Körnerschicht befindet; enthält Neuriten und Synapsen zwischen Photorezeptoren, Horizontal- und Bipolarzellen. |
Äußerer Augenmuskel | Ein Muskel, der das Auge in der Augenhöhle bewegt. |
Autonome Ganglien | Periphere Ganglien im sympathischen und parasympathischen Teil des vegetativen Nervensystems. |
Autoradiografie | Ein Verfahren, mit dem sich radioaktiv strahlende Bereiche in Gewebeschnitten sichtbar machen lassen. |
Autorezeptor | Ein Rezeptor in der Membran einer präsynaptischen Axonterminale, der empfindlich für die von diesem Ende freigesetzten Neurotransmitter ist. |
Axialer Muskel | Ein Muskel, der Bewegungen des Rumpfes ermöglicht. |
Axon | Ein Neurit, der auf die Leitung von Nervenimpulsen spezialisiert ist. |
Axonhügel | Eine Schwellung des Axons im Übergangsbereich zum Soma. |
Axonkollaterale | Seitenast eines Axons. |
Axonterminale | Der Endbereich eines Axons und gewöhnlich der Ort des synaptischen Kontakts mit einer anderen Zelle; auch als Synapsenendknöpfchen oder präsynaptische Terminale bezeichnet. |
Axoplasmatischer Transport | Der Transport von Substanzen entlang eines Axons. |
Bahn (Tractus) | Eine Ansammlung von Axonen im zentralen Nervensystemmit einem gemeinsamen Ursprung und einem gemeinsamen Ziel. |
Balken (Corpus callosum) | Die große Kommissur im Großhirn, die aus Axonen besteht und die Rinde der beiden Hirnhälften verbindet. |
Ballismus | Eine Bewegungsstörung, die durch eine Schädigung des Nucleus subthalamicus verursacht wird und durch heftige Schleuderbewegungen der Extremitäten gekennzeichnet ist. |
Barbiturate | Eine Wirkstoffklasse mit beruhigender, anästhesierender und krampflösenderWirkung; Barbiturate wirken teilweise über die Bindung an GABAA-Rezeptoren und verlängern deren hemmendeWirkung. |
Basaler Vorderhirnkomplex | Verschiedene cholinerge Kerne des Großhirns, einschließlich des Nucleus septalis medialis und des Nucleus basalis Meynert. |
Basales Großhirn | Der Bereich des Großhirns, der tief in den Großhirnhälften liegt. Auch als basales Telencephalon bezeichnet. |
Basalganglien | Eine Reihe von assoziierten Zellgruppen im basalen Großhirn, umfasst den Nucleus caudatus, das Putamen, das Pallidum und den Nucleus subthalamicus. |
Basilarmembran | Eine Membran, die die Scala tympani und die Scala media in der Hörschnecke des Innenohrs voneinander trennt. Schwingungen der Basilarmembran sind für die Transduktion des Schallreizes entscheidend. |
Basisemotionen | Eine überschaubare Anzahl grundlegender Emotionen, die sich nicht aus anderen emotionalen Komponenten zusammensetzen, angeboren sind und in allen Kulturen gleichermaßen vorkommen. Auch Grundgefühle genannt. |
BCM-Theorie | Eine Theorie, die besagt, dass Synapsen in zwei Richtungen beeinflussbar sind. Eine Verstärkung der synaptischen Übertragungsstärke erfolgt, wenn die präsynaptische Aktivität mit einer starken postsynaptischen Reaktion zusammentrifft, und eine Verringerung der synaptischen Übertragungsstärke erfolgt, wenn die präsynaptische Aktivität mit einer schwachen postsynaptischen Reaktion einhergeht. Eine Erweiterung des Synapsenkonzepts von Hebb, die von Bienenstock, Cooper und Munro an der Brown University entwickelt wurde. Siehe auch Hebb-Synapse, Hebb’sches Lernen. |
Bedorntes Neuron | Ein Neuron mit dendritischen Dornen. |
Benzodiazepine | Eine Wirkstoffklasse mit angstlösender, sedativer, muskelentspannender und krampflösender Wirkung; wirkt durch die Bindung an GABAA-Rezeptoren und verlängert deren hemmendeWirkung. |
Beuteaggression | Angriffsverhalten, oft mit dem Ziel, Nahrung zu erbeuten, begleitet von einigen wenigen Lautäußerungen und geringer Aktivität des vegetativen Nervensystems. |
Bewusstsein | Bewusste Wahrnehmung äußerer Reize und innerer Gedanken und Gefühle. |
Bindehaut | Die Membran, die sich vom Augenlid zurückfaltet und mit der Lederhaut des Auges verbunden ist. |
Binokuläre Rivalität | Zeitlich alternierende Wahrnehmung, die auftritt, wenn die beiden Augen gleichzeitig verschiedene Bilder sehen. |
Binokulärer Wettstreit | Ein Prozess, von dem man annimmt, dass er während der Entwicklung des Sehsystems abläuft und bei dem die über beide Augen eingehende Information um die Innervation derselben Zelle konkurriert. |
Binokuläres Gesichtsfeld | Der Bereich des Gesichtsfeldes, der von beiden Augen wahrgenommen wird. |
Binokuläres rezeptives Feld | Das rezeptive Feld eines Neurons, das auf die Stimulierung durch sowohl das eine als auch das andere Auge reagiert. |
Bipolare Störung | Eine affektive psychische Störung, die durch manische Phasen charakterisiert ist, welche von depressiven Phasen unterbrochen werden; auch als manisch-depressive Störung bezeichnet. |
Bipolares Neuron | Ein Neuron mit zwei Neuriten. |
Bipolarzelle | Eine Zelle in der Netzhaut, die Photorezeptoren mit Ganglienzellen verbindet. |
Blob | Ein Bereich, hauptsächlich in Schicht II und III der primären Sehrinde, der durch eine hohe Konzentration des Enzyms Cytochromoxidase in den Zellen gekennzeichnet ist. |
Blob-Pfad | Eine Bahn für die Verarbeitung visueller Informationen, die über parvozelluläre und koniozelluläre Schichten des CGL verläuft und in den Blobs der Schicht III der primären Sehrinde zusammenläuft; vermutlich an der Verarbeitung von Informationen über die Objektfarbe beteiligt. |
Blut-Hirn-Schranke | Eine Spezialisierung von Wänden der Gehirnkapillaren, die den Übergang von Substanzen aus dem Blut in die extrazelluläre Hirnflüssigkeit begrenzt. |
Bogengang | Ein Bestandteil des vestibulären Labyrinths im Innenohr, der die Rotation des Kopfes überträgt. |
Bottom-up-Aufmerksamkeit | Aufmerksamkeit, die reflexartig auf einen auffälligen äußeren Reiz gerichtet wird. Auch als exogene Aufmerksamkeit bezeichnet. |
Brechung | Die Richtungsänderung von Lichtstrahlen, die beim Übertritt von einem transparenten Medium in ein anderes auftreten kann. |
Broca-Aphasie | Eine Sprachstörung, bei der eine Person Schwierigkeiten mit der Wortfindung und dem Wiederholen von Wörtern hat, Sprache jedoch verstehen kann; auch bekannt als motorische Aphasie oder nichtflüssige Aphasie. |
Broca-Zentrum | Ein Bereich des Frontallappens des Gehirns, dessen Schädigung eng mit der Broca-Aphasie assoziiert ist. |
Brücke (Pons) | Der Teil des rostralen Rautenhirns, der ventral zum Kleinhirn und dem vierten Ventrikel liegt. |
Brückenkerne (Nuclei pontis) | Ein Cluster von Neuronen, das als Umschaltstation Informationen aus der Großhirnrinde an die Kleinhirnrinde weiterleitet. |
Brunstzyklus | Weiblicher Fruchtbarkeitszyklus, der bei den meisten nicht zu den Primaten gehörenden Säugetieren auftritt und bei dem es Phasen der Paarungsbereitschaft gibt. |
Bulbus olfactorius | Siehe Riechkolben. |
Bulimia nervosa | Eine psychische Störung, die durch starke, unkontrollierte Essattacken gefolgt von Kompensationsverhalten wie herbeigeführtem Erbrechen gekennzeichnet ist. |
Bündel | Eine Ansammlung von Axonen, die nebeneinanderliegen, aber nicht zwangsläufig denselben Ursprung und dasselbe Ziel haben müssen. |
CA1 | Ein Bereich des Ammonshorns im Hippocampus, der von den Neuronen der CA3-Region erregt wird (CA von Cornu ammonis, Ammonshorn). |
CA3 | Ein Bereich des Ammonshorns im Hippocampus, der von den Neuronen des Gyrus dentatus erregt wird (CA von Cornu ammonis, Ammonshorn). |
Calcium-Calmodulin-abhängige Proteinkinase (CaMK) | Eine Proteinkinase, die durch einen Anstieg der internen Calciumkonzentration aktiviert wird. |
Calciumpumpe | Eine Ionenpumpe, die Calcium aus dem Cytoplasma transportiert. |
CAM | Siehe Zelladhäsionsmolekül. |
cAMP | Siehe zyklisches Adenosinmonophosphat. |
Cannon-Bard-Theorie | Eine Theorie aus der Psychologie, nach der das emotionale Erleben unabhängig vom emotionalen Ausdruck ist und durch das Aktivierungsmuster im Thalamus bestimmt wird. |
Capsula interna | Eine Ansammlung von Axonen, die das Großhirn mit dem Zwischenhirn verbindet. |
Catecholamine | Die Neurotransmitter Dopamin, Noradrenalin und Adrenalin. |
Caudal | Anatomische Lagebezeichnung; Richtung Schwanz gelegen oder posterior. |
CCK | Siehe Cholecystokinin. |
Cerebellum | Siehe Kleinhirn. |
Cerebraler Aquädukt | Ein im Mittelhirn gelegener Kanal, der mit Liquor gefüllt ist. |
Cerebrospinalflüssigkeit | Siehe Liquor cerebrospinalis. |
Cerebrum | Siehe Großhirn. |
CGL | Siehe Corpus geniculatum laterale. |
CGM | Siehe Corpus geniculatum mediale. |
cGMP | Siehe zyklisches Guanosinmonophosphat. |
Channelrhodopsin-2 (ChR2) | Lichtempfindlicher Kationenkanal, der erstmals bei Grünalgen isoliert wurde. Kann in Neuronen exprimiert und dazu verwendet werden, deren Aktivität mittels Licht zu steuern. |
Charakteristische Frequenz | Die Schallfrequenz, bei der ein Neuron des Hörsystems die stärkste Reaktion zeigt. |
Chemische Synapse | Eine Synapse, bei der die präsynaptische Aktivität die Freisetzung von Neurotransmittern stimuliert, welche Rezeptoren in der postsynaptischen Membran aktivieren. |
Chemoaffinitätshypothese | Eine Hypothese, die besagt, dass chemische Markermoleküle auf wachsenden Axonen zu komplementären Markermolekülen auf den Zielstrukturen passen. |
Chemorezeptor | Ein sensorischer Rezeptor, der selektiv für bestimmte chemische Substanzen ist. |
Chiasma opticum (Sehnervenkreuzung) | Die Struktur, in der der linke und der rechte Sehnerv zusammenlaufen und sich teilweise kreuzen, um den linken und rechten Tractus opticus zu bilden. |
Cholecystokinin (CCK) | Ein Peptid, das in einigen Neuronen des zentralen und peripheren Nervensystems und in einigen Endothelzellen, die den oberen Magen-Darm-Trakt auskleiden, vorkommt; ein Sättigungssignal, das die Nahrungsaufnahme hemmt, teilweise, indem es auf die Axone des Nervus vagus wirkt, welche für die Magendehnung empfindlich sind. |
Cholinerg | Beschreibt Neuronen oder Synapsen, die Acetylcholin bilden und freisetzen. |
Chorea Huntington | Eine unheilbare, tödliche Erbkrankheit, die durch Bewegungsstörungen (Dyskinese), Demenz und Persönlichkeitsstörungen gekennzeichnet ist; verbunden mit einer umfassenden Degenerierung von Neuronen in den Basalganglien und in der Großhirnrinde. |
Chromosom | Eine Struktur im Zellkern, die einen einzelnen DNA-Strang enthält. |
Ciliarmuskel | Ein Muskel, der die Form der Augenlinse kontrolliert. |
Circadianer Rhythmus | Ein Rhythmus mit einer Periode von etwa einem Tag. |
clock-Gen | Ein Gen, das entscheidend am molekularen Mechanismus des circadianen Rhythmus beteiligt ist; clock-Gene werden in Proteine translatiert, die ihre eigene Transkription regulieren, und ihre Expression nimmt mit einem Zyklus von 24 h ab und wieder zu. |
Cochlea | Siehe Hörschnecke. |
Cochleärer Verstärker | Die äußeren Haarzellen, einschließlich der Motorproteine in der Membran dieser Zellen, die die Auslenkung der Basilarmembran in der Hörschnecke verstärken. |
Cochleariskern | Siehe dorsaler Cochleariskern, ventraler Cochleariskern. |
Colliculus inferior | Ein zentraler Kern im Mittelhirn, von dem alle absteigenden Hörsignale zum Nucleus geniculatus medialis ziehen. Auch als unterer Hügel bezeichnet. |
Colliculus superior | Eine Struktur im Mittelhirndach, die direkten retinalen Eingang erhält und die sakkadischen Augenbewegungen kontrolliert. |
Cornea | Siehe Hornhaut. |
Corpus callosum | Siehe Balken. |
Corpus geniculatum laterale (CGL) | Ein thalamischer Kern, der Informationen von der Netzhaut auf die primäre Sehrinde überträgt. |
Corpus geniculatum mediale (CGM) | Ein Umschaltkern im Thalamus, durch den alle auditorischen Informationen auf ihrem Weg vom inferioren Colliculus zur Hörrinde laufen. |
Corpus striatum | Siehe Striatum. |
Cortex | Siehe Großhirnrinde. |
Cortex cerebelli | Siehe Kleinhirnrinde. |
Corticoliberin (Corticotropin-releasing-Hormon, CRH) | Ein Hormon, das von Neuronen des Nucleus paraventricularis des Hypothalamus freigesetzt wird; stimuliert die Freisetzung von ACTH durch den Hypophysenvorderlappen. |
Cortikale Platte | Eine Zellschicht der unreifen Hirnrinde, die nichtdifferenzierte Neuronen enthält. |
Cortikale weiße Substanz | Ein Bündel von Axonen, das direkt unterhalb der Großhirnrinde liegt. |
Cortikales Modul | Die Einheit der Hirnrinde, die notwendig und hinreichend ist, um einen abgegrenzten Punkt auf der sensorischen Oberfläche zu analysieren. |
Corti-Organ | Das Rezeptororgan des auditorischen Systems im Innenohr, das aus Haarzellen, Pfeilerzellen und Stützzellen besteht. |
Cortisol | Ein Steroidhormon, das von der Nierenrinde freigesetzt wird; mobilisiert Energiereserven, unterdrückt das Immunsystem und wirkt direkt auf einige Neuronen des zentralen Nervensystems. |
Cotransmitter | Einer von zwei oder mehr verschiedenen Neurotransmittern, die aus einer einzelnen präsynaptischen Nerventerminale freigesetzt werden. |
CRH | Siehe Corticoliberin. |
cyclic AMP response element binding protein (CREB) | Ein Protein, das an spezifische Bereiche der DNA bindet (cyclic AMP response elements) und die Gentranskription reguliert; ein sehr wichtiger Regulator der von der Proteinsynthese abhängigen Gedächtniskonsolidierung. |
Cytoarchitektonische Karte | Eine Karte, in der Regel der Großhirnrinde, die auf Unterschieden in der Cytoarchitektur beruht. |
Cytoarchitektur | Die Anordnung von Nervenzellkörpern in den verschiedenen Teilen des Gehirns. |
Cytochromoxidase | Ein mitochondriales Enzym, das in Zellen häufig ist, die in der primären Sehrinde Blobs bilden. |
Cytoplasma | Zellmaterial, das von der Zellmembran umschlossen ist; einschließlich der Organellen, doch ohne den Zellkern. |
Cytoskelett | Das innere Gerüst, das einer Zelle die charakteristische Gestalt verleiht; besteht aus Mikrotubuli, Neurofilamenten und Mikrofilamenten. |
Cytosol | Die wässrige Flüssigkeit im Zellinneren. |
DAG | Siehe Diacylglycerin. |
Dale-Prinzip | Die Vorstellung, dass ein Neuron nur einen einzigen Neurotransmitter freisetzt. |
Default-Mode-Netzwerk | Auch Ruhezustandsnetzwerk. Eine Gruppe von miteinander verknüpften Hirnregionen, die bei einem Gehirn im Ruhezustand stets aktiver sind als bei der aktiven Erfüllung von Aufgaben. |
Dehnungsreflex | Ein Reflex, der als Reaktion auf eine Muskeldehnung zu einer Muskelkontraktion führt, vermittelt durch die monosynaptische Verbindung zwischen Gruppe-Ia-Axonen einer Muskelspindel und einem α-Motoneuron, das denselben Muskel innerviert. |
Deklaratives Langzeitgedächtnis | Gedächtnis für Fakten und Ereignisse. |
Dendrit | Ein Neurit, der auf die Aufnahme von synaptisch übertragenen Informationen durch andere Neuronen spezialisiert ist. |
Dendritenbaum | Alle Dendriten eines einzigen Neurons. |
Dendritischer Dornfortsatz | Eine kleine Aussackung der Membran, die aus den Dendriten einiger Zellen ragt und die synaptisch übertragene Informationen aufnimmt. |
Dense-Core-Vesikel | Siehe sekretorisches Vesikel. |
Depolarisation | Eine Veränderung des Membranpotenzials von dem Ruhewert (z. B. -65mV) auf einen weniger negativen Wert (z. B. 0mV). |
Dermatom | Eine Region auf der Haut, die durch die Hinterwurzel eines Rückenmarksegments innerviert wird. |
Desoxyribonucleinsäure | Siehe DNA. |
Diacylglycerin (DAG) | Ein Second-Messenger-Molekül, das durch die Aktivität der Phospholipase C aus dem Membranphospholipid Phosphatidylinositol-4,5-bisphosphat gebildet wird. DAG aktiviert das Enzym Proteinkinase C. |
Diathese-Stress-Hypothese von Gemütserkrankungen | Eine Hypothese, nach der Depressionen durch eine Kombination aus genetischer Veranlagung und Umweltstress verursacht werden. |
Dickes Filament | Ein Teil des Cytoskeletts einer Muskelzelle, der Myosin enthält, zwischen dünnen Filamenten liegt und an ihnen entlanggleitet und so zu einer Muskelkontraktion führt. Auch als Myosinfilament bezeichnet. |
Diencephalon | Siehe Zwischenhirn. |
Diffuses modulatorisches System | Eines von vielen Netzen aus ZNS-Neuronen, die weit und diffus in große Gebiete des Gehirns projizieren und modulatorische Neurotransmitter wie Dopamin, Noradrenalin, Serotonin und Acetylcholin verwenden. |
Diffusion | Die temperaturabhängige Bewegung von Molekülen von Regionen mit hoher Konzentration zu solchen mit niedriger Konzentration; resultiert in einer gleichmäßigeren Verteilung. |
Dioptrie | Eine Maßeinheit für die Brechungskraft des Auges; der Kehrwert der Brennweite. |
Distaler Muskel | Ein Muskel, der Hände, Füße oder Finger kontrolliert. |
DNA (Desoxyribonucleinsäure) | Ein doppelsträngiges Molekül, das aus vier Nucleotiden aufgebaut ist und die genetische Information einer Zelle enthält. |
Dopa | Eine chemische Vorstufe von Dopamin und anderen Catecholaminen. |
Dopamin | Ein Catecholamin-Neurotransmitter, der aus Dopa synthetisiert wird. |
Dopaminhypothese der Schizophrenie | Eine Hypothese, nach der Schizophrenie durch eine übermäßige Aktivierung von D2-Rezeptoren in dem mesocorticolimbischen Dopaminsystem des Gehirns verursacht wird. |
Dorsal | Anatomische Lagebezeichnung; Richtung Rücken oder Rückseite gelegen. |
Dorsaler Cochleariskern | Ein Kern in der Medulla, der Afferenzen vom Spiralganglion in der Hörschnecke des Innenohrs erhält. |
Dritter Ventrikel | Der mit Liquor gefüllt Raum im Zwischenhirn. |
Dunkeladaptation | Der Prozess, durch den die Netzhaut unter Schwachlicht empfindlicher für Licht wird. |
Dunkelstrom | Der Einstrom von Natriumionen in den Photorezeptor bei Dunkelheit. |
Dünnes Filament | Ein Teil des Cytoskeletts einer Muskelzelle, der Aktin enthält, mit den Z-Scheiben verbunden ist und an den dicken Filamenten entlanggleitet und so zu einer Muskelkontraktion führt. Auch als Aktinfilament bezeichnet. |
Duplextheorie für die Lokalisierung einer Schallquelle | Die Theorie, nach der die Lokalisierung einer Schallquelle über zwei Mechanismen abläuft: bei tiefen Frequenzen über die interaurale Laufzeitdifferenz und bei hohen Frequenzen über die interaurale Pegeldifferenz. |
Dura mater | Siehe harte Hirnhaut. |
Dyslexie | Probleme beim Lesenlernen trotz normaler Intelligenz und Übung. |
EEG | Siehe Elektroenzephalogramm. |
Efferenz | Ein Axon, das in einer Struktur entspringt und von dieser wegleitet. Siehe auch Afferenz. |
Einfache Probleme des Bewusstseins | Mit dem Bewusstsein in Zusammenhang stehende Phänomene, die sich mit wissenschaftlichen Methoden erforschen lassen. Im Gegensatz zu dem schweren Problem der neuronalen Grundlage des bewussten subjektiven Erlebens. |
Einfache Zelle | Ein Neuron der primären Sehrinde, das ein rezeptives Feld mit abgegrenzten ON- und OFF-Regionen besitzt. |
Eingangsspezifität | Eine Eigenschaft einiger Formen von synaptischer Plastizität, die bewirkt, dass nur die aktiven Synapsen an einem Neuron modifiziert werden. |
Elektrische Leitfähigkeit | Die relative Fähigkeit einer elektrischen Ladung, von einem Punkt zu einem anderen zu wandern, dargestellt durch das Symbol g und gemessen in Siemens (S). Die Leitfähigkeit ist der Kehrwert des Widerstands und steht mit der Stromstärke und der Spannung über das Ohm’sche Gesetz in Beziehung. |
Elektrische Selbststimulation | Elektrische Stimulation, die ein Tier willkürlich an einen Bereich des Gehirns weiterleiten kann. |
Elektrische Synapse | Eine Synapse, bei der elektrischer Strom direkt über gap junctions von einer Zelle zur nächsten fließt. |
Elektrischer Widerstand | Die relative Unfähigkeit einer elektrischen Ladung, von einem Punkt zu einem anderen zu wandern, dargestellt durch das Symbol R und gemessen in Ohm (Ω). Der Widerstand ist der Kehrwert der Leitfähigkeit und steht mit der Stromstärke und der Spannung über das Ohm’sche Gesetz in Beziehung. |
Elektrisches Potenzial | Die Kraft, die auf elektrisch geladene Partikel wirkt, dargestellt durch das Symbol V und gemessen in Volt (V); auch als Spannungs- oder Potenzialdifferenz bezeichnet. |
Elektrochemische Triebkraft | Die Differenz zwischen dem tatsächlich vorhandenen Membranpotenzial, Vm, und dem Gleichgewichtspotenzial der Ionen, EIon. |
Elektroenzephalogramm (EEG) | Die Messung der elektrischen Aktivität des Gehirns über die Kopfhaut. |
Elektrokrampftherapie (EKT) | Die Behandlung einer schweren Depression, bei der Krämpfe elektrisch ausgelöst werden. |
Elektromechanische Kopplung | Der physiologische Prozess, bei dem die Erregung einer Muskelzelle zu ihrer Kontraktion führt. |
Endocannabinoid | Eine natürliche (endogene) chemische Substanz, die an Cannabinoid(CB)-Rezeptoren bindet und diese aktiviert. |
Endocochleäres Potenzial | Die Spannungsdifferenz zwischen der Endolymphe und der Perilymphe, ungefähr 80mV. |
Endocytose | Der Prozess, bei dem ein kleiner Bereich der Zellmembran abgeschnürt, aufgenommen und in ein intrazelluläres Vesikel umgewandelt wird. Siehe auch Exocytose. |
Endogene Aufmerksamkeit | Siehe Top-down-Aufmerksamkeit. |
Endolymphe | Die Flüssigkeit, die den Schneckengang in der Hörschnecke des Innenohrs füllt; besitzt eine hohe KC- und eine niedrige NaC-Konzentration. |
Endorphin | Eines von vielen endogenen opioiden Peptiden mit einer morphinähnlichen Wirkung; in vielen Hirnstrukturen, insbesondere in denen, die mit Schmerz verknüpft sind, vorhanden. |
Engramm | Die physische Repräsentation oder Lokalisierung einer Erinnerung; auch als Gedächtnisspur bezeichnet. |
Ensemble-Code | Die Repräsentation sensorischer, motorischer oder kognitiver Information durch Aktivität, die über eine große Zahl von Neuronen verteilt ist. Ein Beispiel ist Farbe, die durch die relative Aktivität von verschiedenen Zapfentypen der Netzhaut codiert wird. |
Enterisches Nervensystem | Ein Teil des vegetativen Nervensystems, der die Verdauungsorgane innerviert; enthält zwei Nervengeflechte, den Plexus myentericus und den Plexus submucosus. |
Entorhinaler Cortex | Eine cortikale Region im medialen Temporallappen, die die mediale Bank des Sulcus rhinalis besetzt; leitet Impulse an den Hippocampus. |
Entzündung | Eine natürliche Schutzreaktion von Geweben auf schädliche Reize. Zu den hauptsächlichen Anzeichen einer Entzündung der Haut gehören Erwärmung, Rötung, Schwellungen und Schmerzen. |
Ependymzelle | Ein Gliazelltyp, der die Ventrikel im Gehirn auskleidet. |
Ephrin | Ein Protein, das in vielen Bereichen des sich entwickelnden Nervensystems von Neuronen sekretiert wird und den Aufbau neuronaler Netze unterstützt. |
Epilepsie | Eine chronische Störung im Gehirn, die durch wiederholt auftretende Krämpfe gekennzeichnet ist. |
EPSP | Siehe exzitatorisches postsynaptisches Potenzial. |
EPSP-Summation | Eine einfache Form der synaptischen Integration, bei der exzitatorische postsynaptische Potenziale miteinander kombiniert werden, um eine stärkere postsynaptische Depolarisation zu erreichen. |
Erregbare Membran | Eine Membran, die Aktionspotenziale zu generieren vermag. Die Membran von Axonen und Muskelzellen ist erregbar. |
Eustachische Röhre | Eine luftgefüllte Röhre, die das Mittelohr mit den Nasenhöhlen verbindet. |
Exocytose | Der Prozess, bei dem Substanzen aus intrazellulären Vesikeln in den extrazellulären Raum freigesetzt werden, indem die Vesikel mit der Zellmembran fusionieren. Siehe auch Endocytose. |
Exogene Aufmerksamkeit | Siehe Bottom-up-Aufmerksamkeit. |
Extension | Die Bewegung, die ein Gelenk streckt. |
Extensor | Ein Muskel, der die Streckung eines Gelenks verursacht, wenn er kontrahiert. |
Extrafusale Faser | Eine Faser eines Skelettmuskels, die sich außerhalb der Muskelspindeln befindet und von α-Motoneuronen innerviert wird. |
Extrazelluläre Matrix | Das Netzwerk aus faserigen Proteinen, die in dem Raum zwischen den Zellen abgelagert sind. |
Exzitatorisches postsynaptisches Potenzial (EPSP) | Die Depolarisation des postsynaptischen Membranpotenzials durch die Wirkung eines an der Synapse freigesetzten Neurotransmitters. |
Fallende Phase | Der Teil eines Aktionspotenzials, der durch einen schnellen Abfall des Membranpotenzials vom positiven in den negativen Bereich gekennzeichnet ist. |
Fasciculus longitudinalis dorsalis | Siehe hinteres Längsbündel. |
Fasciculus telencephalicus medialis | Siehe mediales Vorderhirnbündel. |
Faszikulierung | Ein Prozess, bei dem sich zusammenwachsende Axone miteinander verbinden. |
Flexion | Die Bewegung, die ein Gelenk beugt. |
Flexor | Ein Muskel, der bei seiner Kontraktion die Beugung eines Gelenks verursacht. |
Follikelstimulierendes Hormon (FSH) | Ein Hormon, das vom Hypophysenvorderlappen sekretiert wird; es spielt eine Rolle beim Follikelwachstum in den Eierstöcken und der Spermienreifung in den Hoden. |
Formatio reticularis | Ein Bereich des Hirnstammes, der ventral zum cerebralen Aquädukt und dem vierten Ventrikel liegt; an vielen Funktionen einschließlich der Kontrolle der Körperhaltung und -bewegung beteiligt. |
Fornix | Ein Axonbündel, das in der Hippocampusformation entspringt, in einer Schleife um den Thalamus zieht und im Zwischenhirn endet. |
Fovea (Sehgrube) | Die Einsenkung der Netzhaut im Zentrum des gelben Flecks; beimMensch liegen in der Fovea ausschließlich Zapfen, und sie ist der Bereich des schärfsten Sehens. |
Frequenz | Die Anzahl von Schallwellen oder anderen diskreten Ereignissen pro Sekunde, angegeben in Hertz (Hz). |
Frontalebene | Eine anatomische Schnittebene parallel zur Stirn, die das Nervensystem in einen anterioren und einen posterioren Bereich unterteilt. |
Frontales Augenfeld (frontal eye field, FEF) | Ein Cortexareal im Frontallappen, das an der Generierung von sakkadischen Augenbewegungen beteiligt ist. |
Frontallappen (Stirnlappen) | Der Bereich des Großhirns, der anterior zum Sulcus centralis und unter dem Stirnbein liegt. |
Frontoparietales Aufmerksamkeitsnetzwerk | Auch frontoparietales Orientierungsnetzwerk. Eine Gruppe miteinander verknüpfter Hirnregionen, die an der Steuerung der visuellen Aufmerksamkeit beteiligt sind. |
FSH | Siehe follikelstimulierendes Hormon. |
GABA | Siehe γ-Aminobuttersäure. |
GABAerg | Beschreibt Neuronen oder Synapsen, die γ-Aminobuttersäure produzieren und freisetzen. |
Ganglienzelle | Eine Zelle in der Netzhaut, die Eingang von den Bipolarzellen erhält und von der aus ein Axon in den Sehnerv zieht. |
Ganglienzellschicht | Eine Schicht der Netzhaut, die der Augenmitte am nächsten ist und Ganglienzellen enthält. |
Ganglion | Eine Ansammlung von Neuronen imperipheren Nervensystem. Plural: Ganglien. |
Ganglion spinale | Siehe Spinalganglion. |
Gap junction | Eine spezielle Kontaktstelle, bei der mittels eines Proteinkanals eine enge Verbindung zwischen zwei Zellen entsteht, durch die Ionen direkt von einer Zelle in die andere gelangen können. |
Gedächtnis | Das Behalten von erlernten Informationen, Gewohnheiten und Fähigkeiten. |
Gedächtniskonsolidierung | Der Prozess der Speicherung von neuen Informationen in das Langzeitgedächtnis. |
Gedächtnisspur | Die neuronale Repräsentation einer Erinnerung, auch als Engramm bezeichnet. |
Gegenfarbenzelle | Eine Zelle des Sehsystems mit einer exzitatorischen Reaktion auf Licht einer Wellenlänge und einer inhibitorischen Reaktion auf Licht einer anderen Wellenlänge; die einander auslöschenden Farbpaare sind Rot-Grün und Blau-Gelb. |
Gehirn | Der Teil des zentralen Nervensystems, der in der Schädelhöhle liegt und sich aus dem Großhirn, dem Kleinhirn, dem Hirnstamm und der Netzhaut zusammensetzt. |
Gehörgang | Ein Gang, der von der Ohrmuschel zum Trommelfell führt; der Eingang zum Innenohr. |
Gehörknöchelchen | Einer von drei kleinen Knochen im Mittelohr. |
Gelber Fleck | Siehe Makula. |
Gen | DNA-Abschnitt, der für den Aufbau einer Zelle relevante Proteine codiert. |
Generalisierter Anfall | Pathologisch starke und synchrone neuronale Aktivität, die sich über die gesamte Hirnhälfte ausbreitet. Siehe auch partieller Anfall. |
Genetisches Geschlecht | Das ausschließlich auf den Genotyp beruhende Geschlecht eines Tieres oder Menschen. |
Genexpression | Der Prozess des Umschreibens der Information eines Gens in Messenger-RNA; ein Gen ist ein DNA-Segment, das die Information für ein einzelnes Protein enthält. |
Genom | Die Gesamtheit des genetischen Materials eines Organismus. |
Genotyp | Die genetische Ausstattung eines Organismus. |
Gentechnik | Die Manipulation des Genoms eines Organismus durch den Einbau oder die Deletion von DNA. |
Geschlechtsdimorphismus | Ein geschlechtsspezifischer Unterschied in Struktur oder Verhalten. |
Geschlechtsidentität | Die empfundene Weiblichkeit bzw. Männlichkeit einer Person. |
Geschmackskern (Nucleus gustatorius) | Ein Kern im Hirnstamm, der die primären Geschmacksinformationen zusammenführt. |
Geschmacksknospe | Ein Cluster von Zellen, einschließlich der Geschmacksrezeptorzellen, das in den Papillen der Zunge vorkommt. |
Geschmacksrezeptorzelle | Eine veränderte Epithelzelle, die Geschmacksreize überträgt. |
Gesichtsfeld | Der gesamte Raum, der von beiden Augen wahrgenommen wird, wenn sie einen Punkt fixieren. |
Ghrelin | Ein Peptid, das von Zellen im Magen sekretiert wird und den Appetit stimuliert, indem es orexigene Neuronen des Hypothalamus aktiviert. |
Gitterzelle | Neuron im entorhinalen Cortex, das zahlreiche Ortsfelder aufweist, die in einem sechseckigen Wabenmuster angeordnet sind. |
Glaskörper | Die gallertige Substanz, die das Auge zwischen Linse und Netzhaut ausfüllt. |
Glatter Muskel | Ein Muskeltyp, der im Verdauungstrakt, in Arterien und verwandten Strukturen vorkommt; er wird durch das vegetative Nervensystem innerviert und steht nicht unter willkürlicher Kontrolle. |
Glattes endoplasmatisches Reticulum | Ein membranumhülltes, zelluläres Organell, das heterogen ist und an verschiedenen Orten unterschiedliche Funktionen erfüllt. Auch als glattes ER bezeichnet. |
Gleichgewichtspotenzial | Die Differenz des elektrischen Potenzials, die den Konzentrationsgradienten der Ionen ausgleicht, dargestellt durch das Symbol EIon. |
Gleichgewichtssystem | Das Nervensystem, das den Sinn für Gleichgewicht und räumliche Orientierung abbildet und steuert. Auch als Vestibularsystem bezeichnet. |
Gliazelle | Eine Stützzelle des Nervensystems. Gliazellen werden in vier Kategorien eingeteilt: Astroglia, Oligodendroglia, Schwann-Zellen und Mikroglia. Astroglia regulieren die extrazelluläre Umgebung im Gehirn, Oligodendroglia und Schwann-Zellen bilden das Myelin und Mikroglia beseitigen Abfallprodukte. |
Glomerulus | Eine Ansammlung von Neuronen im Riechkolben, die Eingang von den olfaktorischen Rezeptorneuronen erhält. |
Glucocorticoidrezeptor | Ein Rezeptor, der durch Cortisol aktiviert wird, das von der Nebenniere freigesetzt wird. |
Glutamat | Eine Aminosäure; der im zentralen Nervensystem am häufigsten vorkommende exzitatorische Neurotransmitter. |
Glutamaterg | Beschreibt Neuronen oder Synapsen, die Glutamat produzieren und freisetzen. |
Glutamathypothese der Schizophrenie | Eine Hypothese, die besagt, dass Schizophrenie durch eine reduzierte Aktivierung von NMDA-Rezeptoren im Gehirn verursacht wird. |
Glycin | Eine Aminosäure; in manchen Regionen des zentralen Nervensystems ein inhibitorischer Neurotransmitter. |
GnRH | Siehe Gonadoliberin. |
Goldman-Gleichung | Eine mathematische Beziehung, die verwendet wird, um aus den Ionenkonzentrationen und der Membranpermeabilität für diese Ionen das Membranpotenzial zu berechnen. |
Golgi-Apparat | Ein Organell, das Proteine sortiert und chemisch modifiziert, welche für den Transport zu unterschiedlichen Bereichen der Zelle bestimmt sind. |
Golgi-Färbung | Eine Methode zum Anfärben von Gehirngewebe, die Neuronen und ihre Neuriten darstellt; bezeichnet nach ihrem Entdecker, dem italienischen Histologen Camillo Golgi (1843–1926). |
Gonadoliberin (Gonadotropin-releasing-Hormon, GnRH) | Ein hypophyseotropes Hormon, das durch den Hypothalamus sekretiert wird; reguliert die Freisetzung des luteinisierenden und des follikelstimulierenden Hormons aus dem Hypophysenvorderlappen. |
Gonadotropine | Hormone, die vom Hypophysenvorderlappen sekretiert werden und die Freisetzung von Androgenen und Östrogenen aus den Hoden bzw. Eierstöcken regulieren. |
G-Protein | Ein membrangebundenes Protein, das Guanosintriphosphat (GTP) bindet, wenn es durch einen Membranrezeptor aktiviert wird. Aktive G-Proteine stimulieren oder inhibieren andere membrangebundene Proteine. |
G-Protein-gekoppelter Rezeptor | Ein membranständiges Protein, das G-Proteine aktiviert, wenn es an Neurotransmitter gebunden hat. |
Graue Substanz | Eine allgemeine Bezeichnung für eine Ansammlung von Nervenzellkörpern im zentralen Nervensystem. Wird ein frisch präpariertes Gehirn aufgeschnitten, erscheinen die Neuronen grau. Siehe auch weiße Substanz. |
Großhirn (Telencephalon, Cerebrum) | Eine Region des Gehirns, die sich vom Vorderhin ableitet. Strukturen des Großhirns sind die paarigen Großhirnhälften mit der Großhirnrinde, der weißen Substanz und den Basalganglien. |
Großhirnrinde (Cortex) | Die Schicht grauer Substanz, die direkt unter der Oberfläche des Großhirns liegt. |
Grundgefühle | Siehe Basisemotionen. |
Grün fluoreszierendes Protein (GFP) | Von einer Qualle produziertes Protein, das mittels gentechnischer Methoden in den Neuronen von Säugetieren exprimiert werden kann. Es sorgt dafür, dass die Neuronen bei Bestrahlung mit Licht der entsprechenden Wellenlänge leuchtend grün fluoreszieren. |
Gyrus | Eine Auswölbung, die zwischen den Furchen des Großhirns liegt. Plural: Gyri. Auch als Windung bezeichnet. |
Gyrus dentatus | Eine Schicht von Neuronen im Hippocampus, die Eingang aus dem entorhinalen Cortex erhält. |
Haarzelle | Eine Hörzelle, die Schall in ein verändertes Membranpotenzial umsetzt, oder eine vestibuläre Zelle, die Bewegungen des Kopfes in ein verändertes Membranpotenzial überträgt. |
Habituation | Eine Form des nichtassoziativen Lernens, die zu einer Abschwächung der Verhaltensreaktionen auf einen sich wiederholenden Reiz führt. |
Halbes Gesichtsfeld | Das Gesichtsfeld, das sich auf einer Seite des Fixierungspunktes befindet. |
Hammer | Ein Gehörknöchelchen im Mittelohr, das mit dem Trommelfell verbunden ist; hat die Form eines Hammers. |
Harte Hirnhaut (Dura mater) | Die äußerste der drei Hirnhäute, also der Membranen, die die Oberfläche des zentralen Nervensystems bedecken. |
Hebb’sches Lernen | Die Effizienz einer Synapse erhöht sich, wenn prä- und postsynaptische Neuronen gleichzeitig aktiviert werden. |
Hebb-Synapse | Eine Synapse, die Hebb’sches Lernen zeigt. |
Helicotrema (Schneckenloch) | Ein Loch an der Spitze der Hörschnecke im Innenohr, das die Paukentreppe mit der Vorhoftreppe verbindet. |
Helladaptation | Der Prozess, bei dem die Netzhaut in sehr hellem Licht weniger lichtempfindlich wird. |
Hertz (Hz) | Die Einheit, mit der die Schallfrequenz in Schwingungen pro Sekunde angegeben wird. |
Herzmuskel (Myokard) | Ein aus quergestreiften Muskelfasern aufgebauter Muskel, der ausschließlich im Herzen vorkommt; kontrahiert auch ohne Innervation rhythmisch. |
Hinteres Längsbündel (Fasciculus longitudinalis dorsalis) | Ein Axonbündel, das den Hypothalamus und das periaquäduktale Grau des Mittelhirns reziprok miteinander verschaltet. |
Hinterhauptslappen | Siehe Okzipitallappen. |
Hinterhorn | Der dorsale Bereich des Rückenmarks, der Zellkörper von Neuronen enthält. |
Hinterstrangbahn | Eine Bahn aus weißer Substanz auf der dorsalen Seite des Rückenmarks, die Berührungs- und propriozeptive Signale zum Hirnstamm leitet. |
Hinterstrangkern | Ein Kern eines Kernpaares, das in der posterioren Medulla liegt; Ziel des Hinterstrangs; vermittelt Informationen über Berührung und Propriozeption der Extremitäten und des Rumpfes. |
Hinterwurzel | Ein Bündel sensorischer Axone, das aus einem Spinalnerv austritt und auf der dorsalen Seite mit dem Rückenmark verbunden ist. Die Axone leiten Informationen an das Rückenmark weiter. Auch als hintere Spinalnervenwurzel bezeichnet. Siehe auch Vorderwurzel. |
Hippocampus | Eine Region der Hirnrinde, die in Nachbarschaft und medial zur Riechrinde liegt. BeimMenschen befindet sich der Hippocampus im Temporallappen und spielt vermutlich eine Rolle beim Lernen und bei der Gedächtnisbildung. |
Hirnhälften | Die beiden Hälften des Großhirns, die sich von den paarigen Vesikeln des Großhirns ableiten. Auch als Hemisphären bezeichnet. |
Hirnhäute (Meningen) | Drei Membranen, die die Oberfläche des zentralen Nervensystems bedecken: die harte Hirnhaut, die Spinnenhaut und die weiche Hirnhaut. |
Hirnnerven | Zwölf Nervenpaare, die auf jeder Seite des Hirnstammes entspringen, nummeriert von anterior nach posterior. Hirnnerv I ist genau genommen der Riechnerv, Hirnnerv II der Sehnerv, beide sind Teile des zentralen Nervensystems. Die Hirnnerven III–XII sind Teile des peripheren Nervensystems und haben eine Vielzahl von Funktionen. |
Hirnstamm | Das Mittelhirn (Mesencephalon), die Brücke (Pons) und das verlängerte Rückenmark (Medulla oblongata). |
Histologie | Die mikroskopische Untersuchung der Gewebestruktur. |
Homöostase | Die ausgeglichene Funktionsweise von physiologischen Prozessen und die Aufrechterhaltung des internen Milieus. |
Hör-Gleichgewichtsnerv | Hirnnerv VIII; besteht aus Axonen, die vom Spiralganglion zu den Hörkernen ziehen. |
Horizontale Ebene | Eine anatomische Schnittebene, die das Nervensystem in einen dorsalen und einen ventralen Bereich unterteilt. |
Horizontalzelle | Eine Zelle der Netzhaut des Auges, deren Neuriten lateral in die äußere plexiforme Schicht ziehen. |
Hörnervenfaser | Eine Ansammlung von Neuronen in der Schneckenspindel der Hörschnecke, die von den Haarzellen Eingang erhält und über den Hörnerv Informationen an den Cochleariskern in der Medulla überträgt. |
Hornhaut (Cornea) | Die transparente äußere Oberfläche des Auges. |
Hörschnecke (Cochlea) | Eine spiralige, knöcherne Struktur im Innenohr, die Haarzellen enthält, welche Schall in Nervenimpulse umwandeln. |
5-HT | Siehe Serotonin. |
Hyperalgesie | Eine reduzierte Reizschwelle für das Schmerzempfinden, eine verstärkte Reaktion auf schmerzhafte Reize oder das Auftreten von spontanen Schmerzen nach einer lokalen Verletzung. |
Hypophyseotropes Hormon | Ein Peptidhormon wie das Corticoliberin, das von parvozellulären, neurosekretorischen Zellen des Hypothalamus in das Blut abgegeben wird; stimuliert oder inhibiert die Sekretion von Hormonen aus dem Hypophysenvorderlappen. |
Hypothalamisches Syndrom | Anorexie, die assoziiert ist mit Schädigungen in der lateralen hypothalamischen Region. |
Hypothalamisch-hypophysärer Pfortaderkreislauf | Ein System aus Blutgefäßen, das hypophyseotrope Hormone vom Hypothalamus zum Hypophysenvorderlappen transportiert. |
Hypothalamus | Der ventrale Bereich des Zwischenhirns, beteiligt an der Kontrolle des vegetativen Nervensystems und der Hypophyse. |
Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-System | Ein System aus ZNS-Neuronen und endokrinen Zellen, das die Freisetzung von Cortisol aus der Nebenniere reguliert. Die Dysfunktion dieses Systems kann Angststörungen und affektive Störungen zur Folge haben. |
Hypothese des molekularen Schalters | Die Vorstellung, dass Proteinkinasen durch Autophosphorylierung angeschaltet und in einen Zustand versetzt werden können, in dem das Vorhandensein eines spezifischen Second Messengers für ihre Aktivität nicht notwendig ist. Solche dauerhaft aktiven Kinasen könnten eine Art Erinnerung an eine Phase einer starken synaptischen Aktivierung darstellen. Die Hypothese wurde ursprünglich von John Lisman (Brandeis University) aufgestellt. |
Hypovolämischer Durst | Der Antrieb, Wasser zu trinken, als Ergebnis einer Abnahme des Blutvolumens. |
Immuncytochemie | Eine Methode, bei der Antikörper eingesetzt werden, um Moleküle in Zellen zu lokalisieren. |
Induzierte pluripotente Stammzellen | Von adulten Zellen eines Menschen gewonnene, chemisch umgewandelte Stammzellen mit dem Potenzial, sich zu jeglichem anderen Zelltyp einschließlich Nervenzellen zu differenzieren. |
Inhibitor | Ein Wirkstoff (oder ein Toxin), der die normale Wirkung eines Proteins oder einen biochemischen Prozess blockiert. |
Inhibitorisches postsynaptisches Potenzial (IPSP) | Die Veränderung des postsynaptischen Membranpotenzials durch die Wirkung eines an der Synapse freigesetzten Neurotransmitters. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit verringert, mit der im postsynaptischen Neuron ein Aktionspotenzial ausgelöst wird. |
Initiationszone | Eine Region in der neuronalen Membran, in der Aktionpotenziale normalerweise zuerst erzeugt werden und die durch eine hohe Dichte von spannungsabhängigen Natriumkanälen charakterisiert ist. |
Innenohr | Umfasst die Hörschnecke, die Teil des Hörsystems ist, und das Labyrinth, das Teil des Vestibularsystems ist. |
Innere Haarzelle | Eine Hörzelle, die zwischen der Schneckenspindel und den Pfeilerzellen des Corti-Organs liegt; wandelt den Schall in elektrochemische Signale um. |
Innere Körnerschicht | Eine Schicht der Netzhaut im Auge, die Zellkörper von Bipolarzellen, Horizontalzellen und Amakrinzellen enthält. |
Innere plexiforme Schicht | Eine Schicht der Netzhaut im Auge, die zwischen der Ganglienzellschicht und der inneren Körnerschicht liegt; enthält Neuriten und Synapsen zwischen Bipolar-, Amakrin- und Ganglienzellen. |
Innervation | Die Versorgung einer oder mehrerer Zellen mit synaptischen Eingängen. |
Inositol-1,4,5-trisphosphat (IP3) | Ein Second Messenger, der durch die Aktivität der Phospholipase C aus dem Membranphospholipid Phosphatidylinositol-4,5-bisphosphat entsteht. IP3 bewirkt die Freisetzung von Ca2+ aus den intrazellulären Speichern. |
In-situ-Hybridisierung | Ein Verfahren zur Lokalisierung von Messenger-RNA in Zellen. |
Insula | Als Inselrinde bezeichneter Teil der Großhirnrinde innerhalb des Sulcus lateralis zwischen dem Temporal- und dem Parietallappen. |
Insulin | Ein Hormon, das von den β-Zellen der Bauchspeicheldrüse freigesetzt wird; reguliert den Blutglucosespiegel, indem es die Expression von Glucosetransportern in der Plasmamembran nichtneuronaler Zellen kontrolliert. |
Intensität | Die Amplitude einer Schallwelle. Die Schallintensität ist die Amplitude der Druckunterschiede einer Schallwelle, die die wahrgenommene Lautstärke bestimmt. |
Interneuron | Jedes Neuron, das kein sensorisches oder motorisches Neuron ist; beschreibt auch ein Neuron des zentralen Nervensystems, dessen Axon die Struktur, in der es liegt, nicht verlässt. |
Interstitieller Nucleus des anterioren Hypothalamus (INAH) | Vier neuronale Cluster im präoptischen Areal des vorderen Hypothalamus des Menschen, von denen einige geschlechtsabhängig dimorph sein können. |
Intrafusale Faser | Eine Faser eines Skelettmuskels, die sich innerhalb der Muskelspindel befindet und von γ-Motoneuronen innerviert wird. |
Intrinsisch photosensitive retinale Ganglienzellen | Lichtempfindliche Neuronen in der Ganglienzellschicht der Netzhaut, die mittels des Photopigments Melanopsin Information über Helligkeit weiterleiten. |
Ion | Ein Atom oder Molekül, das aufgrund der Differenz zwischen der Zahl von Protonen und Elektronen eine elektrische Nettoladung besitzt. |
Ionenkanal | Ein membrandurchspannendes Protein, das eine Pore bildet, die einen Durchtritt von Ionen durch die Membran erlaubt. |
Ionenpumpe | Ein Protein, das Ionen unter Einsatz von Stoffwechselenergie durch eine Membran transportiert. |
Ionenselektivität | Die Eigenschaft von Ionenkanälen, die selektiv durchlässig sind und einige Ionen passieren lassen und andere nicht. |
Ionisches Gleichgewichtspotenzial | Siehe Gleichgewichtspotenzial. |
IP3 | Siehe Inositol-1,4,5-trisphosphat. |
Ipsilateral | Anatomische Lagebezeichnung; auf derselben Seite der Mittellinie gelegen. |
IPSP | Siehe inhibitorisches postsynaptisches Potenzial. |
Iris | Der ringförmige pigmentierteMuskel, der im Auge die Größe der Pupille kontrolliert. |
James-Lange-Theorie | Eine Theorie, nach der Emotionen die Folge von physiologischen Veränderungen im Körper sind. |
Kainatrezeptor | Ein Subtyp des Glutamatrezeptors; ein glutamatabhängiger Ionenkanal, der für Na+ und K+ durchlässig ist. |
Kammerwasser | Im Auge die Flüssigkeit zwischen Hornhaut und Iris bzw. Iris und Glaskörper. |
Kanalerkrankung | Eine genetische Erkrankung des Menschen, verursacht durch die veränderte Struktur und Funktion von Ionenkanälen. |
Kapsel | Ein Bündel von Axonen, das das Großhirn mit dem Hirnstamm verbindet. |
Katabolismus | Der Abbau von komplexen Nährstoffmolekülen in einfachere Moleküle; auch als kataboler Stoffwechsel bezeichnet. Siehe auch Anabolismus. |
Kation | Ein positiv geladenes Ion. Siehe auch Anion. |
Kern (Nucleus) | (1) Das nahezu kugelförmige Organell in einer Körperzelle, das die Chromosomen enthält. (2) Eine klar abgegrenzte Ansammlung von Neuronen, in der Regel tief im Gehirn gelegen. |
Klassische Konditionierung | Ein Lernprozess, bei dem ein unkonditionierter Reiz, der eine messbare Reaktion hervorruft, mit einem ursprünglich neutralen konditionierten Reiz, der diese Reaktion normalerweise nicht auslöst, gekoppelt präsentiert wird. Diese Art des Lernens bewirkt, dass der konditionierte Reiz eine konditionierte Reaktion hervorruft, die der Reaktion auf den unkonditionierten Reiz ähnelt. |
Kleinhirn (Cerebellum) | Eine Struktur, die sich vom Rautenhirn ableitet und an der Brücke mit dem Hirnstamm verbunden ist; ein wichtiges Zentrum für die Kontrolle von Bewegungen. |
Kleinhirnhälften | Die seitlich vorgewölbten Bereiche des Kleinhirns. Auch als Kleinhirnhemisphären bezeichnet. |
Kleinhirnrinde (Cortex cerebelli) | Eine Schicht grauer Substanz, die direkt unter der pialen Oberfläche des Kleinhirns liegt. |
Kletterfaser | Ein Axon eines Neurons der unteren Olive, das eine Purkinje-Zelle des Kleinhirns innerviert. Die Aktivität von Kletterfasern ist von Bedeutung für das Auslösen einer Langzeitdepression (LTD), einer Form von synaptischer Plastizität, von der man annimmt, dass sie wichtig für das Erlernen von Bewegungen ist. |
Klüver-Bucy-Syndrom | Eine Reihe von Symptomen, die beim Menschen und Affen durch eine bilaterale Temporallappenläsion verursacht werden. Zu den Symptomen gehören ein vermindertes Angst- und Aggressionsempfinden (abgeflachte Emotionen), die Neigung, Objekte durch orale Untersuchung zu erkunden, statt sie anzusehen, und ein verändertes Sexualverhalten. |
Knock-in-Mäuse | Mäuse, bei denen ein Gen gentechnisch durch ein anderes Gen ersetzt wurde, welches eine andere Funktion erfüllt. |
Knock-out-Mäuse | Mäuse, bei denen ein bestimmtes Gen gentechnisch stillgelegt oder deletiert wurde. |
Kognitive Karte | Siehe Theorie der kognitiven Karten. |
Kommissur | Ein Bündel von Axonen, das eine Hirnhälfte mit der anderen verbindet. |
Komplexe Zelle | Ein Typ eines visuellen cortikalen Neurons, das ein richtungsselektives rezeptives Feld ohne abgegrenzte ON- und OFF-Subfelder besitzt. |
Koniozelluläre CGL-Schicht | Eine Schicht des Corpus geniculatum laterale, die aus sehr kleinen Zellen besteht und jeweils ventral zu jeder magnozellulären und parvozellulären Schicht liegt. |
Konnektom | Diagramm der Verschaltungen von Hirnarealen über Faserbahnen. |
Kontralateral | Anatomische Lagebezeichnung; auf der entgegengesetzten Seite der Mittellinie; gegenüberliegend. |
Konzentrationsgradient | Ein Konzentrationsunterschied zwischen zwei verschiedenen Bereichen. Konzentrationsgradienten von Ionen über die Nervenmembran sind am Aufbau des Membranpotenzials beteiligt. |
Kooperativität | Die Eigenschaft einer Langzeitpotenzierung, die widerspiegelt, dass während eines Tetanus viele Eingänge gleichzeitig aktiv sein müssen, damit eine LTP ausgelöst werden kann. Siehe auch Langzeitpotenzierung. |
Körnerzelle des Kleinhirns | Ein Neuron in der Kleinhirnrinde, das Eingang von Moosfasern erhält und aus den Parallelfasern entsteht, die wiederum Purkinje-Zellen innervieren. Man nimmt an, dass die Plastizität der Synapsen zwischen Körnerzellen und Purkinje-Zellen für das motorische Lernen von Bedeutung ist. |
Korsakow-Syndrom | Ein neurologisches Syndrom, das die Folge von chronischem Alkoholismus ist und durch Verwirrtheitszustände, Konfabulationen, Apathie und Amnesie gekennzeichnet ist. |
Kritische Periode | Ein begrenzter Zeitraum, in dem bestimmte Gehirnregionen während ihrer Entwicklung für eine Veränderung der äußeren Umgebung empfindlich sind. |
Kurzzeitgedächtnis | Das Behalten von Informationen über zurückliegende Ereignisse oder Fakten, die noch nicht in das Langzeitgedächtnis überführt sind. |
Langsame motorische Einheit | Eine motorische Einheit mit einem kleinen α-Motoneuron, das langsam kontrahierende und nur langsam ermüdende rote Muskelfasern innerviert. |
Längskonstante | Ein Parameter, der beschreibt, wie weit sich Veränderungen des Membranpotenzials passiv entlang eines Neuriten, also eines Axons oder eines Dendriten, ausbreiten können, dargestellt durch das Symbol λ. Die Längskonstante λ ist die Entfernung, bei der die Depolarisation auf 37% ihres Ursprungswertes abgenommen hat; sie hängt von dem Quotienten aus Membranwiderstand (rm) und Längswiderstand (ri) ab. |
Längswiderstand | DerWiderstand für den elektrischen Strom, der durch ein Kabel oder einen Neuriten fließt, dargestellt durch das Symbol ri. |
Langzeitdepression (long-term depression, LTD) | Eine lange andauernde Abnahme der Effizienz der synaptischen Signalübertragung als Folge von bestimmten Formen der konditionierenden Stimulierung. |
Langzeitgedächtnis | Die relativ lange anhaltende Speicherung von Informationen, ohne dass eine ständige Wiederholung notwendig ist. |
Langzeitpotenzierung (long-term potentiation, LTP) | Eine lange andauernde Zunahme der Effizienz der synaptischen Signalübertragung als Folge von bestimmten Formen der konditionierenden Stimulierung. |
Lateral | Anatomische Lagebezeichnung; von der Mittellinie weg gelegen oder seitlich. |
Laterale absteigende Bahnen | Axone der lateralen Säule des Rückenmarks, die an der Kontrolle von willkürlichen Bewegungen der distalen Muskulatur beteiligt sind und unter direkter cortikaler Kontrolle stehen. |
Laterale hypothalamische Region | Eine ungenau abgegrenzte Region des Hypothalamus, die an der Motivation für Verhalten beteiligt ist. |
Lateral-intraparietaler Cortex (Areal LIP) | Ein Cortexareal, das im intraparietalen Sulcus verborgen und an der Steuerung der Augenbewegungen beteiligt ist; die Reaktionen von LIP-Neuronen weisen darauf hin, dass sie am Arbeitsgedächtnis beteiligt sind. |
Lederhaut (Sklera) | Die harte äußere Wand um den Augapfel; die weiße Augenhaut. |
Leitfähigkeit | Siehe elektrische Leitfähigkeit. |
Leitsignale | DiffusionsfähigeMoleküle, die Richtung und Umfang desWachstums von Neuronen bestimmen. Leitsignale können auf Neuronen anziehend oder abstoßend wirken; so bewirkt z. B. das Protein Netrin im Rückenmark eine Chemoattraktion, das Protein Slit dagegen eine Chemorepulsion von Wachstumskegeln, welche die entsprechenden Rezeptoren aufweisen. |
Leitungsaphasie | Eine Form von Aphasie, die mit der Schädigung des Fasciculus arcuatus assoziiert und durch ein gutes Wortverständnis und Sprachproduktion, aber eine beeinträchtigte Fähigkeit zum Nachsprechen gekennzeichnet ist. |
Lemniscus (Schleifenbahn) | Eine Bahn, die sich wie ein Band durch das Gehirn windet. |
Lemniscus medialis (mittlere Schleifenbahn) | Ein Band aus weißer Substanz, das zum somatosensorischen System gehört und Axone enthält, die von den Kernen des Hinterstrangs zum Thalamus ziehen. |
Leptin | Ein Proteinhormon, das von Fettzellen freigesetzt wird und mit Neuronen des Nucleus arcuatus im Hypothalamus in Wechselwirkung tritt. |
Lernen | Das Aneignen von neuen Informationen, Wissen und Fähigkeiten. |
Ligandenbindungsverfahren | Eine Methode, die radioaktiv markierte Liganden von Rezeptoren (Agonisten oder Antagonisten) einsetzt, um Rezeptoren von Neurotransmittern zu lokalisieren. |
Ligandengesteuerter Ionenkanal | Ein Membranprotein, das eine Pore ausbildet, die durchlässig ist für Ionen und durch Neurotransmitter reguliert wird. |
Limbisches System | Eine Gruppe von Strukturen, einschließlich des Lobus limbicus und des Papez-Kreises, die anatomisch miteinander verbunden und vermutlich an der Verarbeitung von Emotionen, am Lernen und an der Gedächtnisbildung beteiligt sind. |
Linse | Die transparente Struktur, die sich zwischen Kammerwasser und Glaskörper befindet und die es dem Auge ermöglicht, auf unterschiedliche Entfernungen zu fokussieren. |
Lipostatische Hypothese | Eine Hypothese, nach der der Körperfettgehalt homöostatisch auf einem spezifischen Niveau gehalten wird. |
Liquor cerebrospinalis | Die Flüssigkeit, die im zentralen Nervensystem durch den Plexus choroideus produziert wird und durch das Ventrikelsystem in den Subarachnoidalraum fließt. Auch als Cerebrospinalflüssigkeit bezeichnet. |
Lithium | Ein Element, das in Lösung als einwertiges Kation vorliegt und mit dem bipolare affektive Störungen wirksam behandelt werden können. |
Lobus limbicus | Die Regionen des Hippocampus und des Cortex, die in Säugetieren den Hirnstamm umgeben und von Broca zu einem abgegrenzten System zusammengefasst wurden. |
Locus | Eine kleine, abgegrenzte Gruppe von Zellen. Plural: Loci. |
Locus coeruleus | Ein kleiner Kern, der bilateral in der Brücke lokalisiert ist; seine Neuronen ziehen in viele Bereiche des zentralen Nervensystems, der verwendete Neurotransmitter ist Noradrenalin. |
LTD | Siehe Langzeitdepression. |
LTP | Siehe Langzeitpotenzierung. |
Luteinisierendes Hormon (LH) | Ein Hormon, das von dem Hypophysenvorderlappen sekretiert wird; zu seinen vielen Funktionen gehört die Stimulierung der Testosteronproduktion bei männlichen Individuen und die Förderung der Follikelentwicklung und des Eisprungs bei weiblichen Individuen. |
M1 | Primärer Motorcortex, Areal 4. Auch als primäre motorische Rinde bezeichnet. |
Magnetenzephalografie | Methode zur Messung der vom Gehirn erzeugten elektrischen Aktivität. Aufgezeichnet wird diese durch Erfassung der damit assoziierten Magnetfeldschwankungen mit Sensoren rund um den Kopf. |
Magnozelluläre CGL-Schicht | Eine Schicht des Corpus geniculatum laterale, die Eingänge von M-Typ-Ganglienzellen der Netzhaut erhält. |
Magnozelluläre neurosekretorische Zelle | Ein großes Neuron des periventrikulären und supraoptischen Kerns des Hypothalamus, das in den Hypophysenhinterlappen zieht und Oxytocin bzw. Adiuretin in das Blut sezerniert. |
Magnozellulärer Pfad | Eine Bahn für die Verarbeitung visueller Information, die in den M-Typ-Ganglienzellen der Netzhaut beginnt und in die Schicht IVB der primären Sehrinde reicht; vermutlich an der Verarbeitung von Informationen der Objektbewegung und der motorischen Aktivitäten beteiligt. |
Makula (gelber Fleck) | (1) Im Auge der gelbliche Fleck in derMitte der Netzhaut, mit relativ wenigen großen Blutgefäßen; enthält die Fovea. (2) Im Ohr ein sensorisches Epithel im Otolithenapparat, dessen Haarzellen die Neigung des Kopfes und die Beschleunigung übertragen. |
Manie | Eine überhöhte gereizte Stimmung, die für eine bipolare Störung charakteristisch ist. |
Marr-Albus-Theorie des motorischen Lernens | Eine Theorie, die besagt, dass Synapsen zwischen Parallelfasern und Purkinje-Zellen modifiziert werden, wenn ihre Aktivität zeitlich mit der der Kletterfaser zusammentrifft. |
Mechanorezeptor | Jede sensorische Rezeptorzelle, die selektiv für einen mechanischen Reiz ist, wie die Haarzellen im Innenohr, verschiedene Rezeptoren in der Haut und Dehnungsrezeptoren des Skelettmuskels. |
Medial | Anatomische Lagebezeichnung; Richtung Mittellinie gelegen. |
Mediales Vorderhirnbündel (Fasciculus telencephalicus medialis) | Ein großes Axonbündel, das durch den Hypothalamus zieht und sowohl Efferenzen von dopaminergen, noradrenergen und serotonergen Neuronen zum Hirnstamm leitet, als auch Fasern enthält, die den Hypothalamus, limbische Strukturen und Regionen der Mittelhirnhaube miteinander verbinden. |
Mediansagittalebene | Eine anatomische Schnittebene durch die Mittellinie, die senkrecht zum Boden verläuft. Ein Schnitt durch die Mediansagittalebene teilt das Nervensystem in eine rechte und eine linke Hälfte. |
Medulla oblongata | Der Teil des Rautenhirns, der caudal zur Brücke und zum Kleinhirn liegt. Auch als Medulla bezeichnet. |
Medulla spinalis | Rückenmark. |
Medullärer Reticulospinaltrakt | Eine Bahn, die in der Formatio reticularis der Medulla entspringt und im Rückenmark endet; beteiligt an der Bewegungskontrolle. |
Membranpotenzial | Die Spannung über einer Zellmembran; dargestellt durch das Symbol Vm. |
Membranwiderstand | Der Widerstand für das Fließen von elektrischem Strom über eine Membran; dargestellt durch das Symbol rm. |
Meningen | Siehe Hirnhäute. |
Menstruationszyklus | Bei Primaten der weibliche Reproduktionszyklus. |
Mesencephalon | Siehe Mittelhirn. |
Messenger-RNA (mRNA) | Ein Molekül, das aus vier Nucleotiden besteht und die genetische Information für den Zusammenbau eines Proteins aus dem Kern in das Cytoplasma überträgt. |
Metabotroper Rezeptor | Ein G-Protein-gekoppelter Rezeptor, dessen hauptsächliche Funktion darin besteht, eine intrazelluläre biochemische Reaktion zu stimulieren. |
Metaplastizität | Aktivitätsabhängige Modifikation der Regeln der synaptischen Plastizität. |
Mikroelektrode | Eine Sonde, die verwendet wird, um die elektrische Aktivität von Zellen zu messen. Mikroelektroden besitzen eine sehr feine Spitze und können aus Drähten aus geätztem Metall oder Glaspipetten hergestellt werden, die mit einer elektrisch leitenden Flüssigkeit gefüllt sind. |
Mikrofilament | Ein Polymer des Proteins Aktin, das einen gewundenen Strang mit einem Durchmesser von 5 nm bildet; ein Bestandteil des Cytoskeletts. |
Mikrogliazelle | Ein Zelltyp, der im Nervensystem eine den Phagocyten ähnliche Funktion besitzt und Reste von toten oder sterbenden Neuronen oder Gliazellen entfernt. |
Mikroionophorese | Ein Verfahren zur Verabreichung kleiner Mengen von Medikamenten und Neurotransmittern in Zellen. |
Mikrotubulus | Ein Polymer aus dem Protein Tubulin, das eine gerade und hohle Röhre mit einem Durchmesser von 20nm bildet. Mikrotubuli sind Bestandteil des Cytoskeletts und spielen eine wichtige Rolle beim axoplasmatischen Transport. |
Mitochondrium | Ein Organell, das für die Zellatmung verantwortlich ist. Mitochondrien produzieren Adenosintriphosphat und nutzen die Energie, die durch die Oxidation der Nahrung entsteht. |
Mittelhirn (Mesencephalon) | Die Region des Gehirns, die sich von dem embryonalen, medial gelegenen primären Gehirnbläschen ableitet. Zu den Strukturen desMittelhirns gehören das Mittelhirndach und die Mittelhirnhaube. |
Mittelhirndach (Tectum mesencephali) | Der Teil des Mittelhirns, der dorsal zum cerebralen Aquädukt liegt. |
Mittelhirnhaube (Tegmentum mesencephali) | Der Teil des Mittelhirns, der ventral zum cerebralen Aquädukt liegt. |
Mittellinie | Eine unsichtbare Linie, die das Nervensystem in eine rechte und eine linke Hälfte teilt. |
Mittelohr | Das Trommelfell und die Gehörknöchelchen. |
Mittlere Schleifenbahn | Siehe Lemniscus medialis. |
Modulation | Beschreibt die Wirkung von Neurotransmittern, die nicht unmittelbar ein postsynaptisches Potenzial auslösen. Stattdessen verändern sie eine zelluläre Reaktion auf exzitatorische und inhibitorische postsynaptische Potenziale, die durch andere Synapsen generiert werden. |
Molekulare Medizin | Der Ansatz, genetische Informationen für die Entwicklung medizinischer Behandlungsmöglichkeiten von Krankheiten zu nutzen. |
Monoaminhypothese der Gemütserkrankungen | Eine Hypothese, nach der eine Depression die Folge einer reduzierten Konzentration von monoaminen Neurotransmittern, insbesondere Serotonin und Noradrenalin, ist. |
Monogamie | Paarungsverhalten, bei dem zwei Individuen eine feste Beziehung eingehen und bei dem die Paarung ausschließlich oder nahezu ausschließlich mit dem Partner stattfindet. |
Monokuläre Deprivation | Eine experimentelle Manipulation, die ein Auge am normalen Sehen hindert. |
Moosfaser | Ein Axon eines Neurons aus der Brücke, das Körnerzellen des Kleinhirns innerviert. Die Bezeichnung wird auch verwendet, um Axone von Körnerzellen des Gyrus dentatus zu beschreiben, die die CA3-Region des Hippocampus innervieren. |
Morris-Wasserlabyrinth | Eine Aufgabe, die eingesetzt wird, um das räumliche Gedächtnis zu prüfen und bei der ein Nager in einemWasserbecken zu einer unter derWasseroberfläche verborgenen Plattform schwimmen muss. |
Motiviertes Verhalten | Verhalten, das in Gang gesetzt wird, um ein Ziel zu erreichen. |
α-Motoneuron | Ein Neuron, das die extrafusalen Fasern des Skelettmuskels innerviert. |
γ-Motoneuron | Ein Motoneuron, das intrafusale Muskelfasern innerviert. |
Motoneuron | Ein Neuron, das Synapsen mit einem Muskel bildet und das Muskelkontraktionen verursacht. |
Motoneuronenpool | Alle α-Motoneuronen, die die Fasern eines einzigen Skelettmuskels innervieren. |
Motorcortex | Cortexareale 4 und 6, die direkt an der Kontrolle von willkürlichen Bewegungen beteiligt sind. Auch als motorische Rinde oder motorischer Cortex bezeichnet. |
Motorische Endplatte | Die chemische Synapse am Übergang zwischen Neuron und Muskel. Auch als neuromuskuläre Endplatte bezeichnet. |
Motorisches System | Sämtliche Skelettmuskeln und die Bestandteile des Zentralnervensystems, die diese steuern. |
mRNA | Siehe Messenger-RNA. |
M-Typ-Ganglienzelle | Ein Typ von Ganglienzellen in der Netzhaut, der durch einen großen Zellkörper und einen Dendritenbaum, eine transiente Reaktion auf Licht und eine fehlende Empfindlichkeit für unterschiedliche Wellenlängen gekennzeichnet ist; auch als M-Zelle bezeichnet. |
Multiple-Trace-Modell der Gedächtniskonsolidierung | Eine Alternative zum Standardmodell der Gedächtniskonsolidierung, dem zufolge der Hippocampus zusammen mit dem Neocortex unbefristet an der Gedächtnisspeicherung beteiligt ist. Nach diesem Modell wird jedes Mal, wenn eine episodische Erinnerung in neuem Kontext abgerufen wird, eine zusätzliche neue Gedächtnisspur angelegt. |
Multipolares Neuron | Ein Neuron mit drei oder mehr Neuriten. |
Muscarinischer Acetylcholinrezeptor | Ein Subtyp der Acetylcholinrezeptoren, der G-Protein-gekoppelt ist. |
Muskelfaser | Eine vielkernige Skelettmuskelzelle. |
Muskelspindel | Eine spezialisierte Struktur innerhalb des Skelettmuskels, die die Muskellänge wahrnimmt; liefert über Gruppe-Ia-Axone sensorische Informationen an Neuronen des Rückenmarks; auch als Dehnungsrezeptor bezeichnet. |
Myelin | Eine membranöse Hülle oder Scheide um Axone, die im zentralen Nervensystem durch Oligodendroglia und im peripheren Nervensystem durch Schwann-Zellen gebildet wird. |
Myofibrille | Eine zylindrische Struktur innerhalb der Skelettmuskelfaser, die als Reaktion auf ein Aktionspotenzial kontrahiert. |
Myosin | In allen Zellen ein Protein des Cytoskeletts und das in dicken Filamenten der Skelettmuskelfasern hauptsächlich vorkommende Protein; verursacht die Muskelkontraktion durch chemische Wechselwirkung mit Aktin. |
Nachhyperpolarisation | Die Hyperpolarisation, die der starken Depolarisation der Membran folgt; die letzte Phase eines Aktionspotenzials, in der das Aktionspotenzial negativer ist als das Ruhepotenzial; auch als undershoot bezeichnet. |
Natrium-Kalium-Pumpe | Eine Ionenpumpe, die unter Einsatz von Adenosintriphosphat als Energiequelle Na+ aus der Zelle entfernt und K+ intrazellulär anreichert. |
Nebennierenmark | Das innere Segment der Nebenniere, innerviert durch präganglionäre sympathische Nervenfasern; setzt Adrenalin frei. Auch als adrenale Medulla bezeichnet. |
Nebennierenrinde | Das äußere Segment der Nebenniere; setzt bei Stimulation durch das hypophysäre adrenocorticotrope Hormon Cortisol frei. Auch als adrenaler Cortex bezeichnet. |
Neglekt-Syndrom | Eine neurologische Störung, bei der ein Teil des Körpers oder ein Teil des Gesichtsfeldes vernachlässigt oder unterdrückt wird; am häufigsten assoziiert mit einer Schädigung der parietalen Regionen des Gehirns. |
Neocortex | Teil der Großhirnrinde, der aus sechs oder mehr Schichten von Neuronen besteht und nur bei Säugetieren vorkommt. |
Nernst-Gleichung | Eine mathematische Beziehung, mit der das Gleichgewichtspotenzial von Ionen errechnet wird. |
Nerv | Ein Axonbündel im peripheren Nervensystem. |
Nervenwachstumsfaktor (nerve growth factor, NGF) | Ein Neurotrophin, das für den Fortbestand von Zellen des sympathischen Anteils des vegetativen Nervensystems notwendig ist; auch wichtig für die Entwicklung des zentralen Nervensystems. |
Nervenzellmembran | Die etwa 5 nm dicke Begrenzung, die das Innere einer Nervenzelle von der äußeren Umgebung trennt; besteht aus einer Phospholipiddoppelschicht mit darin eingebetteten Proteinen; umschließt intrazelluläre Organellen und Vesikel. |
Netrin | Ein Leitmolekül; ein Protein, das durch Zellen an spezifischen Stellen des sich entwickelnden ZNS sezerniert wird; es wirkt auf Axone, abhängig vom Netrinrezeptortyp, der im wachsenden Axon exprimiert wird, entweder anlockend oder abstoßend. |
Netzhaut (Retina) | Eine dünne Zellschicht am Augenhintergrund, die Lichtenergie in neuronale Aktivität umwandelt. |
Neuralleiste | Das primitive embryonale periphere Nervensystem, das aus dem neuralen Ektoderm besteht und das sich bei der Bildung des Neuralrohrs seitlich abschnürt. |
Neuralrohr | Das primitive embryonale zentrale Nervensystem, das aus einem Rohr aus neuralem Ektoderm besteht. |
Neurit | Ein dünner Fortsatz, der von einem neuronalen Zellkörper ausgeht; es existieren zwei Formen: Axone und Dendriten. |
Neuroblast | Ein unreifes Neuron vor der Zelldifferenzierung. |
Neurofilament | Ein Typ von Intermediärfilamenten, die in Neuronen vorkommen und einen Durchmesser von 10nm besitzen; ein wichtiger Bestandteil des neuronalen Cytoskeletts. |
Neurohormon | Ein Hormon, das von Neuronen in den Blutstrom freigesetzt wird. |
Neuroleptikum | Ein antipsychotischer Wirkstoff, der für die Behandlung von Schizophrenie eingesetzt wird und Dopaminrezeptoren blockiert; Beispiele sind Chlorpromazin und Clozapin. |
Neuromuskuläre Endplatte | Eine chemische Synapse zwischen dem Axon eines spinalenMotoneurons und einer Skelettmuskelfaser. Auch als motorische Endplatte bezeichnet. |
Neuron | Die informationsverarbeitende Zelle des Nervensystems. Die meisten Neuronen verwenden Aktionspotenziale, um Signale über Entfernungen zu leiten, und alle Neuronen kommunizieren über synaptische Signalübertragungen miteinander. Auch als Nervenzelle bezeichnet. |
Neuronale Korrelate des Bewusstseins | Merkmale in der Aktivität von Nervenzellen, die mit spezifischen bewussten Wahrnehmungen assoziiert sind. |
Neuronale Vorläuferzelle | Eine unausgereifte Nervenzelle vor der Differenzierung. |
Neuronendoktrin | Das Konzept, dass das Neuron die elementare Funktionseinheit des Gehirns ist und dass Neuronen miteinander über die Herstellung von Zell-Zell-Kontakten kommunizieren, aber nicht kontinuierlich verbunden sind. |
Neuronenverband (cell assembly) | Eine Gruppe von gleichzeitig aktiven Neuronen, die ein Objekt im Gedächtnis repräsentiert. |
Neuropharmakologie | Das Forschungsgebiet, das die Wirkung von Medikamenten und Drogen auf das Gewebe des Nervensystems untersucht. |
Neurosekretorische Zelle | Ein kleines Neuron des medialen und periventrikulären Hypothalamus, das hypophyseotrope Peptidhormone in den hypothalamisch-hypophysären Pfortaderkreislauf sezerniert, um die Freisetzung von Hormonen aus dem Hypophysenvorderlappen zu stimulieren oder zu inhibieren. |
Neurotransmitter | Eine chemische Substanz, die durch ein präsynaptisches Element nach Stimulierung freigesetzt wird und postsynaptische Rezeptoren aktiviert. |
Neurotrophin | Ein Mitglied einer Familie von ähnlichen trophischen neuronalen Faktoren, einschließlich des Nervenwachstumsfaktors und des brain-derived neurotrophic factor (BDNF). |
Neurulation | Die Bildung des Neuralrohrs aus dem neuralen Ektoderm während der embryonalen Entwicklung. |
NGF | Siehe Nervenwachstumsfaktor. |
Nichtassoziatives Lernen | Eine Verhaltensänderung, die mit der Zeit als Reaktion auf einen einzelnen Reiz auftritt; man unterscheidet zwei Formen: Habituation und Sensitisierung. |
Nichtdeklaratives Gedächtnis | Das Gedächtnis für Fähigkeiten, Gewohnheiten, emotionale Reaktionen und einige Reflexe. |
Nikotinischer Acetylcholinrezeptor | Eine Klasse von acetylcholinabhängigen Ionenkanälen, die an verschiedenen Stellen, insbesondere am Übergang zwischen Neuron und Muskel, zu finden sind. |
Nissl-Farbstoff | Eine Klasse von basischen Farbstoffen, die die Somata von Neuronen anfärben; benannt nach ihrem Entdecker, dem deutschen Histologen Franz Nissl (1860-1919). |
NMDA-Rezeptor | Ein Subtyp der Glutamatrezeptoren; ein glutamatabhängiger Ionenkanal, der für Na+, K+ und Ca2+ durchlässig ist. Der einwärtsgerichtete Ionenstrom durch den N-Methyl-D-Aspartat-Rezeptor ist spannungsabhängig, da bei negativem Membranpotenzial Magnesium den Durchtritt blockiert. |
NonM-nonP-Ganglienzelle | Eine Ganglienzelle in der Netzhaut, die nach ihrer Zellmorphologie und den Reaktionen weder vomM- noch vom P-Typ ist. Von den zahlreichen Zelltypen dieser Klasse sind einige bekannt, die empfindlich für verschiedene Wellenlängen des Lichts sind. |
Non-REM-Schlaf | Eine Schlafphase, die durch große und langsame EEG-Wellen, weniger intensive Träume und den teilweisen Verlust der Muskelspannung gekennzeichnet ist. Siehe auch REM-Schlaf. |
Noradrenalin | Ein Catecholamin-Neurotransmitter, der aus Dopamin synthetisiert wird. Auch als Norepinephrin bezeichnet. |
Noradrenerg | Beschreibt Neuronen oder Synapsen, die Noradrenalin bilden und freisetzen. |
Nozizeptor | Jede Rezeptorzelle, die selektiv für potenziell schädliche Reize ist; kann auch dieWahrnehmung von Schmerz einschließen. |
Nuclei pontis | Siehe Brückenkerne. |
Nucleus arcuatus | Ein Kern in der periventrikulären Region des Hypothalamus, der eine große Zahl von Neuronen enthält, die für Veränderungen des Leptinspiegels empfindlich sind, und der an der Regulation des Energiehaushalts beteiligt ist. |
Nucleus caudatus | Ein Teil der Basalganglien, beteiligt an der Kontrolle der Motorik. |
Nucleus gustatorius | Siehe Geschmackskern. |
Nucleus olivaris inferior | Siehe untere Olive. |
Nucleus olivaris superior | Siehe obere Olive. |
Nucleus paraventricularis | Eine Region des Hypothalamus, die an der Regulation des vegetativen Nervensystems beteiligt ist und die Sekretion des Schilddrüsensteuerhormons und des adrenocorticotropen Hormons aus dem Hypophysenvorderlappen kontrolliert. |
Nucleus ruber | Siehe roter Kern. |
Nucleus subthalamicus | Siehe subthalamischer Kern. |
Nucleus tractus solitarii | Ein Kern des Hirnstammes, der sensorischen Eingang erhält; dieser wird verwendet, um vegetative Funktionen wie Atmung und Blutdruck über austretende Signale in Richtung anderer Hirnstamm- und Vorderhirnkerne und zum Hypothalamus zu koordinieren. |
Nucleus ventralis lateralis (VL-Kern) | Ein Kern des Thalamus, der Informationen aus den Basalganglien und des Kleinhirns auf den Motorcortex umschaltet. |
Nucleus ventralis posterior (VP-Kern) | Der wichtigste Umschaltkern des Thalamus im somatosensorischen System. |
Nucleus ventralis posteromedialis (VPM-Kern) | Der Teil des Nucleus ventralis posterior des Thalamus, der somatosensorischen Eingang vom Gesicht erhält, einschließlich der Afferenzen von der Zunge. |
Obere Olive (Nucleus olivaris superior) | Ein Kern in der caudalen Brücke, der Afferenzen von den Cochleariskernen erhält und Efferenzen zum Colliculus inferior sendet. |
OCD | Siehe Zwangsstörung. |
OFF-Bipolarzelle | Eine Bipolarzelle der Netzhaut, die als Reaktion auf Dunkelheit (light OFF) im Zentrum ihres rezeptiven Feldes depolarisiert. |
Ohm’sches Gesetz | Die Beziehung zwischen Stromstärke (I), Spannung (V) und Leitfähigkeit (g): I = gV. Da die elektrische Leitfähigkeit der Kehrwert des Widerstands (R) ist, kann das Ohm’sche Gesetz auch lauten: V = IR. |
Ohrmuschel (Pinna) | Das trichterförmig gestaltete Außenohr, das aus mit Haut bedecktem Knorpel besteht. |
Okzipitallappen (Hinterhauptslappen) | Die Region des Großhirns, die im Hinterkopf liegt. |
Oligodendrogliazelle | Eine Gliazelle, die im zentralen Nervensystem Myelin bildet. |
ON-Bipolarzelle | Eine Bipolarzelle der Netzhaut, die als Reaktion auf Helligkeit (light ON) im Zentrum ihres rezeptiven Feldes depolarisiert. |
Operante Konditionierung | Eine Form des Lernens, bei der eine Reaktion wie eine motorische Verhaltensweise mit einer Belohnung wie Nahrung verbunden wird. Auch als instrumentelle Konditionierung bezeichnet. |
Opioide | Eine Klasse von Substanzen wie Morphin, Codein und Heroin, die schmerzlindernd wirken, aber auch Stimmungsänderungen, Müdigkeit, geistige Umnachtung, Übelkeit, Erbrechen und Verstopfung hervorrufen können. |
Opioidrezeptor | Ein Membranprotein, das natürliche (z.B. Endorphin) und synthetische (z. B. Morphin) opioide Substanzen selektiv bindet. |
Optisches Tectum (Tectum opticum) | Eine Bezeichnung, die insbesondere bei nicht zu den Säugetieren gehörenden Vertebraten für die Beschreibung des Colliculus superior verwendet wird. |
Optogenetik | Eine Methode, die eine Steuerung der neuronalen Aktivität ermöglicht. Dazu werden in Neuronen fremde Gene eingeschleust, die Ionenkanäle in Membranen exprimieren, welche sich in Reaktion auf Licht öffnen. |
Orexigenes Peptid | Ein neuroaktives Peptid, das das Nahrungsaufnahmeverhalten stimuliert; Beispiele sind Neuropeptid Y (NPY), agouti-related peptide (AgRP), Melanin-konzentrierendes Hormon (melanin-concentrating hormone, MCH) und Orexin. |
Organum vasculosum laminae terminalis (OVLT) | Eine spezialisierte Region des Hypothalamus, die Neuronen enthält, welche empfindlich für die Bluttonizität sind; sie aktivieren magnozelluläre neurosekretorische Zellen, die Adiuretin in das Blut abgeben und so osmotischen Durst auslösen. |
Orientierungskolumne | Eine Säule aus Neuronen der Sehrinde, die sich von der Schicht II zur Schicht VI erstreckt, die am stärksten auf die gleiche Stimulusorientierung reagieren. |
Orientierungsselektivität | Die Eigenschaft einer Zelle des Sehsystems, die nur auf eine schmale Bandbreite von Orientierungsreizen reagiert. |
Ortszelle | Ein Neuron im Hippocampus der Ratte, das nur reagiert, wenn sich das Tier in einem bestimmten Ort der Umgebung befindet. |
Osmotischer Durst | DieMotivation,Wasser zu trinken als Folge einer gestiegenen Bluttonizität (Osmolarität des Blutes). |
Östrogene | Weibliche Steroidhormone, von denen die wichtigsten Östradiol und Progesteron sind. |
Otolithenapparat | Utriculus oder Sacculus; Organe des vestibulären Labyrinths im Innenohr, die Neigung des Kopfes und Beschleunigung übertragen. |
Ovales Fenster | Ein Loch in der knöchernen Hörschnecke des Innenohrs, an dem die Bewegung der Gehörknöchelchen auf die Flüssigkeit in der Hörschnecke übertragen wird. |
Overshoot | Der Teil eines Aktionspotenzials, bei dem das Membranpotenzial einen positiveren Wert als 0mV erreicht. |
Oxytocin | Ein kleines Peptidhormon, das vom Hypophysenhinterlappen durch magnozelluläre neurosekretorische Zellen freigesetzt wird; stimuliert die Uteruskontraktion und die Entleerung der Milch aus den Milchdrüsen. |
PAG | Siehe periaquäduktales Grau. |
Pallidum (Globus pallidus) | Ein Teil der Basalganglien im Vorderhirn; beteiligt an der Bewegungskontrolle. |
Panikstörung | Eine psychische Störung, die durch sich wiederholende und scheinbar unbegründete Panikattacken und die Angst vor einerWiederholung solcher Attacken gekennzeichnet ist. |
Papez-Kreis | Eine Kette von Strukturen, die den Hypothalamus und die Hirnrinde miteinander verbinden und die nach Papez ein System für das Entstehen von Emotionen ist. |
Papille | Eine kleine Auswölbung der Zungenoberfläche, die Geschmacksknospen enthält. |
Parahippocampaler Cortex | Eine cortikale Region im medialen Temporallappen, die lateral zum Sulcus rhinalis liegt. |
Parallele Reizverarbeitung | Die Vorstellung, dass unterschiedliche Reizmerkmale im Gehirn parallel in voneinander abgegrenzten Bahnen verarbeitet werden. |
Parallelfaser | Ein Axon einer Körnerzelle im Kleinhirn, das Purkinje-Zellen innerviert. Die Plastizität der Synapse zwischen einer Parallelfaser und einer Purkinje-Zelle ist vermutlich für das motorische Lernen von Bedeutung. |
Parasympathicus | Ein Bestandteil des vegetativen Nervensystems, der den Herzschlag, die Atmung, den Stoffwechsel und die Verdauung aufrechterhält; seine peripheren Axone treten aus dem Hirnstamm und dem sakralen Rückenmark aus. Siehe auch Sympathicus. |
Parietallappen (Scheitellappen) | Die Region des Großhirns, die unter dem Scheitelbein liegt. |
Parkinson-Krankheit | Eine Bewegungsstörung, die durch Schädigung der Substantia nigra verursacht wird und die durch Bewegungsarmut, Probleme bei der Ausführung von willkürlichen Bewegungen und Ruhetremor gekennzeichnet ist. |
Partieller Anfall | Pathologisch starke und synchrone neuronale Aktivität, die auf eine kleine Region im Gehirn beschränkt bleibt. Siehe auch generalisierter Anfall. |
Parvo-Interblob-Pfad | Eine Bahn für die Verarbeitung visueller Information, die mit den P-Typ-Ganglienzellen der Netzhaut beginnt und in die Interblobregionen der Schicht III der primären Sehrinde reicht; vermutlich an der Verarbeitung von Informationen über Details von Objektformen beteiligt. |
Parvozelluläre CGL-Schicht | Eine Schicht des Corpus geniculatum laterale, die synaptische Eingänge von P-Typ-Ganglienzellen der Netzhaut erhält. |
Patch clamp | Eine Methode, mit der das Membranpotenzial im Experiment an einer begrenzten Stelle konstant gehalten werden kann, während der Stromfluss durch eine geringe Anzahl von Membrankanälen gemessen wird. |
Pathophysiologie | Untersuchung der pathologischen Veränderungen physiologischer Prozesse, die bei Erkrankungen auftreten. |
PDE | Siehe Phosphodiesterase. |
Peptidbindung | Die kovalente Bindung zwischen der Aminogruppe einer Aminosäure und der Carboxylgruppe einer anderen Aminosäure. |
Peptiderg | Beschreibt Neuronen oder Synapsen, die Peptidneurotransmitter bilden und freisetzen. |
Periaquäduktales Grau (PAG) | Eine Region, die den cerebralen Aquädukt im Kern desMittelhirns umgibt und die absteigenden Bahnen, welche die Übertragung von schmerzverursachenden Signalen unterdrücken können, enthält. |
Perikaryon | Siehe Soma. |
Perilymphe | Die Flüssigkeit, die die Scala vestibuli und die Scala tympani in der Cochlea des Innenohrs füllt und geringe K+- und hohe Na+-Konzentrationen aufweist. |
Peripheres Nervensystem (PNS) | Die Komponenten des Nervensystems, die nicht zum Gehirn und Rückenmark zählen. Das PNS umfasst alle Spinalganglien und Nerven, die Hirnnerven III–XII und das vegetative Nervensystem. Siehe auch zentrales Nervensystem. |
Perirhinaler Cortex | Eine cortikale Region im medialen Temporallappen, die die laterale Bank des Sulcus rhinalis besetzt; Läsionen in dieser Region führen beim Menschen zu einer schweren anterograden Amnesie. |
Periventrikuläre Zone | Eine Region des Hypothalamus, die am weitesten medial liegt und an den dritten Ventrikel grenzt. |
Phase locking („phasenstarre Kopplung“) | Das Feuern eines auditorischen Neurons stets in der gleichen Phase einer Schallwelle. |
Pheromon | Ein olfaktorischer Reiz, der bei der chemischen Kommunikation zwischen Individuen eingesetzt wird. |
Phoneme | Die verschiedenen Laute, die bei einer gesprochenen Sprache verwendet werden. |
Phosphodiesterase (PDE) | Ein Enzym, das die zyklischen Nucleotide zyklisches Adenosinmonophosphat (cAMP) und zyklisches Guanosinmonophosphat (cGMP), die als Second Messenger fungieren, spaltet. |
Phospholipase C (PLC) | Ein Enzym, das das Membranphospholipid Phosphatidylinositol-4,5-bisphosphat spaltet, sodass die Second Messenger Diacylglycerin (DAG) und Inositoltrisphosphat (IP3) entstehen. |
Phospholipiddoppelschicht | Die Anordnung von Phospholipidmolekülen, die die Grundstruktur der Zellmembran darstellt. Der Kern der Doppelschicht besteht aus Lipiden und bildet eine Barriere für Wasser und wasserlösliche Ionen und Moleküle. |
Phosphorylierung | Eine biochemische Reaktion, bei der eine Phosphatgruppe (PO4-2 ) von Adenosintriphosphat (ATP) auf ein anderesMolekül übertragen wird. Die Phosphorylierung von Proteinen durch Proteinkinasen verändert ihre biologische Aktivität. |
Photorezeptor | Eine spezialisierte Zelle in der Netzhaut, die Lichtenergie in Veränderungen des Membranpotenzials überträgt. |
Pia mater | Siehe weiche Hirnhaut. |
Pinna | Siehe Ohrmuschel. |
PKA | Siehe Proteinkinase A. |
PKC | Siehe Proteinkinase C. |
Planum temporale | Eine Region auf der superioren Oberfläche des Temporallappens, die in der linken Hirnhälfte häufig größer ist als in der rechten. |
PLC | Siehe Phospholipase C. |
PNS | Siehe peripheres Nervensystem. |
Polyandrie | Paarungsverhalten, bei dem sich ein Weibchen mit mehr als einem Männchen paart. |
Polygynie | Paarungsverhalten, bei dem sich ein Männchen mit mehr als einem Weibchen paart. |
Polypeptid | Eine Kette aus Aminosäuren, die durch Peptidbindungen miteinander verknüpft sind. |
Polyribosom | Eine Ansammlung von Ribosomen, die sich frei im Cytoplasma bewegen. |
Pons | Siehe Brücke. |
Posterior | Anatomische Lagebezeichnung; Richtung Schwanz oder caudal gelegen. |
Posteriorer Parietalcortex | Eine posteriore Region des Parietallappens, hauptsächlich Brodmann-Areale 5 und 7, die an der visuellen und somatosensorischen Integration und an der Aufmerksamkeit beteiligt ist. |
Postganglionäres Neuron | Ein peripheres Neuron von Sympathicus und Parasympathicus des vegetativen Nervensystems; sein Zellkörper liegt in einem autonomen Ganglion und seine Axone enden auf peripheren Organen und Geweben. |
Postsynaptische Verdichtung | Eine Differenzierung der postsynaptischen Membran, in der die Rezeptoren für die Neurotransmitter lokalisiert sind. |
Postsynaptisches Miniaturpotenzial | Eine Veränderung des postsynaptischen Membranpotenzials, verursacht durch die Wirkung von Neurotransmittern, die von einem einzigen synaptischen Vesikel freigesetzt werden. |
Postsynaptisches Potenzial (PSP) | Eine Veränderung des postsynaptischen Membranpotenzials durch die präsynaptische Aktivität einer elektrischen Synapse oder durch einen an der Synapse freigesetzten Neurotransmitter. |
Präfrontaler Cortex | Eine cortikale Region am rostralen Ende des Frontallappens, die Eingang vom dorsomedialen Nucleus des Thalamus erhält. |
Präganglionäres Neuron | Ein Neuron von Sympathicus und Parasympathicus des vegetativen Nervensystems; sein Zellkörper liegt im ZNS (Rückenmark oder Hirnstamm), seine Axone ziehen in die Peripherie und sind über Synapsen mit postganglionären Neuronen in den autonomen Ganglien verbunden. |
Prämotorisches Areal | Der laterale Teil des Cortexareals 6, der an der Kontrolle willkürlicher Bewegungen beteiligt ist. |
Primäre Geschmacksrinde | Ein Gebiet des Neocortex, das Geschmacksinformationen von dem posterior gelegenen Nucleus ventromedialis erhält. |
Primäre Hörrinde | Brodmann-Areal 41, auf der superioren Oberfläche des Temporallappens lokalisiert. Auch als A1 bezeichnet. |
Primäre Sehrinde | Brodmann-Areal 17, auf dem Okzipitalpol lokalisiert. Auch als primärer visueller Cortex, striärer Cortex oder V1 bezeichnet. |
Primärer Motorcortex | Brodmann-Areal 4, auf dem Gyrus praecentralis lokalisiert; die Region des Cortex, die bei schwacher Stimulation lokale Muskelkontraktionen auslöst. Auch als M1 bezeichnet. |
Primärer somatosensorischer Cortex | Brodmann-Areal 3b, im Gyrus postcentralis lokalisiert. Auch als S1 bezeichnet. |
Primäres sensorisches Neuron | Ein Neuron, das auf die Verarbeitung von Umweltsignalen über die sensorische Oberfläche des Körpers spezialisiert ist. |
Prioritätenkarte | Karte des sichtbaren Raumes, die anzeigt, worauf man beruhend auf Reizauffälligkeit und kognitivem Input seine Aufmerksamkeit richten sollte. |
Promotor | Eine Region auf der DNA, an die die RNA-Polymerase bindet, um die Gentranskription zu initiieren. |
Propriorezeptor | Ein sensorischer Rezeptor in Muskeln, Gelenken und in der Haut, der zur Propriozeption beiträgt. |
Propriozeption | Die Wahrnehmung von Körperposition und -bewegung über sensorische Signale von Muskeln, Gelenken und Haut. |
Prosencephalon | Siehe Vorderhirn. |
Protein | Ein Polymer aus Aminosäuren, die über Peptidbindungen miteinander verknüpft sind. |
Proteinbiosynthese | Der Zusammenbau von Proteinmolekülen im Cytoplasma von Zellen entsprechend der genetischen Information. |
Proteinkinase | Eine Enzymklasse, die Proteine phosphoryliert; eine Phosphorylierung ändert die Konformation des Proteins und seine biologische Aktivität. |
Proteinkinase A (PKA) | Eine Proteinkinase, die durch den Second Messenger cAMP aktiviert wird. |
Proteinkinase C (PKC) | Eine Proteinkinase, die durch den Second Messenger DAG aktiviert wird. |
Proteinphosphatase | Ein Enzym, das Phosphatgruppen von Proteinen entfernt. |
Proximaler (Gürtel-)Muskel | Ein Muskel, der die Schulter oder das Becken kontrolliert. |
Prozedurales Gedächtnis | Das Gedächtnis für Fähigkeiten und Verhalten. |
Psychochirurgie | Gehirnchirurgie, mit der man psychische Störungen oder Verhaltensstörungen behandelt. |
Psychologisch-konstruktivistische Theorie der Emotion | Ansatz zur Erklärung von Emotionen, dem zufolge sich jede Emotion aus einer Kombination von nichtemotionalen psychologischen Komponenten wie körperlichen Empfindungen und Aufmerksamkeit zusammensetzt. |
P-Typ-Ganglienzelle | Ein Typ von Ganglienzellen in der Netzhaut, der durch einen kleinen Zellkörper und Dendritenbaum, eine tonische Reaktion auf Licht und eine Empfindlichkeit für unterschiedliche Wellenlängen des Lichts gekennzeichnet ist. Auch als P-Zelle bezeichnet. |
Pulvinar | Eine Ansammlung von Neuronen im posterioren Thalamus, die weitreichende reziproke Verbindungen mit Arealen in der Großhirnrinde aufweisen. An der Steuerung von Aufmerksamkeit beteiligt. |
Pupille | Die Öffnung, durch die Licht in das Auge eintritt und auf die Netzhaut trifft. |
Pupillenreflex | Eine Anpassung der Pupille an unterschiedliche Helligkeit der Umgebung; der Durchmesser der Pupille wird als Reaktion auf die retinalen Eingänge der Neuronen des Hirnstammes, welche die Iris kontrollieren, im Schwachlicht größer und im Starklicht kleiner. |
Purkinje-Zelle | Eine Zelle in der Kleinhirnrinde, deren Axon in die tiefen Kleinhirnkerne projiziert. |
Putamen | Ein Teil der Basalganglien im basalen Großhirn; an der motorischen Kontrolle beteiligt. |
Pyramidenbahn (Tractus corticospinalis) | Die Bahn, die im Neocortex entspringt, entlang der ventralen Medulla verläuft und im Rückenmark endet; beteiligt an der Kontrolle von willkürlichen Bewegungen. Auch als Corticospinaltrakt oder Tractus pyramidalis bezeichnet. |
Pyramidenzelle | Ein Neuron, das durch einen pyramidenförmigen Zellkörper und einen verlängerten Dendritenbaum gekennzeichnet ist; zu finden in der Großhirnrinde. |
Quantelungsanalyse | Ein Verfahren, mit dem die Anzahl der Vesikel festgestellt wird, die während einer normalen synaptischen Signalübertragung Neurotransmitter freisetzen. |
Quergestreifter Muskel | Ein Muskeltyp, der ein gestreiftes Erscheinungsbild hat; die beiden Formen quergestreifter Muskeln sind Skelettmuskel und Herzmuskel. |
Radialgliazelle | Eine Gliazelle im embryonalen Gehirn, die einen Fortsatz von der ventrikulären Zone zur Oberfläche des Gehirns bildet; unreife Neuronen und Glia wandern entlang dieses Fortsatzes. |
Radiatio optica | Siehe Sehstrahlung. |
Ranvier-Schnürring | Ein Bereich zwischen zwei aufeinanderfolgendenMyelinscheiden, wo ein Axon mit der extrazellulären Flüssigkeit in Kontakt kommt. |
Raphekerne | Cluster von serotonergen Neuronen, die im Hirnstamm entlang der Mittellinie des Hirnstammes vom Mittelhirn zur Medulla oblongata ziehen und diffus in alle Schichten des ZNS projizieren. |
Raues endoplasmatisches Reticulum | Ein membranumhülltes zelluläres Organell, an dessen äußerer Oberfläche sich Ribosomen befinden; ein Ort der Synthese von Proteinen, die in eine Membran eingebaut oder von einer Membran umschlossen werden sollen. Auch als raues ER bezeichnet. |
Räumliche Summation | Die Verrechnung von exzitatorischen postsynaptischen Potenzialen, die an mehr als einer Synapse einer Zelle generiert werden. Siehe auch zeitliche Summation. |
Rautenhirn (Rhombencephalon) | Die Region des Gehirns, die sich von den embryonalen, caudal gelegenen primären Gehirnbläschen ableitet. Zu den Strukturen des Rautenhirns gehören Kleinhirn, Brücke und Medulla. |
Reissner-Membran | Die Membran in der Hörschnecke des Innenohrs, die die Scala vestibuli von der Scala media trennt. |
Rekonsolidierung | Der Vorgang, durch den eine bereits konsolidierte Erinnerung abgerufen, modifiziert und wieder neu gespeichert wird. |
Relative Refraktärzeit | Die Zeit nach einem Aktionspotenzial, in der ein stärkerer depolarisierender Strom aufgewendet werden muss, um die Schwelle zu erreichen und ein neues Aktionspotenzial auszulösen. |
REM-Schlaf | Eine Schlafphase, die durch EEG-Wellen mit geringer Amplitude und hoher Frequenz, lebhafte Träume, schnelle Augenbewegungen und Verlust derMuskelspannung gekennzeichnet ist. Siehe auch Non-REM-Schlaf. |
Retina | Siehe Netzhaut. |
Retinofugale Projektion | Ein neuronaler Pfad, der Informationen vom Auge wegführt. |
Retinotectale Projektion | Ein neuronaler Pfad, der Informationen von der Netzhaut zum Colliculus superior leitet. |
Retinotopie | Die topografische Organisation im visuellen System, bei der benachbarte Zellen der Netzhaut Informationen auf benachbarte Zellen in der Zielstruktur übertragen. |
Retrograde Amnesie | Gedächtnisverlust für Ereignisse vor einer Erkrankung oder einem Hirntrauma. |
Retrograder Botenstoff | Jeder chemische Botenstoff, der Informationen von der postsynaptischen Seite einer Synapse an die präsynaptische Seite vermittelt. |
Retrograder Transport | Axoplasmatischer Transport von einer Axonterminale zum Soma. |
Rezeptives Feld | Der Bereich einer sensorischen Oberfläche (Netzhaut, Haut), der bei Stimulierung das Membranpotenzial eines Neurons verändert. |
Rezeptor | (1) Ein spezialisiertes Protein, das chemische Signalsubstanzen wie Neurotransmitter wahrnimmt und eine zelluläre Reaktion einleitet. (2) Eine spezialisierte Zelle, die Umweltreize wahrnimmt und neuronale Reaktionen auslöst. |
Rezeptoragonist | Ein Wirkstoff, der an ein Rezeptormolekül bindet und dieses in seiner Funktion aktiviert. |
Rezeptorantagonist | EinWirkstoff, der an ein Rezeptormolekül bindet und dieses in seiner Funktion hemmt. |
Rezeptorpotenzial | Eine reizinduzierte Veränderung des Membranpotenzials einer sensorischen Rezeptorzelle. |
Rezeptorsubtyp | Eines von mehreren Rezeptormolekülen, an das ein bestimmter Neurotransmitter binden kann. |
Reziproke Hemmung | Der Prozess, bei dem die Kontraktion einer Reihe von Muskeln mit der Entspannung der antagonistischen Muskeln einhergeht. |
Rhodopsin | Das Photopigment in den Stäbchen. |
Rhombencephalon | Siehe Rautenhirn. |
Ribosom | Ein Zellorganell, das aus Aminosäuren entsprechend der Information auf der Messenger-RNA neue Proteine zusammensetzt. |
Richtungsselektivität | Die Eigenschaft von Zellen des Sehsystems, die nur reagieren, wenn Reize aus einer bestimmten Richtung kommen. |
Riechepithel | Eine Schicht von Zellen, die einen Teil des Nasenraums auskleidet und die olfaktorischen Rezeptorneuronen enthält. |
Riechkolben (Bulbus olfactorius) | Eine zwiebelförmige Gehirnstruktur, die sich aus dem Großhirn ableitet und Eingang von olfaktorischen Rezeptorneuronen erhält. |
Riechrinde | Die Region der Großhirnrinde, die mit dem Riechkolben verbunden und vom Neocortex durch die rhinale Fissur getrennt ist. |
RNA-Spleißen | Der Prozess, bei dem Introns, also die Bereiche eines RNA-Primärtranskripts, die kein Protein codieren, entfernt werden. |
Rostral | Anatomische Lagebezeichnung; Richtung Nase gelegen oder anterior. |
Roter Kern (Nucleus ruber) | Eine Zellgruppe im Mittelhirn, die an der Bewegungskontrolle beteiligt ist. |
Rückenmark (Medulla spinalis) | Der Teil des zentralen Nervensystems, der sich in der Wirbelsäule befindet. |
Rückenmarkssegment | Eine Gruppe von Hinter- und Vorderwurzeln mit den entsprechenden Anteilen des Rückenmarks. |
Ruhepotenzial | Das Membranpotenzial oder die Spannung über einer Membran, die von einer Zelle aufrechterhalten wird, wenn sie keine Aktionspotenziale generiert. Neuronen haben ein Ruhepotenzial von etwa -65mV. |
Ruhezustandsaktivität | Aktivität im Gehirn einer wachen Person während einer Ruhephase, in der keine spezifischen Aufgaben durchgeführt werden. |
Rundes Fenster | Ein membranbedecktes Loch in der knöchernen Hörschnecke des Innenohrs, das am Ende der Scala tympani liegt. |
S1 | Siehe primärer somatosensorischer Cortex. |
Sagittalebene | Eine anatomische Schnittebene, die parallel zur Mediansagittalebene verläuft. |
Salienzkarte | Karte des sichtbaren Raumes, in der die Orte auffälliger Objekte hervorgehoben sind. |
Saltatorische Erregungsleitung | Die Ausbreitung eines Aktionspotenzials entlang eines myelinisierten Axons. |
Salvenprinzip | Die Vorstellung, dass hohe Schallfrequenzen durch eine gemeinsame Aktivität einer Reihe von Neuronen repräsentiert werden, wobei die Neuronen eine phasenstarre Kopplung zeigen. |
Sarkolemm | Die äußere Zellmembran einer Skelettmuskelfaser. |
Sarkomer | Das kontraktile Element zwischen den Z-Scheiben Einer Myofibrille; enthält dicke und dünne Filamente, die aneinander entlang gleiten und so zu einer Muskelkontraktion führen. |
Sarkoplasmatisches Reticulum | Ein Organell in einer Skelettmuskelfaser, das Ca2+ speichert und freisetzt, wenn die Faser durch ein Aktionspotenzial im T-Tubulus stimuliert wird. |
Sättigungssignal | Ein Faktor, der den Antrieb zu essen vermindert, ohne Übelkeit zu verursachen; Beispiele sind die Magendehnung und Cholecystokinin, das von den Zellen des Darms als Reaktion auf Nahrung freigesetzt wird. |
Scala media (Schneckengang) | Eine Kammer in der Hörschnecke, die zwischen der Vorhoftreppe und der Paukentreppe liegt. |
Scala tympani (Paukentreppe) | Eine Kammer in der Hörschnecke, die sich vom Schneckenloch zum runden Fenster erstreckt. |
Scala vestibuli (Vorhoftreppe) | Eine Kammer in der Hörschnecke, die sich vom ovalen Fenster zum Schneckenloch erstreckt. |
Schaffer-Kollaterale | Ein Axon des CA3-Neurons, das Neuronen der CA1-Region des Hippocampus innerviert. Die Synapsen von Schaffer-Kollateralen zeigen LTP und LTD, also Arten synaptischer Plastizität, die vermutlich für die Gedächtnisbildung wichtig sind. |
Scheinwerfer der Aufmerksamkeit | Die Fähigkeit, die visuelle Aufmerksamkeit auf verschiedene Objekte zu lenken, ähnlich einem Scheinwerfer, mit dem ein dunkler Raum zur Erkundung ausgeleuchtet wird. |
Scheinwut | Ein Ausdruck starker Wut in einer Situation, die normalerweise keine Wut auslöst; die Ursache für das Verhalten sind Läsionen im Gehirn. |
Scheitellappen | Siehe Parietallappen. |
Schielen (Strabismus) | Ein Zustand, in dem die optischen Achsen der Augen nicht perfekt ausgerichtet sind. |
Schizophrenie | Eine psychische Störung, die durch Realitätsverlust gekennzeichnet ist; Fragmentierung und Störung von Gedanken, Wahrnehmung, Stimmungen und Bewegung; Wahn, Halluzinationen und gestörtes Gedächtnis. |
Schläfenlappen | Siehe Temporallappen. |
Schneckenloch | Siehe Helicotrema. |
Schnelle motorische Einheit | Eine motorische Einheit mit einem großen α-Motoneuron, das schnell kontrahierende und rasch ermüdende weiße Muskelfasern innerviert. |
Schwann-Zelle | Eine Gliazelle, die im peripheren Nervensystem Myelin bildet. |
Schwarze Substanz (Substantia nigra) | Eine Zellgruppe im Mittelhirn, deren Neurotransmitter Dopamin ist und die das Striatum innerviert. |
Schwellenwert | Ein Wert des Membranpotenzials, bis zu dem ein Neuron depolarisiert werden muss, um ein Aktionspotenzial auszulösen. |
Schwere depressive Episode | Eine affektive Störung, die durch eine längere, starke Stimmungsverschlechterung gekennzeichnet ist; dazu können auch Angst, Schlafstörungen und andere physiologische Störungen gehören. |
Schwieriges Problem des Bewusstseins | Wie und warum subjektiv bewusste Erfahrungen durch physische Prozesse entstehen. |
SCN | Siehe suprachiasmatischer Kern. |
Second Messenger (Sekundärer Botenstoff) | Ein kurzlebiger chemischer Signalstoff im Cytosol, der eine biochemische Reaktion auslösen kann. Die Bildung von Second Messenger wird in der Regel durch einen ersten Botenstoff (First Messenger; ein Neurotransmitter oder ein Hormon) stimuliert, der als ein G-Protein-gekoppelter-Rezeptor an der Zelloberfläche liegt. Beispiele für Second Messenger sind zyklisches Adenosinmonophosphat (cAMP), zyklisches Guanosinmonophosphat (cGMP) und Inositol-1,4,5-trisphosphat (IP3). |
Second-Messenger-Kaskade | Ein mehrere Schritte umfassender Prozess, der die Aktivierung eines Rezeptors für einen Neurotransmitter an die Aktivierung von intrazellulären Enzymen koppelt. |
Sehgrube | Siehe Fovea. |
Sehnenspindel | Eine auf die Wahrnehmung der Muskelspannung spezialisierte Struktur in den Sehnen eines Skelettmuskels. |
Sehnerv | Das Bündel von Ganglienzellaxonen, das sich vom Auge bis zur Sehnervenkreuzung zieht. |
Sehnervenkreuzung | Siehe Chiasma opticum. |
Sehnervenpapille | Der Ort auf der Netzhaut, an dem die Axone des Sehnervs das Auge verlassen. |
Sehschärfe | Die Fähigkeit des Sehsystems, zwei nahe beieinanderliegende Punkte im Gesichtsfeld zu unterscheiden. |
Sehstrahlung (Radiatio optica) | Eine Ansammlung von Axonen, die vom Corpus geniculatum laterale zur Sehrinde ziehen. |
Sehwinkel | Eine Möglichkeit, die Größe eines abgebildeten Objekts auf der Netzhaut zu beschreiben; ein Objekt, das sich über einen Winkel von 3,5? erstreckt, wird auf der Netzhaut in einer Größe von 1mm abgebildet. |
Seitenventrikel | Der mit Liquor gefüllte Raum in jeder der beiden Großhirnhälften. |
Sekretorisches Vesikel | Ein kugelförmiges, membranumhülltes Vesikel mit einem Durchmesser von etwa 100 nm, das Peptide enthält, die für die Sekretion durch Exocytose bestimmt sind. Auch als dense core-Vesikel bezeichnet. |
Selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (serotonin-selective reuptake inhibitor, SSRI) | Ein Wirkstoff wie Fluoxetin, der die Wirkung des an der Synapse freigesetzten Serotonins verlängert, indem er die Wiederaufnahme verhindert; wird verwendet, um Depressionen und Zwangsstörungen zu behandeln. |
Sensitisierung | Eine Form des nichtassoziativen Lernens, die zu einer stärkeren Reaktion auf alle Reize führt. |
Sensorische Karte | Das Repräsentieren von sensorischen Informationen in einer neuronalen Struktur, das die in dem sensorischen Organ entstehende räumliche Organisation dieser Information korrekt abbildet, sodass die Orte stets zugeordnet werden können. Beispiele sind retinotope Karten des Colliculus superior, des Corpus geniculatum laterale und der Sehrinde, wo Neuronen an spezifischen Orten selektiv auf die Reizung bestimmter Bereiche der Netzhaut reagieren. |
Sequenzielle Vergleichsaufgabe | Ein Verhaltenstest, bei dem Tiere oder Versuchspersonen darauf trainiert werden, dasjenige von zwei Objekten auszuwählen, das nicht dem vorher gesehenen Testobjekt entspricht. |
Serotonerg | Beschreibt Neuronen oder Synapsen, die Serotonin bilden und freisetzen. |
Serotonin (5-HT) | Ein Aminneurotransmitter, 5-Hydroxytryptamin. |
Serotoninmangelhypothese | Die Vorstellung, dass Aggression invers mit serotonerger Aktivität korreliert ist. |
Sex-determining region of the Y chromosome (SRY) | Ein Gen auf dem Y-Chromosom, das den hodendeterminierenden Faktor (testis-determining factor, TDF) codiert; essenziell für die normale Entwicklung des Mannes. |
Shunting inhibition (Kurzschlusshemmung) | Eine Form der synaptischen Hemmung, bei der der an exzitatorischen Synapsen entstehende depolarisierende Strom durch Reduktion des Membranwiderstands abgeschwächt wird. |
Skelettmuskel | Ein quergestreifter Muskel, der unter willkürlicher Kontrolle steht und die Knochen um die Gelenke bewegt; leitet sich von mesodermalen Ursegmenten ab. |
Sklera | Siehe Lederhaut. |
SMA | Siehe supplementär motorisches Areal. |
Soma | Der zentrale Bereich eines Neurons, der den Zellkern enthält; auch als Zellkörper oder Perikaryon bezeichnet. |
Somatosensorische Wahrnehmung | Der Sinn für Berührung, Temperatur, Propriozeption und Schmerz. |
Somatotopie | Die topografische Organisation von somatosensorischen Bahnen, bei der benachbarte Zellen der Haut Informationen auf benachbarte Zellen in der Zielstruktur übertragen. |
Spannung | Siehe elektrisches Potenzial. |
Spannungsabhängiger Calciumkanal | Ein Membranprotein, das eine Pore ausbildet, die durchlässig für Ca2+ ist und über die Depolarisation der Membran reguliert wird. |
Spannungsabhängiger Kaliumkanal | Ein Membranprotein, das eine Pore ausbildet, die durchlässig für K+ ist und über die Depolarisation der Membran reguliert wird. |
Spannungsabhängiger Natriumkanal | Ein Membranprotein, das eine Pore ausbildet, die durchlässig für Na+ ist und über die Depolarisation der Membran reguliert wird. |
Spannungsklemme | Ein Gerät, das es ermöglicht, das Membranpotenzial konstant zu halten und gleichzeitig den Strom über eine Membran zu messen. |
Spezifische Sprachentwicklungsstörung | Verzögerter Spracherwerb ohne Hördefizite oder allgemeine Entwicklungsverzögerungen. |
Spiegelneuron | Nervenzelle der Großhirnrinde, die feuert, wenn ein Tier eine motorische Bewegung ausführt oder auch nur beobachtet, wie ein anderes Tier diese Bewegung ausführt. |
Spinalganglion (Ganglion spinale) | Eine Ansammlung von Zellkörpern sensorischer Neuronen, die Teil des somatischen peripheren Nervensystems sind. Für jeden Spinalnerv gibt es ein Spinalganglion. |
Spinalkanal | Der mit Liquor gefüllte Raum im Rückenmark. |
Spinalnerv | Ein Nerv, der mit dem Rückenmark verbunden ist und den Körper innerviert. |
Spinothalamische Bahn (Tractus spinothalamicus) | Eine aufsteigende somatosensorische Bahn, die vom Rückenmark zum Thalamus zieht; vermittelt Informationen über Schmerz und Temperatur. |
Split-Brain-Untersuchung | Ein Verhaltenstest bei Tieren oder Menschen, deren Großhirnhälften durch einen Schnitt im Corpus callosum getrennt wurden. |
Sprache | System zur Kommunikation von Informationen mittels Wörtern oder Zeichen, die nach grammatikalischen Regeln miteinander kombiniert werden. |
Spracherwerb | Der Prozess des Erlernens einer Sprache. |
SRY | Siehe sex-determining region of the Y chromosome. |
SSRI | Siehe selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer. |
Stäbchen | Ein Photorezeptor in der Netzhaut, der Rhodopsin enthält und auf Detektion von Licht mit geringer Intensität spezialisiert ist. Siehe auch Zapfen. |
Standardmodell der Gedächtniskonsolidierung | Eine Erklärung für die Gedächtnisbildung, der zufolge die sensorische Information im Hippocampus verarbeitet und anschließend zur dauerhaften Speicherung in den Neocortex überführt wird. |
Steigbügel | Ein Gehörknöchelchen im Mittelohr, das mit dem ovalen Fenster in Verbindung steht. |
Stereocilium | Eine haarähnliche Cilie, die sich an der Spitze einer Haarzelle im Innenohr befindet. |
Sternzelle | Ein Neuron, das durch eine radiale, sternförmige Verteilung der Dendriten gekennzeichnet ist. |
Steuerung (gating) | Eine Eigenschaft vieler Ionenkanäle, die sich auf spezifische Signale, wie die Spannung über der Membran oder die Anwesenheit von Neurotransmittern, hin öffnen oder schließen. |
Stickoxid (NO) | Ein Gas, das aus der Aminosäure Arginin entsteht und als interzellulärer Botenstoff dient. |
Stimmlippen | Paarige Gewebefalten innerhalb des Kehlkopfes, die zu Schwingungen fähig und für die Stimmbildung verantwortlich sind. |
Stirnlappen | Siehe Frontallappen. |
Strabismus | Siehe Schielen. |
Striatum (Corpus striatum) | Ein Sammelbegriff für den Nucleus caudatus und das Putamen; beteiligt an der Initiation von willkürlichen Bewegungen des Körpers; spielt eine Rolle beim prozeduralen Gedächtnis. |
Stria vascularis | Spezialisiertes Endothel an der Außenwand des Ductus cochlearis, das für die Sezernierung der Endolymphe verantwortlich ist. |
Stromstärke | Gibt an, wie viele Ladungen pro Zeiteinheit transportiert werden, dargestellt durch das Symbol I und gemessen in Ampere (A). |
Subplatte | Eine Schicht cortikaler Neuronen, die sich in der frühen Entwicklungsphase unter der cortikalen Platte befindet; wenn sich die cortikale Platte zu den sechs Schichten des Neocortex differenziert hat, verschwindet die Subplatte. |
Substantia | Siehe Substanz. |
Substantia gelatinosa | Ein dünner dorsal gelegener Teil des Hinterhorns des Rückenmarks, der Eingang von nichtmyelinisierten C-Fasern erhält; wichtig für die Übertragung von nozizeptiven Signalen. |
Substantia nigra | Siehe schwarze Substanz. |
Substanz (Substantia) | Eine Gruppe von verwandten Neuronen tief im Gehirn; in der Regel mit weniger scharf abgegrenzten Rändern als es die Ränder von Kernen sind. |
Subthalamischer Kern (Nucleus subthalamicus) | Ein Teil der Basalganglien im basalen Vorderhirn; beteiligt an der Kontrolle der Motorik. |
Sulcus | Eine Rinne an der Oberfläche des Großhirns, die zwischen benachbarten Gyri verläuft. Plural: Sulci. Auch als Furche bezeichnet. |
Sulcus centralis | Die Furche, die den Frontallappen und den Parietallappen der Großhirnrinde voneinander trennt. |
Supplementär motorisches Areal (SMA) | Der mediale Bereich des cortikalen Areals 6; beteiligt an der Kontrolle willkürlicher Bewegungen. |
Suprachiasmatischer Kern (SCN) | Ein kleiner Kern des Hypothalamus direkt über der Sehnervenkreuzung gelegen, der durch die Netzhaut innerviert wird und den circadianen Rhythmus mit dem Hell-Dunkel-Rhythmus des Tageslichts synchronisiert. |
Sympathicus | Ein Bestandteil des vegetativen Nervensystems, der in Flucht-oder-Kampf-Situationen physiologische Reaktionen aktiviert, wie erhöhte Herzfrequenz, Atmung, Blutdruck und Energiemobilisierung sowie verminderte Verdauungs- und Fortpflanzungsfunktionen; seine peripheren Axone treten aus dem thorakalen und lumbalen Rückenmark aus. Siehe auch Parasympathicus. |
Sympathischer Grenzstrang | Eine Reihe von miteinander verbundenen Ganglien im vegetativen Nervensystem, die in Nachbarschaft zur Wirbelsäule liegen, Eingang von präganglionären sympathischen Fasern erhalten und mit postganglionären Fasern zu Zielorganen und Geweben ziehen. |
Synapse | Der Kontaktbereich, in dem ein Neuron Informationen auf eine andere Zelle überträgt. |
Synapsenendknöpfchen | Siehe Axonterminale. |
Synaptische Integration | Der Prozess, bei dem viele EPSPs und/oder IPSPs in einem postsynaptischen Neuron verrechnet werden, wobei ein oder mehrere Aktionspotenziale ausgelöst werden können. |
Synaptische Konsolidierung | Die Umwandlung von sensorischer Information in eine temporäre Gedächtnisspur im Hippocampus. |
Synaptische Skalierung | Eine zellweite Anpassung der Synapsenstärke infolge einer Veränderung der durchschnittlichen Feuerungsrate des postsynaptischen Neurons. |
Synaptische Übertragung | Der Prozess, bei dem an einer Synapse Informationen von einer Zelle auf eine andere übertragen werden. |
Synaptischer Spalt | Der Bereich, der bei Neuronen die präsynaptische von der postsynaptischenMembran trennt. |
Synaptisches Vesikel | Eine membranumhüllte Struktur mit einem Durchmesser von etwa 50 nm, die Neurotransmitter enthält und sich in der präsynaptischen Endigung befindet. |
Synergistischer Muskel | Ein Muskel, der mit anderen Muskeln zusammen kontrahiert, um die Bewegung in eine Richtung zu ermöglichen. |
Systemkonsolidierung | Die Umwandlung einer temporären Gedächtnisspur im Hippocampus in ein permanentes Engramm im Neocortex. |
Tectum opticum | Siehe optisches Tectum. |
Tektorialmembran | Eine Gewebeschicht, die über dem Corti-Organ in der Hörschnecke des Innenohrs liegt. |
Telencephalon | Siehe Großhirn. |
Temporallappen (Schläfenlappen) | Der Bereich des Großhirns, der sich unter dem Schläfenbein befindet. |
Tetanus | Eine Form von repetitiver Stimulation. |
Tetrodotoxin (TTX) | Ein Toxin, das den Durchtritt von Na+ durch spannungsabhängige Natriumkanäle blockiert und dadurch Aktionspotenziale verhindert. |
Thalamus | Der dorsale Bereich des Zwischenhirns, der stark mit dem Neocortex verknüpft ist. |
Theorie der Basisemotionen | Ansatz zur Erklärung von Emotionen ausgehend von dem Prinzip, dass es eine kleine Anzahl vorprogrammierter Basisemotionen oder Grundgefühle gibt, die universell in allen Kulturen vorkommen. |
Theorie der dimensionalen Klassifikation von Emotionen | Ansatz zur Untersuchung von Emotionen, demzufolge sich jede Emotion nach dem generellen Ausmaß der Erregung und der Intensität der spezifischen Gefühlsregungen klassifizieren lässt. |
Theorie der kognitiven Karte | Die Vorstellung, dass der Hippocampus darauf spezialisiert ist, eine räumliche Karte der Umgebung abzubilden. |
Thermorezeptor | Eine sensorische Rezeptorzelle, die selektiv Temperaturveränderungen detektiert. |
Tonhöhe | Die wahrgenommene Eigenschaft eines Lautes, bestimmt durch dessen Frequenz. |
Tonotopie | Die systematische Organisation innerhalb einer auditorischen Struktur auf der Basis der charakteristischen Frequenz. |
Top-down-Aufmerksamkeit | Willentlich vom Gehirn gerichtete Aufmerksamkeit, um ein Verhaltensziel zu erreichen. Auch als endogene Aufmerksamkeit bezeichnet. |
Tractus | Siehe Bahn. |
Tractus corticospinalis | Siehe Pyramidenbahn. |
Tractus opticus | Abschnitt der Sehbahn, der sich von der Sehnervenkreuzung zum Hirnstamm erstreckt. Wichtige Ziele des Tractus opticus sind das Corpus geniculatum laterale und der Colliculus superior. |
Tractus perforans | Die axonale Bahn vom entorhinalen Cortex zum Gyrus dentatus des Hippocampus. Die Synapsen des Tractus perforans zeigen LTP und LTD, also Arten synaptischer Plastizität, die vermutlich an der Gedächtnisbildung beteiligt sind. |
Tractus reticulospinalis pontis | Eine Bahn, die in der Formatio reticularis pontis entspringt, im Rückenmark endet und an der Kontrolle von Bewegungen beteiligt ist. |
Tractus rubrospinalis | Eine Bahn, die im roten Kern entspringt und im Rückenmark endet; an der Bewegungskontrolle beteiligt. |
Tractus spinothalamicus | Siehe spinothalamische Bahn. |
Tractus tectospinalis | Eine Bahn, die im Colliculus superior entspringt und im Rückenmark endet; beteiligt an der Kontrolle von Kopf- und Nackenbewegungen. |
Tractus vestibulospinalis | Eine Bahn, die in den Vestibulariskernen der Medulla beginnt und im Rückenmark endet; beteiligt an der Kontrolle von Bewegungen und der Körperhaltung. |
Transducin | Das G-Protein, das in den Stäbchen Rhodopsin an das Enzym Phosphodiesterase koppelt. |
Transduktion | Die Umwandlung von sensorischer Reizenergie in zelluläre Signale wie ein Rezeptorpotenzial. |
Transgene Mäuse | Mäuse, denen mittels gentechnischer Methoden zusätzliche Gene hinzugefügt wurden. |
Transkription | Der Prozess, bei dem entsprechend der genetischen Information auf der DNA Messenger-RNA synthetisiert wird. |
Transkriptionsfaktor | Ein Protein, das die Bindungen der RNA-Polymerase an einen Promotor reguliert. |
Translation | Der Prozess, bei dem ein Proteinmolekül entsprechend der genetischen Information auf dem mRNA-Molekül synthetisiert wird. |
Transporter | Ein Membranprotein, das Neurotransmitter oder deren Vorstufen durch Membranen transportiert, um sie entweder im präsynaptischen Cytosol oder in synaptischen Vesikeln anzureichern. |
Trigeminusnerv | Hirnnerv V; verlässt den Hirnstamm an der Brücke; leitet hauptsächlich sensorischeAxone von Kopf,Mund und harter Hirnhaut und motorische Axone der Kaumuskulatur. |
Trommelfell (Membrana tympani) | EineMembran aminneren Ende des Gehörgangs, die sich als Reaktion auf Luftdruckschwankungen bewegt. |
Trophischer Faktor | Jedes Molekül, das den Fortbestand einer Zelle fördert. |
Troponin | Ein Protein, das in einer Skelettmuskelzelle Ca2+ bindet und dadurch die Wechselwirkung zwischen Myosin und Aktin reguliert. |
T-Tubulus | Eine membranumhüllte Röhre in einer Skelettmuskelfaser, die die Erregung des Sarkolemms mit der Freisetzung von Ca2+ aus dem sarkoplasmatischen Reticulum verknüpft. |
TTX | Siehe Tetrodotoxin. |
Übertragener Schmerz | Schmerz, der an einer anderen Stelle als seinem Ursprungsort wahrgenommen wird. Die Aktivierung des Nozizeptors in viszeralen Organen wird typischerweise wahrgenommen, als käme der Schmerz von der Haut oder von Skelettmuskeln. |
Ultradianer Rhythmus | Jeder Rhythmus mit einer Periode, die deutlich unter einem Tag liegt. Siehe auch circadianer Rhythmus. |
Unbedorntes Neuron | Ein Neuron, dem dendritische Fortsätze fehlen. |
Unbewusste Emotion | Die Erfahrung oder der Ausdruck von Emotion ohne bewusste Wahrnehmung des Reizes, der die Emotion ausgelöst hat. |
Undershoot | Siehe Nachhyperpolarisation. |
Unipolares Neuron | Ein Neuron mit einem einzigen Neuriten. |
Untere Olive (Nucleus olivaris inferior) | Ein Kern in der Medulla, aus dem die Kleinhirnrinde über Kletterfasern Eingänge erhält. Die Aktivität von Kletterfasern ist ein wichtiger Auslöser für eine Langzeitdepression (LTD), eine Art der synaptischen Plastizität, die vermutlich für das motorische Lernen wichtig ist. |
V1 | Siehe primäre Sehrinde. |
Vagusnerv | Hirnnerv X; entspringt in der Medulla und innerviert die inneren Organe von Brust- und Bauchhöhle; eine Hauptquelle präganglionärer viszeromotorischer Axone des Parasympathicus. |
Vasopressin | Siehe Adiuretin |
Vater-Pacini-Körperchen | Eine Mechanorezeptorzelle in der Unterhaut, die selektiv Vibrationen höherer Frequenzen wahrnimmt. |
Vegetatives Nervensystem | Ein System aus zentralen und peripheren Nerven, die die inneren Organe, das Herz-Kreislauf-System und Drüsen innervieren. Das vegetative Nervensystem besteht aus Sympathicus, Parasympathicus und einem enterischen Anteil. |
Ventral | Anatomische Lagebezeichnung; Richtung Bauch gelegen. |
Ventraler Cochleariskern | Ein Kern in der Medulla, der Afferenzen aus dem Spiralganglion in der Hörschnecke des Innenohrs erhält. |
Ventrikelsystem | Der mit Liquor gefüllte Raum im Gehirn, der aus den lateralen Ventrikeln, dem dritten Ventrikel, dem cerebralen Aquädukt und dem vierten Ventrikel besteht. |
Ventromediale Bahn | Axone in der ventromedialen Säule des Rückenmarks, die an der Kontrolle von Körperhaltung und -bewegung beteiligt sind und durch den Hirnstamm kontrolliert werden. |
Ventromediales hypothalamisches Syndrom | Adipositas, die mit Läsionen des lateralen hypothalamischen Areals verbunden ist. |
Verbale Entwicklungsdyspraxie | Entwicklungsstörung des Sprechens; Ursache ist eine Unfähigkeit zu den koordinierten Muskelbewegungen, die für das Sprechen erforderlich sind, ohne dass Nerven oder Muskeln geschädigt sind. |
Vermis | Siehe Wurm. |
Verteiltes Gedächtnis | Die Vorstellung, dass Erinnerungen nicht durch eine einzelne Synapse oder Zelle gespeichert werden, sondern durch über viele Neuronen verteilte synaptische Veränderungen. |
Vestibuläres Labyrinth | Ein Teil des Innenohrs, der auf die Wahrnehmung der Kopfbewegungen spezialisiert ist; besteht aus dem Otholithenapparat und den Bogengängen. |
Vestibulariskern | Ein Kern in der Medulla, der Eingang aus dem vestibulären Labyrinth des Innenohrs erhält. |
Vestibulookulärer Reflex (VOR) | Eine Reflexbewegung der Augen, die durch die Drehung des Kopfes ausgelöst wird; stabilisiert das visuelle Bild auf der Netzhaut. |
Vierter Ventrikel | Der mit Liquor gefüllte Raum innerhalb des Rautenhirns. |
VL-Kern | Siehe Nucleus ventralis lateralis. |
VOR | Siehe vestibulookulärer Reflex. |
Vorderhirn (Prosencephalon) | Die Region des Gehirns, die sich von den embryonalen, rostral gelegenen primären Gehirnbläschen ableitet. Zu den Strukturen des Vorderhirns gehören das Großhirn und das Zwischenhirn. |
Vorderhorn | Der ventral gelegene Bereich des Rückenmarks, der neuronale Zellkörper enthält. |
Vorderwurzel | Ein Bündel von Motoneuronaxonen, das aus dem ventralen Rückenmark austritt und sensorische Fasern miteinander zu einem Spinalnerv verbindet. Vorderwurzelaxone leiten Informationen vom Rückenmark weg. Siehe auch Hinterwurzel. |
VP-Kern | Siehe Nucleus ventralis posterior |
Wachstumskegel | Das spezialisierte Vorderende eines wachsenden Neuriten. |
Wada-Test | Ein Verfahren, bei dem eine Großhirnhälfte betäubt wird, um die Funktion der anderen zu prüfen. |
Weiche Hirnhaut (Pia mater) | Die innerste der drei Hirnhäute, also der Membranen, die das zentrale Nervensystem umhüllen. |
Weiße Substanz | Eine allgemeine Bezeichnung für die Ansammlung von Axonen des zentralen Nervensystems. Wenn ein frisch präpariertes Gehirn aufgeschnitten wird, erscheinen die Axone weiß. Siehe auch graue Substanz. |
Wernicke-Aphasie | Eine Sprachstörung, bei der die Sprache flüssig, das Sprachverständnis jedoch gestört ist. |
Wernicke-Areal | Eine Region an der superioren Oberfläche des Temporallappens zwischen der Hörrinde und dem Gyrus angularis; die Schädigung des Wernicke-Areals ist eng mit der Wernicke-Aphasie assoziiert. |
Wernicke-Geschwind-Modell | Ein Modell für die Verarbeitung von Sprache, bei dem Broca- undWernicke-Areal mit sensorischen und motorischen Arealen in Wechselwirkung treten. |
Widerstand | Siehe elektrischer Widerstand. |
Wiedererkennungsgedächtnis | Das Gedächtnis, das erforderlich ist, um eine sequenzielle Vergleichsaufgabe auszuführen. |
Wurm (Vermis) | Die auf der Mittellinie liegende Region des Kleinhirns. |
Young-Helmholtz-Dreifarbentheorie | Eine Theorie, nach der das Gehirn Farben zuweist, indem es die von den drei Zapfentypen gelieferte Information verrechnet. |
Zapfen | Ein Photorezeptor in der Netzhaut, der eines der drei Photopigmente enthält, die für unterschiedliche Wellenlängen des Lichts empfindlich sind. Zapfen sind in der Fovea konzentriert, auf das Sehen am Tag spezialisiert und für das gesamte Farbsehen verantwortlich. Siehe auch Stäbchen. |
Zeitabhängige Plastizität | Bidirektionale Modifikation der Synapsenstärke, hervorgerufen durch Veränderungen der relativen zeitlichen Beziehung zwischen präsynaptischen Eingängen und postsynaptischen Aktionspotenzialen (Spikes). |
Zeitgeber | Jeder Umweltfaktor, wie der Licht-Dunkel-Zyklus, der einen Zeitverlauf signalisiert. |
Zeitliche Codierung | Die Übertragung von Information durch das zeitliche Muster von Aktionspotenzialen und nicht durch deren durchschnittliche Frequenz. |
Zeitliche Summation | Die Verrechnung von exzitatorischen postsynaptischen Potenzialen, die in schneller Folge an der gleichen Synapse generiert werden. Siehe auch räumliche Summation. |
Zelladhäsionsmolekül | Ein Molekül auf der Zelloberfläche, das den Kontakt zwischen Zellen vermittelt. |
Zellkörper | Siehe Soma. |
Zentraler Mustergenerator | Ein Nervenzellverband, der rhythmische muskuläre Aktivierungsmuster erzeugt. |
Zentrales Nervensystem (ZNS) | Das Gehirn (einschließlich der Netzhaut) und das Rückenmark. Siehe auch peripheres Nervensystem. |
Zentrum-Umfeld-Struktur | Antagonistischer Aufbau eines rezeptiven Feldes. Ein Beispiel sind retinale rezeptive Felder mit einem kreisförmigen Zentrum und einer Region, die das Zentrum ringförmig umgibt; die Stimulierung des Zentrums führt zu einer Reaktion, die entgegengesetzt ist zu der Reaktion, die nach Stimulierung des Umfelds auftritt. |
ZNS | Siehe zentrales Nervensystem. |
Z-Scheibe | Ein Band, das die Sarkomere in einer Myofibrille einer Skelettmuskelfaser seitlich abschließt. |
Zwangsstörung (obsessive-compulsive disorder, OCD) | Eine psychische Störung, zu der Zwangsvorstellungen (sich wiederholende, sich aufdrängende Gedanken, Bilder, Ideen oder Triebe, die als übertrieben, unsinnig oder verboten empfunden werden) und Zwangshandlungen (sich wiederholende Verhaltensweisen, die ausgeführt werden, um die mit den Zwängen verbundene Angst zu verringern) gehören. |
Zwischenhirn (Diencephalon) | Ein Bereich des Hirnstammes, der sich vom Vorderhirn ableitet. Zu den Strukturen im Zwischenhirn gehören Thalamus und Hypothalamus. |
Zyklisches Adenosinmonophosphat (cAMP) | Ein Second Messenger, der durch die Aktivität des Enzyms Adenylatcyclase aus Adenosintriphosphat synthetisiert wird. |
Zyklisches Guanosinmonophosphat (cGMP) | Ein Second Messenger, der durch die Aktivität des Enzyms Guanylatcyclase aus Guanosintriphosphat synthetisiert wird. |