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Begriff Erklärung

Pankreas

auch: Bauchspeicheldrüse (bei Vertebraten); enthält exokrines Gewebe (Synthese und Ausschüttung von Verdauungsenzymen) und endokrines Gewebe (Synthese und Ausschüttung von → Insulin bzw. Glukagon)

Pansen

auch: Rumen; Abschnitt des Vormagensystems der Wiederkäuer (Ruminantia)

Parahormon

Stoff mit einer hormonähnlichen Wirkung im Organismus

Parathormon

→ Hormon, das bei den Wirbeltieren für die Regulation der Konzentration freier Calciumionen in den extrazellulären Körperflüssigkeiten zuständig ist

parazellulärer Transport

Transport von Stoffen zwischen den Zellen hindurch, zum Beispiel durch ein Epithel

Parietalorgan

Parapinealorgan, urspr. Lichtsinnesorgan des Zwischenhirndachs von Wirbeltieren

Partialdruck

derjenige Anteil eines Gases am Gesamtdruck einer Gasmischung, der seinem Volumenanteil entspricht

passiver Transporter

Protein, das einen Nettotransport durch biologische Membranen vermittelt, der von vorhandenen Gradienten (nicht aber direkt von einer ATP-Hydrolyse) angetrieben wird

Pasteur-Effekt

starke Beschleunigung der Durchsatzrate von D-Glucose in der Glykolyse, wenn Sauerstoff nicht mehr zur Verfügung steht und der Energiestoffwechsel eines Tieres auf anaerobe Energiegewinnung umgestellt wird

Patch-Clamp

elektrophysiologische Methode zur Erfassung von Ionenströmen durch einzelne Kanäle in biologischen Membranen unter kontrollierten Randbedingungen (konstante Transmembranspannung durch die Voltage Clamp)

Pathogen

krankheitverursachendes Agens; Krankheitserreger

Pathophysiologie

Lehre von den krankhaft veränderten Körperfunktionen

Pedipalpus

die zweite Extremität der Chelicerata; in der Regel zu einer Tast- oder Greifextremität umgebildet

Pepsin

Verdauungsprotease (→ Endopeptidase) mit einem pH-Optimum im Sauren

Peptidhormon

→ Hormon, dessen chemische Grundstruktur aus einer Kette von Aminosäureresten besteht, die untereinander über Peptidbindungen verknüpft sind

Perikaryon

→ Soma

Perimysium

Hülle aus Bindegewebe, die Gruppen von Muskelfasern (Muskelfaserbündel) im Skelettmuskel zusammenfasst

Peristaltik

durch das enterische Nervensystem koordinierte Kontraktion und Dilatation der Ring- und Längsmuskelanteile der glatten Muskulatur des Gastrointestinalsystems zur Durchmischung und Weiterleitung des Nahrungsbreies (→ Chymus)

peritrophische Membran

Sekretionsprodukt von Mitteldarmzellen aus Proteinen und Chitinfasern bei Arthropoda; mehrere peritrophische Membranen bilden eine peritrophische Hülle um die → Nahrung innerhalb des Darms, die für → Nährstoffe durchlässig ist und dem Schutz der Darmwand vor Verletzungen durch passierende Nahrungsbestandteile dient oder das Eindringen von Parasiten erschwert

Permeabilität

Durchlässigkeit von Grenzflächen

pH-stat-Regulation

Theorie, wonach Tiere in ihren Körperflüssigkeiten die Gesamtkonzentration an Protonen konstant einregulieren und somit den pH-Wert stabilisieren

pH-Wert

negativer dekadischer Logarithmus der Wasserstoffionenkonzentration

Phagocyt

Zelle in Tieren, deren Hauptfunktion die → Phagocytose ist

Phagocytose

auch: Endocytose; Prozess der Stoffaufnahme aus dem Extrazellularraum in das Innere einer Zelle; Invaginationsvorgang der Zellmembran, bei dem sich eine Zelle extrazelluläres Material einschließlich darin vorhandener Partikel, gelöster Substanzen oder Makromoleküle einverleibt

Phagosom

intrazelluläres Organell einer eukaryotischen Zelle, in der endocytiertes Material aufgehoben oder weiter behandelt wird

phänotypische Plastizität

Fähigkeit von Tieren, in Abhängigkeit von den vorherrschenden Umweltbedingungen unterschiedliche Merkmale im Körperbau oder in physiologischen Funktionen auf der Grundlage eines identischen genetischen Hintergrunds ausbilden zu können

Pheromon

Botenstoff, der der Kommunikation zwischen Individuen einer biologischen Art dient

Phosphagene

energiereiche Moleküle des Intermediärstoffwechsels, von denen Phosphatgruppen abgespalten und zum Beispiel auf ADP übertragen werden können (schnelle Regeneration von ATP)

Phosphodiesterase

Enzym, das die Spaltung der → Second Messenger cAMP (zu 5Ô-AMP) oder cGMP (zu 5Ô-GMP) vermittelt

Phospholipide

Sammelbegriff für verschiedene fettlösliche Moleküle in biologischen Membranen; gemeinsames Baumerkmal ist das Vorkommen einer Phosphatbrücke in der polaren Kopfgruppe als Verbindung zum Rückgratmolekül

Phosphorylierung

Übertragung einer Phosphatgruppe von einem Donor- auf ein Akzeptormolekül

Phosphorylierungspotenzial

→ freie Energie der ATP-Hydrolyse

Photoperiode

Muster des täglichen Licht-Dunkel-Wechsels, zum Beispiel 16 h Licht und 8 h Dunkelheit

Photoperiodismus

Abhängigkeit von Wachstum, Entwicklung und Verhalten von der Tageslänge

Photophor

lichtabstrahlendes Organ bei Tieren

photopisches Sehsystem

Sehsystem bei Wirbeltieren zum Sehen bei Tageslichtintensität

Photorezeptor

1. lichtempfindliche Sinneszelle im Auge, auch Photorezeptorzelle; 2. lichtempfindliches Protein in einer Photorezeptorzelle

Photosynthese

Herstellung von energiereichen Stoffen aus energieärmeren Stoffen mithilfe von Lichtenergie, zum Beispiel durch grüne Pflanzen

physikalische Kieme

Lufthülle, die den Körper von wasserlebenden Arthropoden umgibt, oder eine Luftblase, die am Hinterleib von Arthropoden unter Wasser mitgeführt wird, aus der über die offenen Tracheenöffnungen Sauerstoff eingeatmet wird

physiologische Anpassung

→ Akklimatisierung

physiologischer Brennwert

Energiebetrag, der im Organismus bei der schrittweisen Oxidation eines Nährstoffs (Fett, Kohlenhydrat, Protein) über die zahlreichen Zwischenstufen des intermediären Stoffwechsels frei wird

Phytophagie

Ernährungsweise, bei der sich Tiere von pflanzlichen Stoffen ernähren (→ Herbivor)

Pigment

farbgebende Substanz, die sich im Gegensatz zum Farbstoff nicht in der Matrix löst

Pilzkörper

→ Neuropil im Protocerebrum von Arthropoden, bei Insekten Ort des olfaktorischen Gedächtnisses

Pinealorgan

→ Epiphyse

Pinocytose

endocytotische Aufnahme von Flüssigkeiten mit gelösten Stoffen aus dem Extrazellularraum in eukaryotischen Zellen

Placenta

bei allen weiblichen Säugetieren (Eutheria) und manchen Beutelsäugern (Metatheria) während der Trächtigkeit bzw. Schwangerschaft in der Gebärmutter vorhandenes Gewebe, in dem der Atemgas-, Nährstoff- und Exkretaustausch zwischen Mutter und Fötus stattfindet

Plasmalogene

fettlösliche Moleküle mit polarer Kopfgruppe in biologischen Membranen, bei denen Glycerin als Rückgratmolekül vorkommt und dieses an C-2 mit einer Fettsäure verestert ist, die Fettsäure an C-1 aber über eine Etherbindung verknüpft ist

Plasmamembran

auch: Zellmembran; biologische Membran, die das Innere einer Zelle (Intrazellularraum) von deren Außenwelt (Extrazellularraum) abgrenzt

Plasmamembranrezeptor

→ Rezeptormolekül in der Plasmamembran von Zielzellen mit extrazellulären Domänen, die eine Bindungsstelle für einen wasserlöslichen (polaren) Signalstoff (→ Hormon oder Transmitter) ausbilden

Plastron

durch cuticuläre Fortsätze der Körperoberfläche stabilisierte Lufthülle, die den Körper von wasserlebenden Arthropoden umgibt und aus der über die offenen Tracheenöffnungen Sauerstoff eingeatmet wird

Poikilothermie

thermoregulatorisches Phänomen bei Tieren, dass ihre Körperinnentemperatur in Abhängigkeit von den Bedingungen der Außenwelt schwankt

Polymer

aus vielen gleichen oder verschiedenen Grundeinheiten (Monomeren) zusammengesetztes biologisches Molekül

Polysaccharid

→ Polymer aus untereinander glykosidisch verknüpften Zuckermolekülen

Polysaccharid

polymeres Kohlenhydratmolekül; verzweigte oder unverzweigte Kette glykosidisch verknüpfter Zuckermonomere

Population

Lebensgemeinschaft von Tieren, in der ein freier Genfluss herrscht (d. h., dass sich theoretisch jedes weibliche Tier mit jedem männlichen Tier fortpflanzen könnte)

Porphyropsin

Sehpigment (bei Fischen und Amphibien) aus → Opsin und dem → Chromophor Dehydroretinal

posttetanische Depression

Abnahme der Amplitude postsynaptischer Potenziale nach einer hochfrequenten (tetanischen) Aktivität

posttetanische Potenzierung

Zunahme der Amplitude postsynaptischer Potenziale nach einer hochfrequenten (tetanischen) Aktivität

Prägung

irreversibler Lernvorgang während der Entwicklung, meist nur in einem kurzen Zeitfenster (sensible Periode) möglich

Präprohormon

neusynthetisiertes Proteinmolekül, das noch im Besitz seiner Signalsequenz und einer die biologische Aktivität hemmenden Prodomäne ist; durch proteolytische Prozessierung beim Eintritt in das → endoplasmatische Retikulum wird die → Signalsequenz entfernt, später in anderen Kompartimenten des Organismus auch die Prodomäne, sodass das Protein hormonelle Wirksamkeit (im Extrazellularraum) erhält

Präprotein

neusynthetisiertes Proteinmolekül, das noch im Besitz seiner → Signalsequenz ist

Prestin

Motorprotein in den äußeren &rarr Haarsinneszellen des Innenohrs der → Cochlea von Säugetieren

Primärharn

im Exkretionsorgan eines Tieres hergestelltes Sekretions- bzw. Filtrationsprodukt in seiner originären Zusammensetzung

Primärproduzenten

autotrophe Organismen, die Biomasse aus anorganischen Verbindungen und Energie (z. B. aus dem Sonnenlicht) aufbauen

Primärstruktur

auch: Aminosäuresequenz; Abfolge von Aminosäuren, die über Peptidbindungen miteinander zu einem Protein verknüpft sind

Proenzym

auch: Zymogen; inaktive Vorstufe eines → Enzyms, die durch proteolytische Abspaltung eines inhibitorischen Peptids zum aktiven → Enzym umgewandelt werden kann

professionelle Phagocyten

spezialisierte Zellen in tierischen Organismen, die durch ein hohes Maß an endocytotischer Aktivität Schutz- und Hygienefunktionen wahrnehmen; zum Beispiel → Makrophagen

Promotor

Abschnitt der DNA-Sequenz eines tierischen Gens, der die regulierte Expression dieses Gens ermöglicht

Propriozeption

Wahrnehmung von Körperbewegungen, der Lage des Körpers im Raum oder der Stellung einzelner Körperteile zueinander

Propriozeptoren

dienen zur Wahrnehmung von der Lage/Stellung einzelner Körperteile zueinander

prosthetische Gruppe

permanent mit einem Enzym verbundenes Nichtproteinmolekül, das für die Katalyse von Bedeutung ist

Prostomium

vorderster Teil des Kopfbereichs bei Ringelwürmern

Protease

auch: Proteinase; hydrolytisches Enzym, das Peptidbindungen eines Aminosäurepolymers spaltet

Protein

auch: Eiweiß; Aminosäurepolymer, dessen α-Aminosäuren über Peptidbindungen miteinander verknüpft sind

Proteinase

→ Protease

Proteinbiosynthese

Prozess der → Translation mit allen Teilschritten; Herstellung eines Proteins nach der Information einer mRNA im → Ribosom

Proteinkinase

→ Enzym, das bestimmte Aminosäureseitenketten in Substratproteinen unter ATP-Spaltung phosphoryliert

proteinogene Aminosäure

eine der 20 verschiedenen α-Aminosäuren, die in Proteine eingebaut werden

Proteinphosphatase

hydrolytisches Enzym, das den Phosphatrest von einer phosphorylierten Aminosäureseitenkette eines Proteins entfernt

Proteinphosphorylierung

Übertragung einer Phosphatgruppe von einem Donormolekül (ATP) auf eine Seitenkette einer Aminosäure in einem Proteinmolekül; typische Phosphorylierungsstellen in Proteinen sind Threonin-, Serin- und Tyrosinreste; durch Veränderung der räumlichen Struktur des phosphorylierten Proteins ändert sich auch dessen Funktion

Proteomik

qualitative und quantitative Erfassung aller tatsächlich exprimierten Proteine einer Zelle, eines Gewebes oder eines Organismus

Protocerebrum

erster Abschnitt des Oberschlundganglions von Insekten und anderen Arthropoden

Protonephridium

Ausscheidungsorgane bei Tieren ohne sekundäre Leibeshöhle, typisch für Plattwürmer (Plathelminthes); Kennzeichen ist die Reusengeißelzelle (Cyrtocyte), die den Anfangsteil des Exkretionskanals bildet

Protonophor

Transmembrankanal, der Wasserstoffionen (H+-Ionen, Protonen) durch eine biologische Membran hindurchtreten lässt

Provitamin

inaktive Vorstufe eines → Vitamins, die erst im Organismus in das aktive Vitamin umgeformt wird

prozedurales Gedächtnis

Gedächtnis darüber, wie etwas zu tun ist; Teil des → impliziten Gedächtnisses

Pseudogen

im Genom eines Tieres anzutreffende Nucleotidsequenz, die der Sequenz eines funktionellen Gens stark ähnelt, aber jedoch (meist wegen einer fehlenden oder fehlerhaften Promotorregion) nicht transkribiert wird

Puffersystem

meist im Sinne des pH-Puffers verwendet; beschreibt ein Lösungssystem, in dem eine Kombination von Ionen aus starken und schwachen Säuren oder Basen so eingestellt wird, dass eine mäßige Zugabe von Säure oder Base nicht zu einer Veränderung des pH-Wertes der Lösung führt

Pumpe

→ Transport-ATPase

Purkinje-Phänomen

chromatische Verschiebung der maximalen Empfindlichkeit des Sehsystems beim Übergang vom Dämmerungssehen zum Tageslichtsehen

Patch clamp

Eine Methode, mit der das Membranpotenzial im Experiment an einer begrenzten Stelle konstant gehalten werden kann, während der Stromfluss durch eine geringe Anzahl von Membrankanälen gemessen wird.

pathogen-associated molecular pattern

charakteristische Molekülstrukturen von Krankheitserregern

Phase locking („phasenstarre Kopplung“)

Das Feuern eines auditorischen Neurons stets in der gleichen Phase einer Schallwelle.

P-Nucleotide

Kurze palindromische Nucleotidsequenzen, die zwischen den rekombinierten Gensegmenten für die V-Region der Antigenrezeptoren, die durch die asymmetrische Auflösung einer haarnadelförmigen Zwischenstufe während der RAG-abhängigen Genumlagerung entstehen.

P-Selektin

→ Selektine

P-Selektin-Glykoprotein-Ligand 1 (PSGL-1)

Protein, das von aktivierten T-Effektorzellen exprimiert wird und ein Ligand für P-Selektin auf Endothelzellen ist; kann aktivierten T-Zellen die Fähigkeit verleihen, in geringer Zahl in alle Gewebe einzudringen.

P-Typ-Ganglienzelle

Ein Typ von Ganglienzellen in der Netzhaut, der durch einen kleinen Zellkörper und Dendritenbaum, eine tonische Reaktion auf Licht und eine Empfindlichkeit für unterschiedliche Wellenlängen des Lichts gekennzeichnet ist. Auch als P-Zelle bezeichnet.

p-Wert, engl. P-value

die berechnete Wahrscheinlichkeit, ein bestimmtes Ergebnis durch eine zufällige Stichprobe zu erhalten, sofern die Nullhypothese zutrifft

p50

Untereinheit von NFκB

p65

Untereinheit von NFκB

PA28-Proteasomaktivatorkomplex

Der Proteinkomplex besteht aus mehreren Untereinheiten, wird von Interferon-γ induziert und nimmt die Stelle der regulatorischen 19S-Cap des Proteasoms ein, wodurch sich die Rate erhöht, mit der die Peptide den katalytischen Kernbereich des Proteasoms verlassen.

Paarregelgene, engl. pair rule genes

Segmentierungsgene bei der Entwicklung von Taufliegen (Drosophila), welche die Embryonen in einem frühen Stadium in Einheiten aus jeweils zwei Segmenten unterteilen; Bestandteil der Entwicklungskaskade, an der auch Maternaleffektgene, Lückengene, Segmentpolaritätsgene und Hox-Gene beteiligt sind

Paarung, engl. mating

die körperliche Vereinigung von Individuen zum Zweck der Fortpflanzung

Paarungshyphen

spezielle siehe Hyphen zweier Pilzindividuen, die aufgrund wechselseitiger Reize aufeinander zu wachsen und zur siehe Somatogamie führen

Paarungstypen, engl. mating types

eine bestimmte Form einer Art, die sich mit Mitgliedern anderer Formen derselben geschlechtlich fortpflanzen kann, nicht jedoch mit Vertretern der gleichen Form

Pachytän

Quelle: Genetik

Chromosomaler Strukturzustand während der meiotischen Prophase I (S. 237).

Pachytän

Quelle: Genetik

(gr. pachys, dick; gr. tainia, Band) Chromosomaler Strukturzustand während der meiotischen Prophase I.

Pacini-Körperchen

schnell adaptierende siehe Mechanorezeptoren im Unterhautfettgewebe

Pacini-Körperchen, engl. Pacinian corpuscle

tief in der Haut liegende, verkapselte Mechanorezeptoren, die empfindlich auf Druck und Vibrationen reagieren

Pädagogische Perspektiven

Quelle: Sport

Pädagogisch-didaktische Thematisierungen, die verschiedene Zielsetzungen und Sinngebungen im Kontext von Bewegung, Spiel und Sport in ausgewählten Bewegungsfeldern und Sportbereichen strukturiert abbilden sollen. Der Begriff ist in der handlungstheoretisch begründeten Sportdidaktik an die Stelle bildungstheoretischer Begriffe wie Bildungsinhalt, Bildungsgehalt oder Bildungsmotive getreten. Die Mehrperspektivität ist ein Gestaltungsprinzip des erziehenden Schulsports.

PAF

→ plättchenaktivierender Faktor

PAG

Siehe periaquäduktales Grau.

Paidotriben

Quelle: Sport

Lehrer der Gymnastik, die die Athleten anleiteten.

Paläogen

Periode des siehe Känozoikums von vor ca. 66 Mio. Jahren bis vor ca. 2,6 Mio. Jahren

Paläontologie (von griech. palaios für „alt“ und logos für „Kunde“), engl. paleontology

die wissenschaftliche Erforschung von Fossilien und ausgestorbenen Lebewesen vergangener erdgeschichtlicher Epochen

Paläotethys

ursprünglicher Ozean zwischen siehe Laurasia und siehe Gondwana; begann sich im Obersilur zu bilden, erreichte im Unterkarbon die größte Ausdehnung und schloss sich in der Trias

Paläozoikum

Ära des siehe Phanerozoikums; umfasst den Zeitraum seit Beginn des Phanerozoikums vor ca. 541 Mio. Jahren bis zum Massenaussterbens an der siehe Perm-Trias-Grenze vor ca. 252 Mio. Jahren, charakterisiert als Zeitalter der Trilobiten, Fische und Amphibien. Das Paläozoikum wird in siehe Kambrium, siehe Ordovizium, siehe Silur, siehe Devon, siehe Karbon und siehe Perm untergliedert

Palindrom

Quelle: Genetik

"Wort, Zahl, Satz, der vorwärts und rückwärts gelesen denselben Sinn ergibt. In Nukleinsäuren sind das Sequenzen, die in Strang und Gegenstrang identisch und häufig Erkennungsstellen für Proteine sind (Transkriptionsfaktoren; Restriktionsenzyme)."

Palindrom

Quelle: Genetik

(gr. palindromos, rückwärtslaufend) Wort, Zahl, Satz, der vorwärts und rückwärts gelesen denselben Sinn ergibt. In Nukleinsäuren sind das Sequenzen, die in Strang und Gegenstrang identisch und häufig Erkennungsstellen für Proteine sind (Transkriptionsfaktoren; Restriktionsenzyme).

Palisadenparenchym

langgestreckte, parallel nebeneinander ausgerichtete parenchymatische Zellen des Mesophylls. > Mesophyll, > Schwammparenchym

Palisadenparenchym

Gewebe des Blattes; siehe Parenchym/Gewebe, das aus einer bis mehreren Lagen gestreckter, chloroplastenreicher, senkrecht zur Oberfläche angeordneter Zellen besteht

Pallidum (Globus pallidus)

Ein Teil der Basalganglien im Vorderhirn; beteiligt an der Bewegungskontrolle.

Pallium

→ Mantel

Pallium

siehe Mantel

PALS-Region (periarteriolar lymphoid sheath)

Bestandteil des inneren Bereichs der weißen Pulpa in der Milz; enthält hauptsächlich T-Zellen.

PAM

point accepted mutation matrix; dient zur Berechnung eines Alignmentscores

PAMP

pathogen-associated molecular patterns; für Mikroorganismen bzw. siehe Pathogene charakteristische Strukturmotive, die dem Abwehrsystem des Wirtes ermöglichen, das Eindringen pathogener Mikroorganismen zu erkennen

PAMPs

→ pathogenassoziierte molekulare Muster

Paneth-Körnerzellen

Drüsenzellen des Darmepithels

Paneth-Zellen

Spezialisierte Epithelzellen an der Basis der Krypten im Dünndarm, die antimikrobielle Peptide sezernieren.

Pangaea

vom siehe Silur bis zum Ende des siehe Devons existierender Urkontinent, der von Pol zu Pol reichte

Pangaea (von griech. pan für „alles“, „ganz“ und gaia für „Erde“), engl. Pangaea

einziger Superkontinent, der während des Perms durch Vereinigung aller einzelnen Landmassen entstand

Pangenom

Gesamtheit aller Gene, die in allen Individuen einer Spezies vorkommen

Panikstörung

Eine psychische Störung, die durch sich wiederholende und scheinbar unbegründete Panikattacken und die Angst vor einerWiederholung solcher Attacken gekennzeichnet ist.

Pankreas

Bauchspeicheldrüse

Pankreas

Bauchspeicheldrüse

Pankreas, engl. pancreas

Bauchspeicheldrüse; bei Wirbeltieren nahe dem Magen gelegene Drüse, die Verdauungsenzyme in den Dünndarm sezerniert und Insulin und Glucagon in das Blut abgibt

Panmixie

Bezeichnung für die zufällige Paarung von zwei verschiedengeschlechtlichen Individuen einer Population

Pansen

größter Vormagen von Wiederkäuern (Rumen)

Pansen

erster Abschnitt des Vormagensystems der Wiederkäuer

Pansen, engl. rumen

erster Abschnitt des vierkammerigen Magens von Wiederkäuern. Hier und im Netzmagen wird die Pflanzennahrung, insbesondere Cellulose, mithilfe von Mikroorganismen vorverdaut.

PAPA

→ pyogene Arthritis, Pyoderma gangraenosum und Akne

Papain

Protease, die das IgG-Antikörpermolekül an der aminoterminalen Seite der Disulfidbrücken spaltet, wodurch zwei Fab-Fragmente und ein Fc-Fragment entstehen.

Papez-Kreis

Eine Kette von Strukturen, die den Hypothalamus und die Hirnrinde miteinander verbinden und die nach Papez ein System für das Entstehen von Emotionen ist.

Papillarschicht

Teil der Haut (Teil der Lederhaut). Die Papillarschicht verankert die Lederhaut mit der Oberhaut.

Papille

Eine kleine Auswölbung der Zungenoberfläche, die Geschmacksknospen enthält.

Papille

warzenartig hervortretende Struktur oder Erhebung

Parabronchien, engl. parabronchi

Lungenpfeifen; Luftkanäle in der Lunge von Vögeln, durch welche die Atemluft unidirektional strömt

Paracortex, Paracorticalzone

T-Zell-Region der → Lymphknoten.

Parahippocampaler Cortex

Eine cortikale Region im medialen Temporallappen, die lateral zum Sulcus rhinalis liegt.

parakrin

Beschreibung für ein Cytokin oder ein anderes biologisch aktives Molekül, das auf Zellen einwirkt, die in der Nähe der Zelle, die das Molekül produziert, lokalisiert sind.

Parakrin

Signalstoff wirkt in unmittelbarer Umgebung der sekretorischen Zelle

parakrin

Sekretionsmodus von Zellen, bei dem die abgegebenen Hormone und hormonähnlichen Substanzen direkt, d. h. nicht über das Blut, auf Zellen in der unmittelbaren Umgebung wirken

parakrin, engl. paracrine

Sekretionsmechanismus, bei dem das sezernierte Hormon auf Zellen in der Nachbarschaft der sezernierenden Zelle wirkt (vgl. → endokrin, → autokrin)

Parallaxenbewegung

relative Bewegung der Abbilder unterschiedlich weit entfernter Objekte auf der siehe Retina bei eigener Translation; Abbilder naher Objekte bewegen sich stärker als die weiter entfernter Objekte

parallele Evolution, Parallelismus

parallele unabhängige Entstehung von Merkmalen bei mehr oder weniger nahe verwandten Arten; schwer von konvergenter Evolution (siehe Konvergenz) abzugrenzen

Parallele Reizverarbeitung

Die Vorstellung, dass unterschiedliche Reizmerkmale im Gehirn parallel in voneinander abgegrenzten Bahnen verarbeitet werden.

Parallelentwicklung, engl. parallel evolution

die wiederholte Entstehung von ähnlichen Merkmalen bei nahe verwandten Arten, ermöglicht durch konservierte Entwicklungsgene

Parallelfaser

Ein Axon einer Körnerzelle im Kleinhirn, das Purkinje-Zellen innerviert. Die Plastizität der Synapse zwischen einer Parallelfaser und einer Purkinje-Zelle ist vermutlich für das motorische Lernen von Bedeutung.

Parallelnervatur

in den Blättern parallel zueinander verlaufende Leitbündel. > Netznervatur, > Leitbündel

Paraloge Gene

Quelle: Genetik

Duplizierte Gene in einem Organismus (homologe Gene, orthologe Gene).

Paraloge Gene

Quelle: Genetik

(gr. para, neben; gr. logos, Rede, Wort) Duplizierte Gene in einem Organismus (homologe Gene, orthologe Gene).

Paraloge, engl. paralogs

homologe Gene, deren Abweichungen sich auf Genduplikationsereignisse zurückführen lassen und deren Produkte im gleichen Organismus oft unterschiedliche Funktion haben (Gegensatz zu → Orthologe)

Paralogie

Homologe Gene innerhalb einer Spezies, die durch Duplikations- und Divergenzereignisse entstanden sind.

Paralogie

durch Genduplikation und nachfolgende Divergenz innerhalb einer Art entstandener Genlocus (siehe Locus), z. B. die Gene für Hämoglobin und Myoglobin; auf ähnliche Weise sind die vervielfachten Strukturen, die an verschiedenen Segmenten gebildet werden, paralog (z. B. Vorder- und Hinterflügel eines Schmetterlings)

paraphyletisch

in der phylogenetischen Systematik die Bezeichnung für eine Gruppe von Organismen, deren Mitglieder sich zwar alle von einer einzigen Stammart ableiten, die aber nicht alle Nachfahren dieser Stammart umfasst, weil für Teile der Nachkommenschaft separate monophyletische Taxa geschaffen wurden; vgl. siehe Monophylum

paraphyletisch (von griech. para für „neben“ und pylon für „Stamm“, „Sippe“), engl. paraphyletic

taxonomischer Begriff für eine Gruppe, die eine Ausgangsart und einige, aber nicht alle Abkömmlinge davon umfasst; beispielsweise die Gruppe der „Reptilia“, weil sie die Vögel ausschließt (Gegensatz zu → polyphyletisch, → monophyletisch)

Paraphylum

Abstammung von einer Stammart, enthält jedoch nicht alle abstammenden Arten. Kennzeichnend hierfür sind Plesiomorphien. Paraphyletische Gruppen werden durch Anführungszeichen kenntlich gemacht.

Parasit (von griech. parasitos für „jemanden, der vom Tisch eines anderen speist“), engl. parasite

Organismus, der einen anderen, meist wesentlich größeren Organismus (alsWirt bezeichnet) befällt und sich von dessen Substanz ernährt; schädigt seinen Wirt, tötet ihn aber nur manchmal

Parasiten

Organismen, die auf Kosten eines lebenden Wirtes existieren und ihn dabei schädigen können. In der Immunologie beschränkt sich die Bezeichnung auf Würmer und Protozoen. Mit ihnen befasst sich die Parasitologie.

Parasitismus

Art der Interaktion zwischen Individuen verschiedener Arten, bei der ein Partner einen Vorteil (Parasit) und der andere einen Nachteil (Wirt) aus der Interaktion hat; vgl. siehe Kommensalismus, siehe Mutualismus, siehe Symbiose

Parasitismus, engl. parasitism

Form der Prädation, bei welcher der Prädator (ein Parasit) auf oder in seiner „Beute“ (dem Wirt) lebt und sich nur von bestimmten Geweben ernährt, ohne seinen Wirt notwendigerweise zu töten (Gegensatz zu → Carnivorie, → Herbivorie, → Omnivorie)

Parasitose

Infektion eines Organismus durch einen parasitären Organismus, der nicht zu Viren, Bakterien oder Pilzen gehört. Beispiele sind die Bilharziose (Schistosomiasis), ausgelöst durch den Pärchenegel (Schistosoma) oder die Toxoplasmose, ausgelöst durch Toxoplasma gondii).

Parasitose

Befall oder Erkrankung durch Parasiten

Parasympathicus

Ein Bestandteil des vegetativen Nervensystems, der den Herzschlag, die Atmung, den Stoffwechsel und die Verdauung aufrechterhält; seine peripheren Axone treten aus dem Hirnstamm und dem sakralen Rückenmark aus. Siehe auch Sympathicus.

Parasympathicus

Teil des siehe vegetativen Nervensystems, das als Gegenspieler zum siehe Sympathicus fungiert und zur Ruhe und Erholung aktiviert wird

Parasympathicus

Teil des vegetativen Nervensystems. Das Parasympathicussystem stellt den Körper auf Erholung ein. Beispielsweise wird die Verdauungstätigkeit erhöht und die Herzfrequenz wird verlangsamt. (Opp.: Sympathicus)

Parasympathicus, engl. parasympathetic nervous system

Teil des autonomen (vegetativen) Nervensystems, das als Gegenspieler zum Sympathicus fungiert (Gegensatz zu → Sympathicus)

Parasympathikus

Quelle: Sport

s. Sympathikus

Parathormon

→ Parathyrin

Parathormon

Peptidhormon zur Regulation des Calcium-Blutspiegels

Parathyreoidea, engl. parathyroid glands

Nebenschilddrüse; vier in der rückwärtigen Oberfläche der Schilddrüse gelegene Drüsen; produzieren und sezernieren Parathormon

Parathyrin (PTH, Parathormon), engl. parathyroid hormone

von den Nebenschilddrüsen sezerniertes Hormon; regt die Aktivität der Osteoklasten an und erhöht den Calciumspiegel im Blut (vgl. → Calcitonin)

Paratop

Epitop-Bindungsstruktur von Immunglobulinen

Paratop (von griech. para für „neben“, „miteinander“), engl. paratope

die für das Erkennen des → Epitops verantwortliche Region einer T-Zelle oder eines Antikörpers

parazellulär

neben einer Zelle gelegen

parazellulär

die Zwischenräume zwischen den Zellen betreffend

Parazentrische Inversion

Quelle: Genetik

Inversion, die kein Centromer einschließt (S. 412).

Parazentrische Inversion

Quelle: Genetik

(gr. para, neben) Inversion, die kein Centromer einschließt.

Parenchym

"pflanzliches Grundgewebe (echtes Gewebe); besteht aus dünnwandigen, stoffwechselaktiven Zellen. > sekundäres Cambium, > Meristem"

Parenchym

Bezeichnung für pflanzliches Grundgewebe, das aus meist regelmäßigen, noch lebenden Zellen mit nur wenig verdickten Zellwänden besteht

Parenchym, engl. parenchyma

Pflanzengewebe aus relativ unspezialisierten Zellen ohne Sekundärwände; bei Plattwürmern lockeres, zellenreiches Bindegewebe mit flüssigkeitsgefüllten Spalten (Gegensatz zu → Kollenchym, → Sklerenchym)

Parentalgeneration

Bezeichnung für die Elterngeneration einer Kreuzungsnachkommenschaft

Parentalgeneration

Elterngeneration (im Stammbaum oft auch mit „F0“ abgekürzt).

Parentalgeneration (P-Generation), engl. parental generation (P generation)

Individuen, die sich bei einer genetischen Kreuzung als Elterngeneration fortpflanzen. Aus dieser Kreuzung geht die erste → Filialgeneration (F1-Generation) hervor.

Parietallappen

Scheitellappen; eine der fünf anatomischen Hauptregionen der siehe Großhirnrinde des menschlichen Gehirns

Parietallappen (Scheitellappen)

Die Region des Großhirns, die unter dem Scheitelbein liegt.

Parietallappen, engl. parietal lobe

Scheitellappen; einer der vier Lappen der Großhirnhermisphären; hier werden komplexe Reize verarbeitet; umfasst auch den primären somatosensorischen Cortex

Parietalzellen

→ Belegzellen.

Parkinson-Krankheit

Eine Bewegungsstörung, die durch Schädigung der Substantia nigra verursacht wird und die durch Bewegungsarmut, Probleme bei der Ausführung von willkürlichen Bewegungen und Ruhetremor gekennzeichnet ist.

paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie (PNH)

Krankheit, bei der die komplementregulatorischen Proteine defekt sind, sodass die Aktivierung von Komplementfaktoren, die an rote Blutkörperchen binden, zu Episoden spontaner Hämolyse führt.

Parsimonie-Prinzip (Sparsamkeitsprinzip), engl. parsimony principle

das Prinzip, aus einer Reihe plausibler Erklärungen für ein Phänomen die einfachste auszuwählen. Auf die Rekonstruktion von Stammbäumen angewendet bedeutet dies, für all die Merkmale sämtlicher Gruppen eines Stammbaums möglichst wenige evolutionäre Veränderungen anzunehmen.

Parthenogenese

Vermehrungsweise von einigen Eukaryoten, bei der nur das mütterliche Genom weitergegeben wird. Individuen der weiblichen Klonlinien sind, bis auf Mutationen, identisch (> asexuelle Vermehrung).

Parthenogenese

Jungfernzeugung, unisexuelle Fortpflanzung, bei der Nachkommen aus unbefruchteten Eiern hervorgehen.

Parthenogenese (gametophytische Agamospermie)

Jungfernzeugung; Form der eingeschlechtlichen Fortpflanzung, bei der die Nachkommen aus unbefruchteten Eiern entstehen

Parthenogenese (von griech. parthenogenes für „von einer Jungfrau geboren“), engl. parthenogenesis

Jungfernzeugung; Entwicklung von Organismen aus unbefruchteten Eizellen

parthenokarp

Bezeichnung für Fruchtentwicklung nach Jungfernzeugung

Parthenokarpie (von griech parthenos für „Jungfrau“), engl. parthenocarpy

Jungfernfrüchtigkeit; Fruchtbildung einer Blüte ohne vorherige Befruchtung

Partialdruck

Bei einer Mischung mehrerer Gase bezeichnet man den Druck, den jedes einzelne Gas im gleichen Volumen ausbilden würde, als Partialdruck. Der Gesamtdruck der Gasmischung ergibt sich dann als Summe der Partialdrücke aller enthaltenen Gase.

Partialdruck

Bezeichnung für den Druck eines Gases in einem Gasgemisch, den es auch hätte, wenn es sich allein im gleichen Volumen befände

Partialdruck

Der Partialdruck pA ist der Druck, den die Komponente A eines Gasgemisches ausüben würde, wenn die gleiche Stoffmenge nA unter gleichen Bedingungen für T allein im gleichen Volumen vorliegen würde.

Partialdruck

Druck (Ausbreitungsbestreben) eines Gases innerhalb eines Gasgemischs. Alle Partialdrücke der Gase im Gasgemisch ergeben aufsummiert den Gesamtdruck des Gasgemischs.

Partialdruck, engl. partial pressure

Teildruck eines Gases in einem Gasgemisch, der auch dem Druck des Einzelbestandteils im gleichen Volumen entspräche. So entspricht der Partialdruck von Sauerstoff auf Meereshöhe 20,9%des barometrischen Luftdrucks.

Partialladung

Eine Partialladung oder Teilladung entsteht durch die ungleiche Verteilung der gemeinsamen Elektronen in einer kovalenten Bindung. Der Betrag der elektrischen Ladung ist dabei geringer als eine einfache Ionenladung. Partialladungen werden durch Delta+ für positive oder Delta- für negative Partialladung angezeigt (griech. Buchstabe delta, gesprochen „Delta plus“ bzw. „Delta minus“).

partielle Furchung

→ meroblastische Furchung

Partieller Anfall

Pathologisch starke und synchrone neuronale Aktivität, die auf eine kleine Region im Gehirn beschränkt bleibt. Siehe auch generalisierter Anfall.

Parvo-Interblob-Pfad

Eine Bahn für die Verarbeitung visueller Information, die mit den P-Typ-Ganglienzellen der Netzhaut beginnt und in die Interblobregionen der Schicht III der primären Sehrinde reicht; vermutlich an der Verarbeitung von Informationen über Details von Objektformen beteiligt.

Parvozelluläre CGL-Schicht

Eine Schicht des Corpus geniculatum laterale, die synaptische Eingänge von P-Typ-Ganglienzellen der Netzhaut erhält.

parvozelluläres System

Teil der Sehbahn, der auf die Weiterleitung und Verarbeitung von Farbinformation und Sehinformation mit hoher Ortsauflösung spezialisiert ist

Passatwinde, engl. trade winds

in den Tropen vorherrschendeWinde, die von Osten nach Westen wehen

passive Immunisierung

Injektion von Antikörpern oder eines Immunserums in einen ungeschützten Empfänger, um einen spezifischen Immunschutz zu übertragen (→ aktive Immunisierung).

passive Membran

Neuronenmembran, i. d. R. von Dendriten, ohne spannungsgesteuerte Ionenkanäle

passive Schallortung

dient dem Schlagen von Beutetieren, die aufgrund ihrer selbst generierten Geräusche verortet werden; Jagdstrategie der Schleiereulen

passiver Transport

Transportvorgang von Molekülen in die Zelle hinein oder aus ihr heraus, welcher nicht mit Energieaufwendung verbunden ist. (Opp.: aktiver Transport)

passiver Transport, engl. passive transport

Diffusion durch eine Biomembran; kann durch einen Kanal oder ein Carrierprotein erleichtert werden (Gegensatz zu → aktiver Transport)

Patch-Clamp-Technik

elektrophysiologisches Messverfahren, mit dem sich Ströme durch einzelne Ionenkanäle von z. B. Nerven- und Muskelzellen, aber auch pflanzlichen Schließzellen messen lassen

Patch-Clamp-Technik, engl. patch clamping

Methode zur elektrischen Isolierung eines winzigen Membranstücks (Patch) vermittels einer sehr feinen Glaspipette (Clamp), um die Ionenbewegung durch einen einzelnen Membrankanal untersuchen zu können

Paternal

Väterlicher Herkunft.

paternal

väterlich

Paternaler Effekt

Quelle: Genetik

(lat. pater, Vater) Einfluss des väterlichen Genoms auf den Phänotyp der Nachkommen.

Paternaler Effekt

Quelle: Genetik

(lat. pater, Vater) Einfluss des väterlichen Genoms auf den Phänotyp der Nachkommen.

Pathogen

Mikroorganismus, der normalerweise eine Krankheit hervorruft, wenn er einen Wirtsorganismus infiziert.

Pathogen

Krankheitenerzeugender Mikroorganismus

Pathogen

Krankheitserreger.

Pathogen (von griech. pathos für „Krankheit“ und gennan für „erzeugen“), engl. pathogen

Krankheitserreger; Lebewesen oder Virus, das eine Krankheit hervorruft

Pathogenassoziierte molekulare Muster (PAMPs)

Quelle: Nutrigenomik

Kleine Moleküle (oder deren Teile), die von Mikroben stammen, wie Lipopolysaccharide. Sie werden von TLRs und anderen Mustererkennungsrezeptoren auf der Oberfläche von Zellen des angeborenen Immunsystems erkannt.

pathogenassoziierte molekulare Muster (PAMPs) (pathogen-associated molecular patterns)

Moleküle, die mit bestimmten Gruppen von Krankheitserregern assoziiert sind und von den Zellen des angeborenen Immunsystems erkannt werden (→ Mustererkennungsrezeptoren).

pathogenassoziierte molekulare Muster (PAMPs), engl. pathogen associated molecular patterns

Moleküle oder Strukturmotive, die für ein breites Spektrum an → Pathogenen charakteristisch sind und von bestimmten Rezeptoren des angeborenen Abwehrsystems von Tieren und Pflanzen, den → Mustererkennungsrezeptoren, erkannt werden

Pathogene

Krankheitserreger; Organismen, die bei anderen Organismen Krankheiten hervorrufen können

Pathogenese

Ursprung oder Ursache eines Krankheitsbildes pathogene Mikroorganismen Infektiöse Mikroorganismen, die bei ihrem Wirt eine Erkrankung verursachen.

Pathogenese

Krankheitsverlauf

Pathogenese

Bezeichnung für Entstehung einer Krankheit

Pathogenese

Quelle: Sport

In der Pathogenese werden aus klassischer medizinischer Sicht die Ursachen von Krankheiten erforscht. Hierzu zählen seit den 1970er-Jahren auch die chronisch-degenerativen Erkrankungen. Für die Entstehung von Erkrankungen werden neben körperlichen und sozialen Ursachen auch so genannte Risikofaktoren verantwortlich gemacht.

Pathogenität

Das Potenzial eines Krankheitserregers, seinen Wirtsorganismus krank zu machen.

Pathogenität

Fähigkeit eines Organismus, bei einem anderen Organismus eine Krankheit hervorzurufen; vgl. siehe Virulenz

Pathogenitätsinsel

Gene eines Pathogens, die für diverse Virulenzfaktoren codieren und in direkter Nachbarschaft zueinander liegen.

Pathophysiologie

Untersuchung der pathologischen Veränderungen physiologischer Prozesse, die bei Erkrankungen auftreten.

patrouillierende Monocyten

Bestimmte zirkulierende Monocyten, die sich an das Gefäßendothel heften und es überwachen. Sie unterscheiden sich von den klassischen Monocyten durch ihre geringe Expression von Ly6C.

Paukenhöhle

Bestandteil des Mittelohrs. Die Paukenhöhle ist ein Hohlraum, in dem sich die Gehörknöchelchen (Hammer, Amboss, Steigbügel) befinden.

Paukentreppe

Bestandteil des Innenohrs; Teil der Schnecke. Die Paukentreppe leitet die Druckwelle in der Lymphflüssigkeit zum runden Fenster, wo sich die Lymphe durch Auslenkung des Fensters wieder beruhigen kann. (Syn.: Scala tympani)

Pauli-Prinzip

Zwei Elektronen innerhalb desselben Atoms dürfen nicht in allen vier Quantenzahlen übereinstimmen.

PCR

Quelle: Genetik

"Polymerasekettenreaktion; Methode zur schnellen Amplifikation von DNA (7 Technikbox 4)."

PCR

Abkürzung von „polymerase chain reaction“ (Polymerasekettenreaktion). Eine Technik, die es erlaubt, kleine DNAMengen so zu vermehren, dass diese einer technischen Analyse zugänglich werden.

PCR

→ Polymerasekettenreaktion

PCR

Polymerasekettenreaktion.

PCR

Quelle: Genetik

Polymerasekettenreaktion; Methode zur schnellen Amplifikation von DNA (Technikbox 4).

PD-1 (programmed death 1)

Rezeptor auf T-Zellen, der bei Bindung seiner Liganden PDL1 und PD-L2 die Signalübertragung des Antigenrezeptors hemmt. PD-1 enthält in seiner cytoplasmatischen Domäne ein ITIM-Motiv. Es ist ein Zielmolekül für Krebstherapien, die T-Zell-Antworten gegen Tumoren stimulieren sollen.

PD-L1 (B7-H1) (programmed death ligand-1)

Transmembranrezeptor, der an den inhibitorischen Rezeptor PD-1 bindet. PD-L1 wird von vielen Zelltypen exprimiert und seine Expression von inflammatorischen Cytokinen gesteigert.

PD-L2 (B7-DC) (programmed death ligand-2)

Transmembranrezeptor, der an den inhibitorischen Rezeptor PD-1 bindet und vor allem von dendritischen Zellen exprimiert wird.

PDB

s. Protein Data Bank

PDB-Format

s. Protein Data Bank

PDE

Siehe Phosphodiesterase.

PECAM

→ CD31

Pediastrum sp.

Chlorophyceae, Chlorophyta

Pektin

Galacturonsäure-Polymer

Pektine

Gruppe pflanzlicher Polysaccharide, die vorwiegend aus Galacturonsäure und deren Methylestern aufgebaut sind; ihre Vielzahl ist durch unterschiedliche Polymerisierungs- und Veresterungsgrade bedingt

Pelagial

uferferner Freiwasserbereich

Pelagial (von griech. pelagos für „Meer“), engl. pelagic zone

das offene Meer

Pellicula

feste, aber biegsame Schicht, meist aus Proteinen, unterhalb der Zellmembran

Pembrolizumab

Humanisierter Anti-PD-1-Antikörper des Menschen; wird bei der Behandlung von metastasierenden Melanomen zur Checkpoint-Blockade angewendet.

Pemphigus vulgaris

Autoimmunerkrankung, die durch starke Blasenbildung der Haut und Schleimhäute gekennzeichnet ist.

Penetranz

Quelle: Genetik

(lat. penetrare, durchdringen) Ausprägungsweise eines Allels (S. 478). Der Grad der Penetranz gibt an (in %), in welchem Anteil der Individuen mit der betreffenden genetischen Konstitution der Phänotyp eines Allels zur Ausprägung kommt.

Penetranz

Die Wirkung eines elterlichen Gens bestimmt die Merkmalsausprägung (> Dominanz). Doch die ansonsten dominante auffällige Eigenschaft wird in heterozygoten Individuen nicht immer ausgebildet: Untersucht man eine Gruppe von heterozygoten Individuen, die alle denselben Genotyp tragen und wir finden nur bei einem Teil die Auffälligkeit, dann beschreibt der relative Anteil der auffälligen Individuen den Grad der Penetranz: Vollständig penetrant: 100 %, Unvollständig penetrant: < 100 %.

Penetranz

Beschreibt die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Phänotyp entsprechend seines Genotyps ausprägt.

Penetranz

Begriff aus der Genetik; Wahrscheinlichkeit, mit der sich eine bestimmte Allelkombination eines Gens phänotypisch (siehe Phänotyp) manifestiert

Penetranz

Quelle: Genetik

(lat. penetrare, durchdringen) Ausprägungsweise eines Allels. Der Grad der Penetranz gibt an (in Prozent), in welchem Anteil der Individuen mit der betreffenden genetischen Konstitution der Phänotyp eines Allels zur Ausprägung kommt.

Penetranz, engl. penetrance

Wahrscheinlichkeit, mit der sich ein bestimmter Genotyp als der erwartete Phänotyp manifestiert

Penis, engl. penis

Sexualorgan männlicher Tiere, mit dem die Spermien in den Fortpflanzungstrakt der Weibchen übertragen werden

pentameres IgM

Hauptform der IgM-Antikörper, die durch die Aktivität der J-Kette entsteht und eine höhere Avidität für Antigene besitzt.

Pentamerie, engl. pentaradial symmetry

fünfstrahlige Radiärsymmetrie; mit fünf Symmetrieebenen (oder einem Vielfachen davon); ein Merkmal adulter Stachelhäuter (Echinodermen)

Pentose (von griech. penta für „fünf“), engl. pentose

Zucker mit fünf Kohlenstoffatomen

Pentosephosphatweg

eine im siehe Cytosol vorkommende vielstufige, zyklische Reaktionsfolge, durch die Glucose-6-phosphat unter Bildung von NADPH zu CO2 abgebaut werden kann

Pentraxine

Familie von → Akute-Phase-Proteinen, die sich aus fünf identischen Untereinheiten zusammensetzen und zu denen auch das → C-reaktive Protein und das Serumamyloidprotein gehören.

PEP-Carboxylase

Phosphoenolpyruvatcarboxylase

PEP-Carboxylase (Phosphoenolpyruvat-Carboxylase), engl. PEP carboxylase

Enzym, das am Beginn des Crassulaceen-Säurestoffmetabolismus bei CAM-Pflanzen und des C4-Zyklus bei C4-Pflanzen die Reaktion von Kohlenstoffdioxid mit Phosphoenolpyruvat (PEP) zu C4-Carbonsäuren katalysiert

Pepsin

Protease, die Proteine an mehreren Stellen an der carboxyterminalen Seite von Disulfidbrücken spaltet. Dabei entstehen das F(ab‘)2-Fragment und mehrere Fragmente der Fc-Region.

Pepsin

Verdauungsenzym des Magensafts der Wirbeltiere, das Proteine zu kurzkettigen siehe Peptiden abbaut

Pepsin, engl. pepsin

imMagensaft enthaltenes Enzym, das Proteine verdaut

Pepsinogen, engl. pepsinogen

inaktives Proenzym, das durch einen niedrigen pH-Wert oder durch Enzymwirkung in Pepsin umgewandelt wird

Peptid

Eiweiß. Ein Peptid ist eine Aminosäurekette, die aus bis zu 100 Aminosäuren besteht. Man kann ein Peptid als kleines Protein bezeichnen.

Peptid-Editing

Im Zusammenhang mit der Prozessierung und Präsentation von Antigenen das Entfernen von instabil gebundenen Peptiden aus MHC-Klasse-II-Molekülen durch HLA-DM.

Peptid:MHC-Tetramere

Vier spezifische Peptid:MHC-Komplexe, die an ein einzelnes Streptavidinmolekül mit Fluoreszenzmarkierung gebunden sind. Der Komplex wird verwendet, um Populationen von antigenspezifischen T-Zellen zu identifizieren.

Peptidasen

Enzyme, die Proteine und Peptide hydrolytisch spalten, indem sie Aminosäurereste vom Ende der Polypeptidkette her abbauen

Peptidasen, engl. peptidases

Verdauungsenzyme, die Peptide abbauen

Peptidbeladungskomplex (PLC) (peptide loading complex)

Proteinkomplex im endoplasmatischen Reticulum, der MHC-Klasse-I-Moleküle mit Peptiden belädt.

peptidbindender Spalt

Der Längsspalt auf der Oberfläche der Spitze eines MHC-Moleküls, in dem das Antigenpeptid gebunden ist; wird auch als Peptidbindungsfurche bezeichnet.

Peptidbindung

Die kovalente Bindung zwischen der Aminogruppe einer Aminosäure und der Carboxylgruppe einer anderen Aminosäure.

Peptidbindung

Bindung mit welcher Aminosäuren in Proteinen miteinander verknüpft sind. Dabei entsteht zwischen dem C einer Carboxygruppe und dem N einer Aminogruppe eine planare Bindung.

Peptidbindung, engl. peptide bond

Bindung zwischen Aminosäureresten in einem Protein; erfolgt zwischen der Carboxylgruppe der einen Aminosäure und der Aminogruppe der anderen Aminosäure (–CO–NH–) unter Abspaltung von Wassermolekülen

Peptide

Kettenmoleküle, die durch Verknüpfung von zwei oder bis zu 100 Aminosäuren entstehen; bei mehr als 100 Aminosäuren spricht man von siehe Proteinen

Peptiderg

Beschreibt Neuronen oder Synapsen, die Peptidneurotransmitter bilden und freisetzen.

Peptidhormone, engl. peptide hormomes

Hormonmoleküle aus zwei bis 50 Aminosäuren (Obergrenze willkürlich); von Genen codiert und durch Translation synthetisiert

Peptidoglykan

Bestandteil von bakteriellen Zellwänden, der von bestimmten Rezeptoren des angeborenen Immunsystems erkannt wird.

Peptidoglykan

Galacturonsäure-Polymer verbunden mit Peptiden

Peptidoglykan

Murein; eine Substanz der Bakterienzellwand, die aus siehe Polysacchariden besteht

Peptidoglykan, engl. peptidoglycan

Zellwandmaterial vieler Bakterien; besteht aus einem einzigen hochpolymerenMolekül, das die gesamte Zelle umgibt

Peptidoglykanerkennungsproteine (PGRPs)

Familie von Proteinen bei Drosophila, die Peptidoglykane von bakteriellen Zellwänden binden und die proteolytische Kaskade des Toll-Signalwegs auslösen.

Peptidyltransferase

Die Verknüpfung der Aminosäuren zu einem Polypeptid (Translation) übernimmt eine katalytisch aktive rRNA (ein Ribozym) in der großen ribosomalen Untereinheit.

Peptidyltransferase, engl. peptidyltransferase

katalytische Funktion der großen Untereinheit der Ribsomen, bestehend aus zwei Reaktionen: Lösen der Bindung zwischen einer Aminosäure und ihrer tRNA an der P-Stelle und Ausbilden einer Peptidbindung zwischen dieser Aminosäure und der Aminosäure an der A-Stelle der tRNA

perennierende Pflanzen (von lat. per für „durch“ und annus für „Jahr“), engl. perennial plants

mehrjährige, ausdauernde Pflanzen (Gegensatz zu → annuelle Pflanzen, → bienne Pflanzen)

Perforin

Zellmembranenpenetrierendes Protein

Perforin

Stoff, der von T-Killerzellen oder natürlichen Killerzellen abgegeben wird und die Zellmembran von befallenen Körperzellen durchlöchert. Hierdurch können Stoffe (Granzyme) in die Zelle eindringen, die zum Zelltod führen.

Performance

Quelle: Sport

s. Sportliche Leistung

Performance (in der Gestaltung von Bewegungen)

Quelle: Sport

In Performances lassen sich der Gestaltungsprozess und das Gestaltungsprodukt nicht mehr voneinander trennen. Beide zeigen sich in der Aufführung und entstehen durch die körperliche Gegenwärtigkeit und Präsenz der beteiligten Akteure. Unvorhersehbarkeit und Ereignishaftigkeit, beobachtende oder aktive Teilnahme sind kennzeichnende Merkmale performativen Gestaltens.

Perfusion

Durchströmung eines Hohlraums mit einer Flüssigkeit bei einer bestehenden Druckdifferenz, die die Fließbewegung in Gang setzt bzw. aufrechterhält

Perianth

"Blütenhülle; Teil der Blüte, der Androeceum und/oder Gynoeceum einschließt; bei den Monokotyledonen bildet die Blütenhülle ein Perigon, das heißt, sie besteht aus einheitlich gestalteten (Perigon-)Blättern, den Tepalen; bei den Dikotyledonen setzt sich die Blütenhülle aus den (oft grün gestalteten) Kelchblättern (Kelch = Calyx), den Sepalen, und den oft farbigen Kronblättern (Krone = Corolla), den Petalen, zusammen. > Perigon, > Calyx, > Corolla"

Periaquäduktales Grau (PAG)

Eine Region, die den cerebralen Aquädukt im Kern desMittelhirns umgibt und die absteigenden Bahnen, welche die Übertragung von schmerzverursachenden Signalen unterdrücken können, enthält.

Perichondrium

Knorpelhaut; faserig bindegewebige und gefäßführende Außenschicht knorpeliger Skelettelemente der Wirbeltiere, von der das Knorpelwachstum und die Knorpelregeneration ausgehen und die dem Einbau des Knorpels in die umgebenden Gewebe dient

Periderm

"sekundäres Abschlussgewebe von Spross und Wurzel; besteht aus Phelloderm (Korkrinde), Phellem (Kork) und Phellogen (Korkcambium); das Phellogen ist innerhalb einer Vegetationsperiode nur begrenzte Zeit aktiv und muss durch neue aktive Phellogene ersetzt werden. > Borke, > Gewebe"

Periderm

Kork; ein sekundäres Abschlussgewebe an älteren Sprossachsen und Wurzeln, aber auch als Wundverschluss beim Blattfall und dort, wo lebendes siehe Parenchym durch Verwundung freigelegt wurde

Periderm, engl. periderm

hauptsächlich aus Kork bestehendes, sekundäres Abschlussgewebe bei Pflanzen

Perigon

"einheitlich gestaltete Blütenhülle der Monokotyledonen; besteht aus einzelnen Perigonblättern, den Tepalen. > Perianth"

Perikambium

äußere, an die siehe Endodermis grenzende Zellschicht des siehe Zentralzylinders

Perikarp

"Fruchtwand; besteht aus Exo-, Meso- und Endokarp, deren unterschiedliche Struktur und Funktion über den Fruchttyp entscheidet. > Frucht"

Perikaryon

Siehe Soma.

Perilymphe

Die Flüssigkeit, die die Scala vestibuli und die Scala tympani in der Cochlea des Innenohrs füllt und geringe K+- und hohe Na+-Konzentrationen aufweist.

perinucleärer Raum

Raum zwischen der Doppelmembran, die den Zellkern umgibt

Periode, engl. period

(1) Unterkategorie in der geologischen Zeitskala; (2) Dauer eines einzelnen Zyklus bei einem immer wiederkehrenden Vorgang, zum Beispiel beim circadianen Rhythmus

Periodenystem, engl. periodic table

die Anordnung der chemischen Elemente nach ihrer aufsteigenden Atomzahl, wobei die vertikalen Gruppen die gleiche Zahl an Valenzelektronen aufweisen

Periostracum

Schalenhaut der Weichtiere

peripher

abseits des Zentrums liegend

periphere lymphatische Gewebe, periphere lymphatische Organe

→ Lymphknoten, Milz und mucosaassoziierte lymphatische Gewebe, in denen Immunreaktionen ausgelöst werden. Man bezeichnet sie auch als sekundäre lymphatische Organe und -gewebe. In den → zentralen lymphatischen Organen findet dagegen die Entwicklung der Lymphocyten statt.

periphere Membranproteine, engl. peripheral membrane proteins

Proteine, die mit der Plasmamembran assoziiert, aber nicht in diese eingebettet sind (Gegensatz zu → integrale Membranproteine)

periphere Toleranz

Die von reifen Lymphocyten in den peripheren Geweben entwickelte Toleranz. Im Vergleich dazu bezieht sich der Begriff → zentrale Toleranz auf die Toleranz, die im Zuge der Lymphocytenreifung entwickelt wird.

Periphere Wahrnehmung

Über die periphere Wahrnehmung wird die Umwelt permanent auf Bewegungen und Veränderungen gescannt. Bei der Entdeckung von Bewegungen und Kontrasten im visuellen Feld werden Blickbewegungen eingeleitet, um die jeweiligen Objekte fixieren bzw. über das foveale Sehen scharf wahrnehmen und identifizieren zu können.

peripheres Nervensystem

Besteht aus afferenten und efferenten Nerven. Es leitet Impulse (Informationen) von den Sinnesorganen zum Zentralnervensystem (über afferente Neuronen) und Impulse (Befehle) vom Zentralnervensystem zu den ausführenden Organen (über efferente Neuronen).

Peripheres Nervensystem (PNS)

Die Komponenten des Nervensystems, die nicht zum Gehirn und Rückenmark zählen. Das PNS umfasst alle Spinalganglien und Nerven, die Hirnnerven III–XII und das vegetative Nervensystem. Siehe auch zentrales Nervensystem.

peripheres Nervensystem (PNS)

Bezeichnung für denjenigen Teil des Nervensystems, der überwiegend der Signalübermittlung zwischen dem Körper und dem Zentralnervensystem (ZNS) und weniger der Signalverarbeitung dient

peripheres Nervensystem (PNS), engl. peripheral nervous system

der Teil des Nervensystems, in dem Informationen vom Zentralnervensystem weg und zu ihm hin transportiert werden; besteht aus Neuronen, die aber – zumindest teilweise – außerhalb von Gehirn und Rückenmark liegen, und deren Gliazellen (Gegensatz zu → Zentralnervensystem)

Periphyton

Aufwuchsflora; Organismenschicht, die an lebenden oder toten Oberflächen anheftet

periplasmatischer Raum

zwischen Mureinschicht und äußerer Membran gelegener Bereich in der Zellwand von Gram-negativen Bakterien

Perirhinaler Cortex

Eine cortikale Region im medialen Temporallappen, die die laterale Bank des Sulcus rhinalis besetzt; Läsionen in dieser Region führen beim Menschen zu einer schweren anterograden Amnesie.

Peristaltik (von griech. peristaltikos für „zusammendrückend“), engl. peristalsis

wellenartige Muskelkontraktionen entlang eines röhrenförmigen Organs, wodurch der Inhalt weiterbefördert wird, ohne zurückfließen zu können (z. B. Darmperistaltik) oder entlang eines wurmförmigen Körpers zu dessen Fortbewegung (z. B. beim Regenwurm)

Perithecien

flaschenförmige Fruchtkörper einiger Schlauchpilze und Flechten

Peritoneum (Bauchfell), engl. peritoneum

die mesodermale Auskleidung der Bauchhöhle und die Aufhängung der inneren Organe bei coelomaten Tieren

peritubiläre Kapillaren, engl. peritubular capillaries

kleine Blutgefäße, welche die Nierenkanälchen umgeben

Periventrikuläre Zone

Eine Region des Hypothalamus, die am weitesten medial liegt und an den dritten Ventrikel grenzt.

Perizentrische Inversion

Quelle: Genetik

Inversion, die ein Centromer einschließt (S. 412).

Perizentrische Inversion

Quelle: Genetik

(gr. peri, um ... herum) Inversion, die ein Centromer einschließt.

Perizykel

"primäres Cambium; äußerste Zellschicht des Zentralzylinders der Wurzel, beteiligt an der Bildung von Seitenverzweigungen und eines geschlossenen Cambiumrings beim sekundären Dickenwachstum. > Meristem, > Wurzel"

Perizykel

siehe Perikambium

Perizykel (von griech. perikyklos für „Umkreis“), engl. pericycle

äußerste Zellschicht des Zentralzylinders in Pflanzenwurzeln, die unmittelbar innerhalb der Epidermis liegt. Durch meristematische Aktivität der Perizykelzellen entstehen die Anlagen der Seitenwurzeln.

Perm

Periode des siehe Paläozoikums von vor ca. 299 Mio. Jahren bis vor ca. 252 Mio. Jahren

Perm-Trias-Grenze

bezeichnet den Zeitraum des größten siehe Massenaussterbens des siehe Phanerozoikums vor etwa 252 Mio. Jahren und ist zugleich die Grenze zwischen siehe Paläozoikum und siehe Mesozoikum

Permafrost

Dauerfrost; bezeichnet Boden, Sediment oder Gestein, welches in unterschiedlicher Mächtigkeit und Tiefe unter der Erdoberfläche mindestens zwei Jahre ununterbrochen Temperaturen unter dem Gefrierpunkt aufweist

Permeabilität, permeabel

allgemeiner Begriff für die Durchlässigkeit eines porösen Mediums für Flüssigkeiten und Gase

Peroxidase

Peroxide spaltendes Enzym

Peroxidasen

Enzyme, welche die Reduktion von Peroxiden katalysieren

Peroxisomen

membranumschlossene siehe Vesikel, welche in allen eukaryotischen Zellen vorhandenen sind; sie enthalten das Enzym Katalase, das cytotoxisches Wasserstoffperoxid unter Bildung von Wasser zu molekularem Sauerstoff umsetzt

Peroxisomen, engl. peroxisomes

Organellen, in denen Abbaureaktionen organischer Moleküle mithilfe von Sauerstoff ablaufen, durch die toxisches Wasserstoffperoxid (H2O2) gebildet wird. Dieses wird dann inWasser umgewandelt, wobei entweder Sauerstoff oder ein organisches Produkt entsteht.

Person-Situations-Schema

Die Motivation einer Person, ein bestimmtes Ziel zu verfolgen, hängt von der Wechselwirkung (= Interaktion) zwischen Faktoren in der Person und in der Situation ab.

Personalisierte Ernährung

Quelle: Nutrigenomik

Konzeptionelles Analogon der personalisierten Medizin, bei dem Einzelpersonen auf der Grundlage von Nutrigenomik-Untersuchungen empfohlen wird, bestimmte Ernährungsweisen zu befolgen.

Persönlichkeit

Quelle: Sport

Gesamtheit aller situativ relativ stabilen und den Zeitablauf überdauernden individuellen Besonderheiten im Erleben und Verhalten eines Menschen.

Persönlichkeitstraits

Persönlichkeitstraits beschreiben relativ überdauernde (zeitstabile) Unterschiede zwischen Personen, zu denken, fühlen, wollen und sich zu verhalten. Als Synonyme werden häufig Begriffe wie „Persönlichkeitseigenschaft“, „Persönlichkeitsdisposition“, oder alltagssprachlich „Charakterzug“ oder „Charaktereigenschaft“ verwendet.

Petalen (von griech. petalon für „Blatt“), engl. petals

Kronblätter; bei Blüten von Angiospermen sterile, umgewandelte Blätter, die keine Photosynthese betreiben; oft leuchtend gefärbt, um bestäubende Insekten anzulocken

Petiolus

Blattstiel; Bezeichnung für den stark verschmälerten, meist stielrunden und damit stängelartigen Teil des Blattes zwischen Blattspreite und Blattgrund

Petiolus (von lat. petiolus für „Füßchen“), engl. petiole

(1) der Blattstiel; (2) das enge, muskulöse Rohr, das Vorder- und Hinterkörper vieler Insekten verbindet

Petroselinum crispum – Petersilie

Apiaceae

Peyer-Plaques

Strukturierte lymphatische Organe unter dem Dünndarmepithel, besonders im Ileum (Krummdarm), in denen adaptive Immunantworten ausgelöst werden können. Sie enthalten Lymphfollikel und T-Zell-Zonen und sind Teil der darmassoziierten lymphatischen Gewebe.

Peyer-Plaques

Teil des darmassoziierten lymphatischen Gewebes: kleine Lymphknoten im Dünndarm

Peyer‘sche Plaques

zusammenhängende Ansammlung von Lymphfollikeln innerhalb des Darmepithels

Pfahlwurzel

Bezeichnung für die Hauptwurzel, die sich aus der Keimwurzel entwickelt und aus der schräg oder seitwärts abgehende Seitenwurzeln entspringen; sie wächst vertikal in den Boden

Pfahlwurzelsystem, engl. taproot system

für Eudikotylen typisches Wurzelsystem, das durch eine einzige vertikal wachsende Primärwurzel (Pfahlwurzel) und wenig ausgeprägte Seitenwurzeln gekennzeichnet ist (Gegensatz zu → Büschelwurzelsystem)

Pfeffersche Zelle

von Wilhelm Pfeffer (1845–1920) konstruierte Vorrichtung, welche als ein Modell für die Pflanzenzelle als ein osmotisches System dient. > osmotisches Potenzial, > Plasmolyse

Pflanze

eukaryotischer Organismus, der mithilfe von Plastiden eine oxygene Photosynthese betreiben kann

Pflanzengallen

Wachstumsanomalien an pflanzlichen Organen, die unter der Einwirkung von Tieren, Bakterien oder Pilzen entstehen

Pflanzenhaare

siehe Trichome

Pfortadern, engl. portal blood vessels

Blutgefäße, die in einem Kapillarbett eines Organs beginnen und enden

Pfropfreis, engl. scion

Edelreis; im Gartenbau eine Knospe oder ein Sprossstück einer Pflanze, das mit der Wurzel oder dem bewurzelten Spross einer anderen Pflanze (der Pfropfunterlage) verbunden wird

pH

Der pH-Wert einer Lösung ergibt sich aus der Konzentration der Protonen in ihr. Man berechnet ihn als den negativen dekadischen Logarithmus der H+-Ionenkonzentration.

pH-Wert

Stellt eine Maßeinheit für die Azidität und Basizität einer wässrigen Lösung dar und berechnet sich aus dem negativen dekadischen Logarithmus der Wasserstoffionen-Aktivität: 1 = sauer, 14 = basisch.

pH-Wert

pondus Hydrogenii; bezeichnet den negativen dekadischen Logarithmus der Wasserstoffionenkonzentration (Hydroniumionenkonzentration); dient zur Angabe der Wasserstoff- oder Hydroxidionenkonzentration in wässrigen Lösungen und ist damit ein Maß für deren Acidität bzw. Basizität

pH-Wert, engl. pH value

der negative dekadische Logarithmus der Protonenkonzentration; Maß für die Azidität einer Lösung. Eine Lösung mit einem pH-Wert von 7 wird als neutral bezeichnet. pH-Werte größer als 7 sind charakteristisch für basische Lösungen, während saure Lösungen einen pH-Wert kleiner als 7 aufweisen.

Phage-Display

s. Display

Phagen

→ Bakteriophagen

Phagen

siehe Bakteriophagen.

Phagentherapie, engl. phage therapy

der therapeutische Einsatz von Bakteriophagen zur Behandlung pathogener bakterieller Infektionen

Phagocyten (von griech. phagein für „essen“ und kystos für „Sack“), engl. phagocytes

eine der beiden Hauptklassen von Leukocyten; bei Tieren an einer der angeborenen Abwehrreaktionen beteiligt; eliminieren eingedrungene Mikroorganismen durch Phagocytose

Phagocytenoxidase

→ NADPH-Oxidase

Phagocytose

aktive Aufnahme von Partikeln in eine eukaryotische Zelle

Phagocytose

Endocytose von Zellen oder Zellbestandteilen.

Phagocytose

Die Aufnahme von Partikeln durch Zellen in Form einer Einstülpung. Dabei umschließt die Zellmembran das Material und bildet schließlich ein intrazelluläres Vesikel (Phagosom), welches das aufgenommene Material enthält.

Phagocytose, engl. phagocytosis

der Prozess, durch den eine Zelle mittels ihrer Plasmamembran Makromoleküle oder andere Partikel aus der extrazellulären Umgebung umschließt und aufnimmt (vgl. → Pinocytose)

phagocytotisches Glykoprotein 1 (Pgp1)

→ CD44

Phagolysosom

Intrazelluläres Vesikel, das durch die Fusion eines Phagosoms (mit aufgenommenem Material) mit einem Lysosom entsteht und in dem das Material abgebaut wird.

Phagolysosom

Fusionsprodukt aus Phagosom und Lysosom

Phagophor

Cytoplasmatische Struktur, die von einer Doppelmembran umgeben ist und die Form einer Tasse hat (sichelförmig im Querschnitt).

Phagosom

Intrazelluläres Vesikel, das bei der Aufnahme von Partikeln in eine phagocytotische Zelle entsteht.

Phagosom

intrazelluläres Zellmembranvesikel für endozytotisch aufgenommenes Material

Phagosom

Verdauungsvakuole, in der durch siehe Phagocytose aufgenommene, mikroskopisch sichtbare Nahrungspartikel durch lytische Enzyme abgebaut werden

Phagosom, engl. phagosome

von der Plasmamembran im Verlauf eine Phagocytose in das Cytoplasma abgeschnürtes Vesikel, das die aufgenommenen Partikel enthält (vgl. → Nahrungsvakuole, → Lysosom)

Phagozytose

endozytotische Aufnahme von Material

Phanerophyten

Lebensformtyp von Pflanzen, der die ungünstigen Jahreszeiten wie Kälte- und Trockenperioden mit oberirdischen, meist verholzten Sprossen überdauert, sodass sich die Erneuerungsknospen im ungünstigen Luftraum befinden

Phanerozoikum

jüngstes Äon der Erdgeschichte; umfasst den Zeitraum von vor ca. 541 Mio. Jahren bis heute und wird in die drei Ären siehe Paläozoikum, siehe Mesozoikum und siehe Känozoikum untergliedert

Phänokopie

Quelle: Genetik

Simulation eines Gendefekts durch Umwelteinflüsse (S. 10).

Phänokopie

Quelle: Genetik

(gr. phainein, zeigen, erscheinen; gr. kopos, Schlag; d. h. eigentlich: Scheindefekt) Simulation eines Gendefekts durch Umwelteinflüsse.

Phänotyp

die Summe aller Merkmale eines Individuums; der Phänotyp bezieht sich nicht nur auf morphologische Strukturen, sondern auch auf physiologische Merkmale und Verhaltenseigenschaften

Phänotyp

Quelle: Genetik

(gr. phainein, erscheinen, ans Tageslicht kommen; gr. typos, Form) Ausprägung eines bestimmten Gens bzw. die Gesamtheit der sichtbaren Merkmale eines Organismus.

Phänotyp

Quelle: Nutrigenomik

In erster Linie die Ansammlung physikalischer, äußerlich sichtbarer Merkmale eines Organismus, kann aber auch innere und mikroskopische oder biochemische Merkmale umfassen.

Phänotyp

Quelle: Genetik

Ausprägung eines bestimmten Gens bzw. die Gesamtheit der sichtbaren Merkmale eines Organismus (S. 9).

Phänotyp

Das äußere Erscheinungsbild eines Genotyps. Das Genom eines Individuums enthält die Bauanleitung für innere und äußere Körperstrukturen sowie das Verhalten eines Individuums. Der genetisch vorbestimmte Anteil einer Eigenschaft kann zusätzlich durch Umweltfaktoren modifiziert werden, das Ergebnis davon ist der Phänotyp.

Phänotyp

Stellt das Erscheinungsbild eines Organismus mit sämtlichen morphologischen und physiologischen Eigenschaften dar.

Phänotyp

Beschreibt das äußere Erscheinungsbild eines Organismus oder eines bestimmten Merkmals. Der Phänotyp wird durch genetische Faktoren, aber auch Umwelteinflüsse beeinflusst.

Phänotyp (von griech. phanein für „zeigen“), engl. phenotype

erkennbare Merkmale eines Individuums, die durch Einwirken sowohl genetischer als auch umweltbedingter Faktoren entstanden sind (Gegensatz zu → Genotyp)

phänotypische Plastizität

→ Entwicklungsplastizität

phänotypische Plastizität

Fähigkeit eines siehe Genotyps, unter verschiedenen Umwelteinflüssen die morphologischen, physiologischen, ökologischen oder ethologischen Eigenschaften individuell so zu modifizieren, dass sie den herrschenden Umweltbedingungen angepasst sind

phänotypischer Polymorphismus

ein durch Umwelteinflüsse hervorgerufener siehe Polymorphismus

Pharmakogenomik, engl. pharmacogenomics

die Erforschung, wie sich die genetische Ausstattung einer Person auf deren Reaktion auf Medikamente und andere Wirkstoffe auswirkt, mit dem Ziel, eine Vorhersage über die Effizienz verschiedener Behandlungsoptionen treffen zu können

Pharming, engl. pharming

pharmazeutische Produktion von Arzneistoffen aus Pflanzen und Tieren mithilfe der Landwirtschaft; bei rekombinanten Proteinen auch als Gen-Pharming, Bio-Pharming oder molekulares Pharming bezeichnet

Pharynx

der Vorderste Abschnitt des Verdauungssystems bei Tieren

Pharynx (griech. für „Schlund“), engl. pharynx

Rachenraum, Schlund; Teil des Verdauungstrakts zwischenMundöffnung und Speiseröhre

Phasenkontrastmikroskopie

Verfahren der Lichtmikroskopie zur kontrastreichen Darstellung durchsichtiger und ungefärbter Objekte

Phasentrennung, Phasenübergang

Im Zusammenhang mit Wasser sind hier erst einmal das Schmelzen von Eis und das Frieren von Wasser sowie das Ver­dunsten von Wasser und Kondensieren von Wasserdampf gemeint. Biochemisch können das aber auch andere Phasenübergänge sein, so zum Beispiel in einer Mem­bran von einem kristallinen in einen flüssigen Zustand. Und dann gibt es noch das weite Feld der Flüssig-Flüssig-Phasentrennungen. Die werden mehr und mehr bei allen möglichen biochemischen Prozessen entdeckt. Denken wir mal an das ab­solut mit Biopolymeren vollgestopfte Innere einer Zelle – alles noch irgendwie in wässriger Lösung – dann kommt es zu einer Phasentrennung und auf einmal ver­hält sich ein Teil davon wie ein Fett-Tropfen.

Phaseolus coccineus – Feuerbohne

Fabaceae

Phaseolus vulgaris – Gartenbohne

Fabaceae

phasischer Rezeptor

Rezeptor, der ausschließlich auf Änderungen der Reizintensität reagiert; bleibt die Reizintensität über längere Zeit konstant, so fällt der Ausgang des Rezeptors auf null ab

Phellem

"Korkgewebe; abgestorbene Zellen, Zellwände mit Cutin und Suberin inkrustiert. > Periderm"

Phellem

sekundäres Abschlussgewebe an älteren Sprossachsen und Wurzeln, aber auch als Wundverschluss beim Blattfall und dort, wo lebendes siehe Parenchym durch Verwundung freigelegt wurde

Phelloderm

"Korkrinde; zwei- bis dreilagige Zellschicht. > Periderm"

Phelloderm

Korkrinde, die durch das Korkkambium nach innen abgegebenen chlorophyllhaltigen Rindenzellen

Phellogen

"Korkcambium; sekundäres Cambium. > Periderm"

Phellogen

Korkkambium; Abschlussgewebe von Sprossachse und Wurzel; gibt rasch verkorkende, oft dickwandige Zellen nach außen ab

Pheromon

Ein olfaktorischer Reiz, der bei der chemischen Kommunikation zwischen Individuen eingesetzt wird.

Pheromone

chemische Botenstoffe mit Signalcharakter innerhalb einer Gruppe von Individuen einer Art

Pheromone (von griech. pherein für „tragen“ und hormon für „antreibend“), engl. pheromone

Botenstoffe mit Signalcharakter für Artgenossen; chemische Substanzen, die von Organismen an die Außenwelt abgegeben werden und bei der innerartlichen Kommunikation eine Rolle spielen

Phloem

Gewebe (Siebteil), das aus assimilatleitenden Zellen (Siebröhren und Geleitzellen, Siebzellen) und begleitenden,stabilisierenden (Kollenchym, Sklerenchym) und speichernden Zellen (Parenchym) besteht. > Leitbündel, > Xylem

Phloem

Gewebe in den siehe Leitbündeln der Gefäßpflanzen zum Transport von Assimilaten; besteht aus Siebröhren und Geleitzellen bzw. aus Siebzellen und Siebparenchym

Phloem (von griech. phloos für „Rinde“), engl. phloem

bei Gefäßpflanzen das Gewebe, durch das Zucker und andere gelöste Stoffe innerhalb der Pflanze vom Syntheseort zum Gebrauchsort transportiert werden; besteht aus Siebzellen und Siebröhren sowie Bastfasern und anderen spezialisierten Zellen

Phloembeladung, engl. phloem loading

Vorgang der Übertragung der Photosyntheseprodukte, gewöhnlich Zucker, in die Siebröhren des Phloems

Phloementladung, engl. phloem unloading

der Fluss der Assimilate (Zucker und andere Moleküle) aus dem Phloem in die umgebenden Pflanzengewebe

Phloemsaft, engl. phloem sap

der flüssige Inhalt der Siebröhren des Phloems

Phoneme

Die verschiedenen Laute, die bei einer gesprochenen Sprache verwendet werden.

Phonotaxis

Fähigkeit zur räumlichen Orientierung anhand von Schallwellen als Reizquelle; Voraussetzung ist ein gut ausgebildeter Gehörsinn

Phosphat

Salz der Phosphorsäure, Phosphatgruppe: PO43− Eine chemisch funktionelle Gruppe mit hoher negativer Ladung.

Phosphatgruppe, engl. phosphate group

die funktionelle Gruppe – OPO(OH)2. Der Energietransfer von einer Verbindung zu einer anderen ist häufig mit der Übertragung von Phosphatgruppen verbunden.

Phosphatidylinositol-3-Kinase (PI-3-Kinase)

Enzym, das an intrazellulären Signalwegen beteiligt ist. Es phosphoryliert das Membranphospholipid Phosphatidylinositol-3,4-bisphosphat (PIP2), sodass Phosphatidylinositol-3,4,5-trisphosphat (PIP3) entsteht. PIP3 wiederum kann Signalproteine, die pleckstrinhomologe (PH-)Domänen enthalten, zur Membran lenken.

Phosphatidylinositolbisphosphat (PIP2), engl. phosphatidyl inositol-bisphosphate

ein Phospholipid in der Plasmamembran, das an der Signalübertragung zwischen Zellen beteiligt ist, nachdem ein Ligand an einen benachbarten Rezeptor gebunden hat

Phosphatidylinositolkinasen

Enzyme, welche die Inositolkopfgruppe von Membranlipiden phosphorylieren. Die so erzeugten phosphorylierten Molekülformen besitzen bei der intrazellulären Signalübertragung eine Reihe verschiedener Funktionen.

Phosphodiesterase (PDE)

Ein Enzym, das die zyklischen Nucleotide zyklisches Adenosinmonophosphat (cAMP) und zyklisches Guanosinmonophosphat (cGMP), die als Second Messenger fungieren, spaltet.

Phosphodiesterbindung, engl. phosphodiester linkage

durch die Bindung zweier Nucleotide entstehende Verbindung in einem Nucleinsäurestrang

Phosphoenolpyruvat (PEP), engl. phosphoenolpyruvate

das phosphorylierte Salz der Brenztraubensäure mit drei Kohlenstoffatomen und der Formel (HO)2OP–O–C(CH2)–COOH; tritt als Zwischenprodukt von Stoffwechselwegen wie der Glykolyse auf

Phosphoglycerolipide

Phosphoglyceride; Bestandteil aller biologischen Membranen

Phospholipase

Fettsäuren von phosphoglycerid-abspaltendem Enzym

Phospholipase C (PLC)

Ein Enzym, das das Membranphospholipid Phosphatidylinositol-4,5-bisphosphat spaltet, sodass die Second Messenger Diacylglycerin (DAG) und Inositoltrisphosphat (IP3) entstehen.

Phospholipase C-γ (PLC-γ)

Schlüsselenzym bei intrazellulären Signalwegen, die von vielen verschiedenen Rezeptoren ausgehen können. Es wird durch Bindung an eine Membran und durch Tyrosinphosphorylierung aktiviert, die wiederum aufgrund der Ligandenbindung an Rezeptoren erfolgt. Die aktivierte Phospholipase C-? spaltet Phosphatidylinositol-4,5-bisphosphat (PIP2) zu Inositol-1,4,5-trisphosphat (IP3) und Diacylglycerin (DAG).

Phospholipid

Diglyceride, an denen noch eine Phosphorsäure angebunden ist. Phospholipide sind ein Hauptbestandteil der Zellmembran. Ein Phospholipid hat einen hydrophoben und einen hydrophilen Anteil.

Phospholipiddoppelschicht

Die Anordnung von Phospholipidmolekülen, die die Grundstruktur der Zellmembran darstellt. Der Kern der Doppelschicht besteht aus Lipiden und bildet eine Barriere für Wasser und wasserlösliche Ionen und Moleküle.

Phospholipiddoppelschicht

Teil der Zellmembran (macht den größten Teil aus). Die Phospholipiddoppelschicht besteht aus sich gegenüberliegenden Phospholipiden, wobei die hydrophoben Anteile nach innen gerichtet sind und die hydrophilen Anteile nach außen. Die Zellmembran enthält zusätzlich Proteine (Carrier, Tunnelprotein).

Phospholipiddoppelschicht, engl. phospholipid bilayer

auch als Bilayer bezeichnet; Hauptstrukturkomponente von Biomembranen; die zwei Moleküle dicke Schicht ist so organisiert, dass die hydrophoben Fettsäureschwänze eng beieinander liegen und nach innen zeigen, während die hydrophilen phosphathaltigen Kopfgruppen nach außen hin orientiert sind

Phospholipide

wesentlicher Bestandteil beim Aufbau biologischer Membranen

Phospholipide, engl. phospholipids

Lipide mit einer darin enthaltenen Phosphatgruppe; wichtige Bestandteile von Plasmamembranen (vgl. → Lipide)

Phosphorylierung

Anhängen einer Phosphatgruppe an ein Molekül, im Allgemeinen an ein Protein, katalysiert von Enzymen, die man als Kinasen bezeichnet.

Phosphorylierung

Eine biochemische Reaktion, bei der eine Phosphatgruppe (PO4-2 ) von Adenosintriphosphat (ATP) auf ein anderesMolekül übertragen wird. Die Phosphorylierung von Proteinen durch Proteinkinasen verändert ihre biologische Aktivität.

Phosphorylierung, engl. phosphorylation

die Anlagerung einer Phosphatgruppe an ein organisches Molekül

photische Zone

obere Wasserschicht des Süß- und Salzwassers; da sie dem Licht ausgesetzt ist und somit Photosynthese ermöglicht, findet hier eine reiche Entfaltung des siehe Phytoplanktons statt

photische Zone, engl. photic zone

die Zone in Seen und Meeren, in die Licht vordringt und in der daher photosynthesebetreibende Organismen leben können

photoautotroph

Stoffwechselform, bei der organische Verbindungen mithilfe des Sonnenlichts aus einfachen anorganischen Molekülen aufgebaut werden

Photoautotrophe (von griech. phos für „Licht“), engl. photoautotrophs

Organismen, die ihre Energie aus dem Sonnenlicht und den Kohlenstoff aus Kohlenstoffdioxid gewinnen (Gegensatz zu → Chemoheterotrophe, → Chemoautotrophe, → Photoheterotrophe)

Photoheterotrophe, engl. photoheterotrophs

bestimmte prokaryotische Organismen, die ihre Energie aus dem Sonnenlicht gewinnen, als Kohlenstoffquelle aber organische Verbindungen benötigen (Gegensatz zu → Chemoheterotrophe, → Chemoautotrophe, → Photoautotrophe)

Photolyase

Gruppe von Enzymen zur Reparatur von UV-induzierten Schäden an der DNA

Photomorphogenese

die durch die Anwesenheit von Licht steuerbare Entwicklung von Pflanzen von der Embryonalphase über die Juvenil- und adulte Phase bis zur siehe Seneszenz innerhalb eines genetisch festgelegten Rahmens

Photomorphogenese, engl. photomorphogenesis

ein Prozess bei Pflanzen, bei dem physiologische Prozesse und Entwicklungsereignisse durch Licht gesteuert werden

Photon

Lichtteilchen; Austauschteilchen für Wechselwirkung im elektromagnetischen Feld

Photonen, engl. photons

Lichtquanten; Einheiten der Lichtenergie, definierte Mengen sichtbarer Strahlung

Photoperiode, engl. photoperiod

Dauer einer Lichtperiode, zum Beispiel die Zeitdauer in einem 24-Stunden-Zyklus, in der Tageslicht vorhanden ist

Photoperiode/Photoperiodismus

Länge der täglichen Belichtungszeit bzw. das Muster des täglichen Beleuchtungswechsels

Photoperiodismus, engl. photoperiodism

Kontrolle eines physiologischen Phänomens oder des Verhaltens von Tieren durch die Tag-Nacht-Länge ( → Photoperiode)

Photophosphorylierung

Bezeichnung für die lichtabhängige Bildung von siehe ATP durch Phosphorylierung von ADP bei der Photosynthese

Photophosphorylierung, engl. photophosphorylation

Mechanismus der ATP-Synthese in Chloroplasten, bei dem der Elektronentransport mit dem Transport von Wasserstoffionen (Protonen, H+-Ionen) durch die Thylakoidmembran gekoppelt ist (vgl. → Chemiosmose)

Photopigment

Sehfarbstoff; in den Membranen von siehe Photorezeptoren eingelagerte Farbstoffe; fungieren als empfindliche Lichtdetektoren

photopisches Sehen

Sehen, welches ausschließlich mit den Zapfen (siehe Zapfenphotorezeptoren) verläuft und deshalb dem Farbensehen dient

Photoreaktivierung

DNA-Reparaturmechanismus von durch UV-Strahlung entstandenen Pyrimidin-Dimeren, wodurch die betroffenen Basen ihre ursprünglichen Paarungseigenschaften zurückerlangen

Photorespiration

Bezeichnung für den Einbau von Sauerstoff anstelle von Kohlenstoffdioxid durch siehe RubisCo unter Bildung von 2-Phosphoglykolat

Photorespiration, engl. photorespiration

Lichtatmung; durch Licht gesteuerte Aufnahme von Sauerstoff und Abgabe von Kohlenstoffdioxid bei Pflanzen. Der Kohlenstoff stammt aus vorausgegangenen Reaktionen in der Photosynthese.

Photorezeptor

Eine spezialisierte Zelle in der Netzhaut, die Lichtenergie in Veränderungen des Membranpotenzials überträgt.

Photorezeptor

Sehzelle.

Photorezeptoren

Lichtsinneszellen; Rezeptorzellen, die die visuelle Information aufnehmen und dem Sehsystem zur Weiterverarbeitung zur Verfügung stellen

Photorezeptoren, engl. photoreceptors

(1) bei Pflanzen: Pigmente, die eine physiologische Reaktion auslösen, wenn sie ein Photon absorbieren; (2) bei Tieren: Lichtsinneszellen; Zellen, die Lichtenergie wahrnehmen und darauf reagieren (vgl. → Zapfen, → Stäbchen)

Photosensitivität, engl. photosensitivity

→ Lichtempfindlichkeit

Photosynthate, engl. photosynthates

die Kohlenhydratprodukte der Photosynthese

Photosynthese

Prozess, mit dem die Pflanzen aus Kohlendioxid und Wasser unter Ausnutzung der Energie des Sonnenlichts Sauerstoff und Kohlenhydrate (Zucker) produzieren. > Chloroplast

Photosynthese

Stoffwechselprozess zur Synthese energiereicher organischer Verbindungen aus energiearmen anorganischen Molekülen mithilfe der Energie des Sonnenlichts

Photosynthese (von griech. synthesis für „Zusammensetzung“), engl. photosynthesis

ein von Landpflanzen, Algen und Cyanobakterien durchgeführter Stoffwechselprozess, bei dem sichtbares Licht absorbiert und die daraus gewonnene Energie zur Synthese von organischen Verbindungen (primär Glucose) aus anorganischen Stoffen verwendet wird

Photosynthese, anoxygene

Form der Photosynthese, bei der weder Wasser gespalten, noch molekularer Sauerstoff erzeugt wird; im Gegensatz zur oxygenen Photosynthese besteht der Photosyntheseapparat stets nur aus einem Photosystem; findet sich bei wenigen Bakteriengruppen; vgl. oxygene Photosynthese der Cyanobacteria und photosynthetischen Eukaryoten

photosynthetische Lamellen, engl. photosynthetic lamelles

das innere Membransystem von Cyanobakterien

Photosystem

Bezeichnung für biologische Systeme bestehend aus Proteinen und Pigmentmolekülen in der Thylakoidmembran von siehe Chloroplasten, durch welche die Umwandlung von Lichtenergie in andere Energieformen oder in Signale zur Auslösung bestimmter Differenzierungsvorgänge bewirkt wird; bei der oxygenen Photosynthese existieren Photosystem I und Photosystem II nebeneinander

Photosystem (von griech. phos für „Licht“ und systema für „Umsetzung“), engl. photosystem

aus Pigmenten und Proteinen bestehender Komplex in der Thylakoidmembran der Chloroplasten, der Lichtenergie einfängt und in chemische Energie umwandelt. Photosystem II absorbiert Licht einer Wellenlänge von 660nm und überträgt die Energie auf Elektronen einer Elektronentransportkette. Photosystem I absorbiert Licht einer Wellenlänge von 700 nm, überträgt die von der Elektronentransportkette kommenden Elektronen auf Ferredoxin und reduziert dann NADP+ zu NADPH + H+.

Phototaxis

durch Licht bewirkte, gerichtete ortsverändernde Bewegung frei beweglicher Organismen

phototroph

Nutzung von Licht als Energiequelle

phototroph (phototroph) und chemotroph (chemotroph

Phototrophe Organismen nutzen Licht als Energiequelle, chemotrophe Lebens formen gewinnen ihre Energie aus chemischen Reaktionen.

Phototropin

Bezeichnung für einen Blaulichtrezeptor, der die als Phototropismus bezeichneten Krümmungsbewegungen von Sprossen und Blättern kontrolliert

Phototropine, engl. phototropins

Lichtrezeptorproteine, die Pflanzen die Wahrnehmung von Licht ermöglichen

Phototropismus (von griech. trope für „Wendung“), engl. phototropism

durch Licht beeinflusstes, gerichtetes Wachstum bei Pflanzen

Phycobilin, engl. phycobilin

bei Cyanobakterien und manchen Rotalgen vorkommendes Photosynthesepigment, das rotes, gelbes, oranges und grünes Licht absorbiert

Phycobiliproteine (Phycobiline)

Gruppe von membranassoziierten Photosynthesepigmenten, die nur bei Cyanobakterien, Rotalgen und Cryptophyceae vorkommen; es sind hydrophile Chromoproteine, die im grünen bis hellroten Spektralbereich (zwischen ca. 500 nm und ca. 650 nm Wellenlänge) absorbieren – einem Wellenlängenbereich, der von den meisten anderen Pflanzen wenig genutzt werden kann

Phycobilisomen

halbkugelförmige große Proteinkomplexe, die bei Cyanobakterien, Rotalgen und Cryptophyceen auf den siehe Thylakoiden als Antennenkomplexe dem Photosystems II dienen

Phycoerythrin

Lichtsammelndes Pigmentprotein, das von Algen produziert und in der Durchflusscytometrie verwendet wird. Auch wird es von einigen γ:δ-T-Zell-Rezeptoren als Ligand erkannt.

Phycoerythrin, engl. phycoerythrin

ein rotes Proteinpigment, das bei Rotalgen vorkommt

Phyla

siehe Plural von Phylum

Phylloide

Blättchen; blattartige, noch wenig differenzierte Assimilationsorgane der niederen Pflanzen

Phylloplane

Bezeichnung für den ökologischen Lebensraum von anderen Organismen auf Oberflächen von Blättern und Blattscheiden von Pflanzen

Phyllosphäre

Bezeichnung für die Gesamtheit der ökologischen Lebensräume von anderen Organismen auf und in den oberirdischen Organen von Pflanzen

Phylogenese

Stammesentwicklung, Phylogenie; bezeichnet die stammesgeschichtliche Entwicklung der Lebewesen entweder in ihrer Gesamtheit oder bezogen auf bestimmte Verwandtschaftsgruppen

phylogenetische Art

beschreibt die Art als die Gemeinschaft von Individuen derselben Abstammung; sie beginnt zu existieren, sobald sie sich von einer anderen Art abtrennt, und erlischt, wenn sie sich erneut in zwei weitere Arten aufspaltet oder ausstirbt

phylogenetische Systematik

Basierend auf ihrer evolutionären Herkunft werden Arten in einem hierarchischen System geordnet. Hierbei wird angenommen, dass sich zwei Arten immer auf einen gemeinsamen Ursprung zurückführen lassen (> Kladistik).

phylogenetische Systematik

→ Kladistik

phylogenetischer (evolutionärer) Artbegriff, engl. lineage species concept

die Definition einer Art als Zweig am Stammbaum des Lebens, dessen Geschichte mit der Artbildung (Speziation) beginnt und entweder mit dem Aussterben der Art oder mit einer erneuten Artbildung endet (Gegensatz zu → biologischer Artbegriff, → morphologischer Artbegriff)

phylogenetischer Baum (evolutionärer Stammbaum), engl. phylogenetic tree

eine grafische Darstellung entwicklungsgeschichtlicher Abstammungslinien

phylogenetischer Stammbaum

Aufspaltungsschema zur grafischen Darstellung der Artentwicklung

phylogenetisches Netzwerk, engl. reticulation

in einem phylogenetischen Baum durch die Kombination von Abstammungslinien (z. B. durch Hybridisierung und lateralen Gentransfer) entstehende Querverbindungen

Phylogenie

Aufspaltungsabfolge von Arten und höheren Taxa.

Phylogenie

Quelle: Genetik

(gr. phylon, Stamm; gr. genesis, Entstehung) Stammesgeschichtliche Entwicklung von Organismen.

Phylogenie

Quelle: Genetik

Stammesgeschichtliche Entwicklung von Organismen.

Phylogenie

Beschreibung der evolutionären Geschichte von Lebewesen (> phylogenetische Systematik).

Phylogenie (von griech. phylon für „Stamm“ und genea für „Entstehung“), engl. phylogeny

evolutionäre Stammesgeschichte; meist die Stammesgeschichte einer bestimmten Gruppe von Organismen oder von bestimmten Genen oder Proteinen (dann als molekulare Phylogenie bezeichnet)

Phylogeographie, engl. area phylogenies

Phylogenien, bei denen die Namen der Taxa gegen die Namen der Gebiete ausgetauscht sind, in denen diese Taxa leben oder lebten

Phylum (Pl. Phyla)

Bezeichnung aus der biologischen Systematik; (1) in der Systematik der Eukaryoten ein Synonym für Stamm; (2) in der Systematik der Prokaryoten die taxonomische Ebene zwischen Domäne und Klasse

Phylum, engl. phylum

Stamm; hohe Kategorie in der Taxonomie; die nächsthöhere Kategorie ist das Reich, die nächstniedrigere die Klasse. Ein Stamm umfasst verwandte, ähnliche Klassen. Da jedoch die Wertigkeit dieser Kategorien zwischen den verschiedenen Organismengruppen nicht vergleichbar ist, werden sie unter Fachleuten zunehmend abgelehnt und auch in diesem Buch kaum verwendet.

Physiologie, engl. physiology

die Wissenschaft von den Lebensäußerungen und Lebensvorgängen von Organismen und der Organe, Gewebe und Zellen, aus denen sie aufgebaut sind

physiologisch

die Physiologie betreffend, d. h., den normalen Lebensvorgängen entsprechend

physiologische Entzündung

Normalzustand des gesunden Darms, dessen Wand eine große Zahl von Effektorlymphocyten und weitere Zellen enthält, wahrscheinlich als Folge einer ständigen Stimulation durch kommensale Organismen und Antigene in der Nahrung.

Phytoalexine (phytoalexins)

Unterschiedliche antimikrobielle chemische Verbindungen, die Pflanzen als Reaktion auf den Befall mit Pathogenen, auf Verletzungen oder anders verursachte Beschädigungen de novo bilden und die lokal auf den geschädigten Bereich begrenzt bleiben.

Phytoalexine (von griech. phyton für „Pflanze“), engl. phytoalexin

von Pflanzen produzierte Abwehrstoffe gegen Pathogene, die bei Infektionen mit Bakterien oder Pilzen gebildet werden und auf diese toxisch wirken

Phytochrom (von griech. chroma für „Farbe“), engl. phytochrome

Pflanzenpigment, das viele Entwicklungsvorgänge und andere Phänomene bei Pflanzen reguliert; kommt in zwei Isomeren vor: Pr absorbiert hellrotes Licht, Pfr dunkelrotes Licht; Pfr ist die aktive Form

Phytochrome

Bezeichnung für eine Klasse von Photorezeptorproteinen bei Pflanzen, Algen, Bakterien, Cyanobakterien und Pilzen; dienen der Regulation vieler Entwicklungprozesse

Phytohormone

Gruppen von natürlichen endogenen Substanzen von Pflanzen, welche steuernd auf pflanzliche Entwicklungsvorgänge wirken

Phytohormone, engl. phytohormones

Botenstoffe ( → Hormone) bei Pflanzen; werden in verschiedenen Zellen gebildet und beeinflussen sehr unterschiedliche Aspekte der pflanzlichen Entwicklung

Phytomere, engl. phytomers

die sich wiederholenden Bausteine von Pflanzensprossen, bestehend aus einem oder zwei an einem Knoten am Spross inserierenden Blättern, einem Internodium und einer oder mehreren Achselknospen

Phytoparasiten

an Pflanzen parasitierende Organismen

Phytoplankton

→ Plankton

Phytoplankton

im Wasser treibende, siehe phototrophe Organismen

Phytoremediation (Phytosanierung), engl. phytoremediation

eine Form der → Bioremediation; die Beseitigung von Verunreinigungen oder Schadstoffen mithilfe von Pflanzen

Pia mater

Siehe weiche Hirnhaut.

Pigment, engl. pigment

Substanz, die sichtbares Licht absorbiert

Pigmentbecherauge (Pigmentbecherocelle), engl. eye cup

Lichtsinnesorgan zum Beispiel von Plattwürmern; gehört zu den einfachsten Sehsystemen von Tieren

Pigmente

unlösliche farbgebende Substanzen

Pigmentepithel

Bestandteil der Netzhaut; hintere Schicht der Netzhaut. Die Pigmentschicht enthält Pigmente (vor allem Melanin). Die Pigmente absorbieren Lichtstrahlen, die nicht auf eine Sehzelle treffen. Die Pigmente können auch zwischen die Sehzellen geschoben werden, um das Auge an extreme Helligkeit anzupassen.

Pili

fadenfömiges Zellanhängsel von Prokaryoten, können bei manchen Bakterien der gegenseitigen Anheftung während der siehe Konjugation dienen

Pili (Singular: Pilus; von lat. pilus für „Haar“), engl. pili

auch als Fimbrien bezeichnet; fädige Zellanhänge von Bakterien; dienen bei manchen Bakterien der gegenseitigen Anheftung während der Konjugation

Pilin

Adhäsin von Neisseria gonorrhoeae, mit dem sich die Bakterien an eine Epithelzelle im Urogenitaltrakt heften und diese infizieren können.

Pilotieren, engl. piloting

eine Form der Navigation, bei der sich Tiere Landmarken in ihrer Umgebung einprägen und sich daran orientieren

Pilze

Ein- oder vielzellige eukaryotische Organismen wie Hefen und Schimmelpilze, die eine Reihe von Krankheiten verursachen können. Die Immunantworten gegen Pilze sind komplex und bestehen aus humoralen und zellulären Reaktionen.

Pinna

Siehe Ohrmuschel.

Pinocytose

Aufnahme flüssiger, gelöster Nahrungspartikel in die Zelle; zusammen mit der siehe Phagocytose wird die Pinocytose als siehe Endocytose bezeichnet

Pinocytose

Endocytose von Flüssigkeiten.

Pinocytose, engl. pinocytosis

Endocytose gelöster flüssiger Substanzen durch eine Zelle (vgl. → Phagocytose)

Pinus nigra – Schwarzkiefer

Pinaceae

Pionierarten, engl. pioneer species

Arten, die bei einer Primärsukzession als Erste ein Habitat besiedeln und mit extremen Bedingungen zurechtkommen müssen. Ihre Lebenszyklusstrategie ist zumeist auf ein maximales Populationswachstum ausgerichtet (vgl. → r-Strategen). Man spricht auch von frühen Sukzessionsarten.

PiP2

Phosphatidylinositol-4,5-bisphosphat; ein Phospholipid in der Membran, das von der Phospholipase C-γ gespalten wird. Dabei entstehen die Signalmoleküle Diacylglycerin (DAG) und Inositoltrisphosphat (IP3). PIP2 kann auch von der PI-3-Kinase phosphoryliert werden, sodass PIP3 entsteht.

PiP3

Phosphatidylinositol-3,4,5-trisphosphat; ein Phospholipid in der Membran, das intrazelluläre Signalmoleküle mit pleckstrinhomologen (PH-)Domänen zur Membran rekrutieren kann.

piRNA

Piwi interacting RNA; mit siehe Piwi-Proteinen interagierende kleine RNA-Klasse kleiner regulatorischer, einzelsträngiger RNAs, meist aber nicht ausschließlich in die Unterdrückung von Transposons in Keimzellen involviert

Pistill

"Stempel; Fruchtblatt der Angiospermen; besteht aus Fruchtknoten (Ovar), Griffel (Stylus) und Narbe (Stigma); im Fruchtknoten befinden sich die Samenanlagen. > Gynoeceum"

Pistill

→ Stempel

Piwi-interacting RNA

piRNA, Oberbegriff kleine funktionale RNAs, die innerhalb des RNAi-Signalwegs vor allem während der Spermatogenese (bei der Stillegung von Transposons) eine Rolle spielen. Zu miRNAs und siRNAs unterscheiden sie sich außerdem durch ihre Länge und ihre Prozessierung.

Piwi-Proteine

Unterfamile dersieheArgonauten Proteine, die einzelsträngige RNA binden und an deren Umwandlung insiehepiRNAs beteiligt sind

PKA

Siehe Proteinkinase A.

PKC

Siehe Proteinkinase C.

PKR

Serin/Threonin-Kinase, die von IFN-α und IFN-β aktiviert wird. Das Enzym phosphoryliert den eukaryotischen Initiationsfaktor der Proteinsynthese eIF2. Dadurch wird die Translation gehemmt, was zur Blockierung der viralen Replikation beiträgt.

Placenta

Verbindungsorgan zwischen Embryo (bzw. Fetus) und dem mütterlichen Organismus bei höheren Säugetieren (selten bei Nicht-Säugern), in dem der Stoff- und Gasaustausch zwischen mütterlichem Blut und dem Blut des sich entwickelnden Embryos stattfindet

Placenta (lat. für „Kuchen“), engl. placenta

das bei weiblichen Säugetieren während der Schwangerschaft ausgebildete Organ zur Versorgung des Embryos/Fetus mit Nährstoffen und Sauerstoff und zur Beseitigung fetaler Abfallprodukte; kommt auch bei manchen Haiarten vor

Plankton

Gesamtheit der im Wasser treibenden oder schwebenden Organismen ohne oder mit nur eingeschränkter aktiver Ortsbewegung; wird unterteilt in Megaplankton (> 5 mm), Makroplankton (1–5 mm), Mesoplankton (500–1000 siehem), Mikroplankton (50–500 siehem), Nanoplankton (5–50 siehem), Picoplankton (0,2–2 siehem) und Femtoplankton (0,02–0,2 siehem)

Plankton, engl. plankton

frei im Wasserkörper schwebende und treibende aquatische Organismen, die mit der Stömung verfrachtet werden. Ihre Fortbewegung erfolgt mittels Meeresströmungen und Winden. Zum Plankton gehören neben adulten Tieren wie Quallen, Rippenquallen und Salpen auch zahlreiche Protisten, darunter viele einzellige Algen, sowie die Larven zahlreicher Tiergruppen. Photosynthesebetreibende Vertreter des Planktons werden als Phytoplankton bezeichnet, tierische Vertreter nennt man Zooplankton.

Planula (von lat. planum für „flach“), engl. planula

frei schwimmende bewimperte Larve der Cnidaria (Nesseltiere)

Planulalarve

frei schwebende bewimperte Larve der Cnidaria

Planum temporale

Eine Region auf der superioren Oberfläche des Temporallappens, die in der linken Hirnhälfte häufig größer ist als in der rechten.

Plaque (franz. für „Metallplatte“ oder „Münze“), engl. plaque

(1) kreisförmige Aussparung in einem dichten Bakterienrasen auf der Oberfläche eines festen Nährmediums; (2) Ansammlung prokaryotischer Organismen auf dem Zahnschmelz (die von diesen Organismen hergestellten Säuren können Karies verursachen); (3) Bereich der Arterienwand, in dem sich Fibroblasten und Fettablagerungen angesammelt haben

Plasma

Quelle: Genetik

Wasserhaltige Substanz, die das Zellinnere oder den Zellkern füllt.

Plasma

Quelle: Genetik

(gr. plasma, Gebilde) Wasserhaltige Substanz, die das Zellinnere oder den Zellkern füllt.

Plasma, engl. plasma

der flüssige Anteil des Blutes, der nach Abtrennen der Blutzellen und Thrombocyten übrig bleibt

Plasmablast

Immunglobulinebildender B-Lymphozyt

Plasmablasten

B-Zellen in einem Lymphknoten, die bereits einige Merkmale einer → Plasmazelle zeigen.

plasmacytoide dendritische Zellen (pDCs)

Eine eigene Linie von dendritischen Zellen. Nach einer Aktivierung durch Krankheitserreger und ihre Produkte, die von bestimmten Rezeptoren wie Toll-like-Rezeptoren vermittelt wird, sezernieren sie große Mengen an Interferon (→ konventionelle dendritische Zellen).

Plasmalemma

Biomembran, welche das Cytoplasma zur Zellwand hin abgrenzt. > Tonoplast

Plasmamembran

Biomembran, welche jede lebende Zelle umschließt und der Regulation von aufgenommenen und abgegebenen Stoffen dient; bei den Prokaryoten Träger der siehe Atmungskette

Plasmamembran, engl. plasma membrane

auch als Zellmembran bezeichnet; die jede Zelle umgebende Membran, welche die Aufnahme und Abgabe von Molekülen und Ionen reguliert; jede Zelle besitzt eine Plasmamembran

Plasmaströmung

Bewegung des siehe Protoplasmas in Pflanzenzellen; führt als Fracht verschiedene Organellen mit sich

Plasmazelle

Immunzelle. Plasmazellen entstehen aus B-Lymphocyten und produzieren Antikörper.

Plasmazellen

Ausdifferenzierte aktivierte B-Lymphocyten. Sie sind die wichtigsten antikörperbildenden Zellen des Körpers. Man findet sie in der → Medulla der → Lymphknoten, in der roten Pulpa der → Milz, im → Knochenmark und in den mucosalen Geweben.

Plasmazellen, engl. plasma cells

antikörpersezernierende Zellen, die sich aus B-Zellen entwickelt haben; Effektoren der humoralen Immunantwort

Plasmid

Quelle: Genetik

Extrachromosomale, ringförmige DNA in Bakterien, die unabhängig vom Wirtsorganismus repliziert (7 Abschn. 4.2).

Plasmid

Kleines Organell von Bakterien mit eigener Erbinformation. Plasmide tragen oftmals auch Gene, die Bakterien eine Resistenz gegen Antibiotika verleihen.

Plasmid

Zirkuläre extrachromosomale DNA (häufig bei Prokaryoten). In seltenen Fällen auch linear. Wird oft in der Gentechnik als Vektor verwendet.

Plasmid

Quelle: Genetik

(gr. plasma, Gebilde) Extrachromosomale, ringförmige DNA in Bakterien, die unabhängig vom Wirtsorganismus repliziert (Abschn. 4.2).

Plasmide

bei Prokaryoten und einigen Hefen vorkommende kleine ringförmige, extrachromosomale, doppelsträngige DNA-Moleküle, die sich als eigenständige genetische Einheit unabhängig vom restlichen Genom replizieren können

Plasmide, engl. plasmids

außerhalb des Chromosoms (bzw. der Chromosomen) liegende (extrachromosomale), ringförmige DNA-Moleküle bei Bakterien; werden unabhängig vom großen ringförmigen Bakterienchromosom repliziert; können Gene zwischen Bakterien übertragen ( → horizontaler Gentransfer) und werden in der Gentechnik vielfältig eingesetzt

Plasmodesemen (Sg. Plasmodesmos)

cytoplasmatische Kanäle, die zwei benachbarte Pflanzenzellen miteinander verbinden

Plasmodesmen (Singular: Plasmodesmos; von griech. desma für „Band“), engl. plasmodesmata

Cytoplasmastränge, die zwei benachbarte Pflanzenzellen miteinander verbinden

Plasmodesmos

plasmatische Verbindung zwischen Zellen in einem Gewebe

Plasmodien

einzellige Parasiten, die vor allem Säugetiere und Zweiflügler befallen

Plasmogamie

Verschmelzung des siehe Cytoplasmas zweier Zellen

Plasmogamie, engl. plasmogamy

die Verschmelzung des Cytoplasmas zweier Zellen (Gegensatz zu → Karyogamie)

Plasmolyse

Vorgang, bei dem die Vakuole aufgrund des stärker negativen osmotischen Potenzials ihrer Umgebungsflüssigkeit (z. B. Bodenwasser) Wasser abgibt und schrumpft. > Deplasmolyse

Plasmolyse

der durch siehe Osmose verursachte Wasserentzug aus einer Pflanzenzelle, die sich in einem hyperosmotischen Außenmedium befindet; dabei löst sich die Plasmamembran von der starren Zellwand, da Wasser aus dem Zellinnern durch die siehe semipermeable Plasmamembran in das Außenmedium gelangt

Plasmolyse, engl. plasmolysis

Schrumpfen des Cytoplasmas und Ablösen der Plasmamembran von der Zellwand durch osmotischen Austritt von Wasser; beschränkt auf Zellen mit starrer Zellwand

Plasmolysefiguren

Ausprägungen des Plasmolyseablaufs: Konvex- und Konkavplasmolyse, Hechtsche Fäden. > Plasmolyse

Plasmon

Gesamtheit der extrachromosomalen, plasmatischen Erbfaktoren einer Zelle; hierzu zählen siehe Plastom sowie siehe Chondrom

Plastid

Quelle: Genetik

Organell im Cytoplasma von Pflanzenzellen, das im Dienste der Photosynthese steht.

Plastid

allgemeine Bezeichnung für Chloroplast, Chromoplast oder Leukoplast. > Chloroplast, > Chromoplast, > Leukoplast

Plastid

Quelle: Genetik

(gr. plastos, gebildet) Organell im Cytoplasma von Pflanzenzellen, das im Dienst der Photosynthese steht.

Plastiden

Organellen in Pflanzenzellen, die von einer doppelten Membran umschlossen sind und in denen mit der Photosynthese assoziierte biochemische Reaktionen ablaufen

Plastiden, engl. plastids

von einer Doppelmembran umgebene Organellen in Pflanzenzellen; in ihnen laufen die biochemischen Reaktionen der Photosynthese ab

Plastizität

In der Neurobiologie bezeichnet der Begriff „Plastizität“ die Eigenschaften von Synapsen, Nervenzellen oder ganzen Hirnarealen, sich in Abhängigkeit von der Verwendung in ihren Charakteristiken zu verändern. In der Entwicklungspsychologie beschreibt Plastizität allgemein die Veränderbarkeit innerhalb einer Person.

Plastizität

Fähigkeit von Lebewesen, unter verschiedenen Umwelteinflüssen ihre morphologischen, physiologischen, ökologischen und/oder ethologischen Eigenschaften individuell so zu modifizieren, dass sie den herrschenden Umweltbedingungen angepasst sind

Plastizität, engl. plasticity

irreversible Dehnbarkeit oder Biegbarkeit; die Fähigkeit, nach einer Störung den neuen Zustand beizubehalten (Gegensatz zu → Elastizität)

Plastochinon

chemische Verbindung, die in den Thylakoidmembranen der siehe Chloroplasten vorkommt; ist beteiligt an der Lichtreaktion der Photosynthese, indem es Elektronen während der Photosysteme transportiert

Plastochinon, engl. plastoquinone

mobiler Elektronenüberträger in der Thylakoidmembran der Chloroplasten, der die Photosysteme I und II miteinander verbindet

Plastoglobuli

Lipidtröpfchen im siehe Stroma aller Typen von siehe Plastiden

Plastom

Quelle: Genetik

Genom von Plastiden. In Anlehnung an Genom.

Plastom

Quelle: Genetik

Genom von Plastiden. In Anlehnung an Genom.

Plastom

Gesamtheit der DNA oder der Gene eines oder aller siehe Plastiden

Plättchenaktivierender Faktor

proinflammatorisches Signal-Phospholipid

plättchenaktivierender Faktor (PAF) (platelet activating factor)

Lipidmediator, der die Blutgerinnungskaskade und einige andere Komponenten des angeborenen Immunsystems aktiviert.

Plattenskelett

siehe Exoskelett der Gliederfüßer

Plattentektonik

Wissenschaft von endogenen geologischen Phänomenen, welche die globale Tektonik, d. h. Aufbau, Struktur und Bewegung im oberen Teil des Erdmantels, umfasst

Plattentektonik (von griech. tekton für „Erbauer“), engl. plate tectonics

Lehre von der Struktur und den Bewegungen der Platten der Erdkruste (Lithosphäre), welche die Ursache der Kontinentaldrift sind

Plazentatiere

Unterklasse (Eutheria) der Säugetiere (Mammalia). Weitere Unterklassen sind die eierlegenden Kloakentiere (Protheria) und Beuteltiere (Metatheria).

PLC

Siehe Phospholipase C.

Pleiotrop

Quelle: Genetik

Offensichtlich vielfältige, aber nicht unmittelbar zusammenhängende Auswirkungen von Genen oder Allelen auf den Phänotyp (S. 485).

pleiotrop

Bezeichnung für ein Gen, welches auf die Ausbildung mehrerer phänotypischer Merkmale einwirkt

Pleiotrop

Quelle: Genetik

(gr. pleion, mehr; gr. tropos, Richtung) Offensichtlich vielfältige, aber nicht unmittelbar zusammenhängende Auswirkungen von Genen oder Allelen auf den Phänotyp.

Pleiotropie

Ein Gen nimmt auf verschiedene phänotypische Merkmale Einfluss.

Pleiotropie

Ein Gen ist für die Ausprägung mehrerer Merkmale verantwortlich.

Pleiotropie (von griech. pleios für „voll“), engl. pleiotropy

die Erscheinung, dass ein einzelnes Gen mehr als ein Merkmal bestimmt

Plektenchym

auch Scheingewebe; makroskopische siehe Thalli von Pilzen und Algen, welche echten Geweben ähneln; sie bestehen aber aus verklebten oder verwobenen siehe Hyphen und Zellsträngen, echte Zellverbindungen bestehen nur zwischen den Zellen einzelner Hyphen und Zellsträngen; vgl. siehe Pseudoparenchym

Plesiomorphie

Ursprüngliches, primitives Merkmal.

Plesiomorphie, engl. plesiomorphy

ursprüngliches Merkmal einer Gruppe von Organismen als Folge der Abstammung von einem gemeinsamen Vorfahren (Gegensatz zu → Apomorphie; vgl. → Symplesiomorphie)

Plesiomorphie, plesiomorph

ursprüngliche Merkmal, das schon vor der Aufspaltung der betrachteten Stammeslinie ausgeprägt war

Pleura

Spalt zwischen Rippen und Lungenfell, welcher mit Flüssigkeit gefüllt ist

Pleura (griech. für „Rippen“, „Seite“), engl. pleural membrane

Brustfell, Lungenfell; äußere Umhüllung der Lungenflügel (Lungenfell) und innere Auskleidung der Brusthöhle (Brustfell) der Säugetiere. Die beiden Pleurablätter haften aufgrund des zwischen ihnen liegenden, flüssigkeitsgefüllten Spalts fest aneinander, sind aber gegeneinander reibungslos verschiebbar, was die Grundlage der Unterdruckatmung der Säugetiere ist. Eine Entzündung dieser Membranen wird als Pleuritis (Lungenfell- oder Brustfellentzündung) bezeichnet.

Ploidie

Quelle: Genetik

Bezeichnung der Chromosomenzahl pro Zelle (haploid, diploid, polyploid).

Ploidie

Die Anzahl homologer Chromosomen in einer Zelle. Der Mensch ist diploid, da er von beiden Eltern mit deren haploiden Gameten ein einfaches genetisches Paket erhält. Der Ploidiegrad des Homo sapiens ist damit gleich zwei. Als aneuploid werden Abweichungen vom normalen Chromosomensatz (> G) einer Art bezeichnet. Bei asexueller Reproduktion sind aneuploide und polyploide Chromosomensätze möglich (triploid = drei homologe Chromosomen, tetraploid usw.).

Ploidie

Quelle: Genetik

Bezeichnung der Chromosomenzahl pro Zelle (haploid, diploid, polyploid).

Ploidiegrad

Die Anzahl gleicher homologer Chromosomen.

Pluripotent

Quelle: Genetik

"(lat. plures, mehrere; lat. potens, mächtig) Die Fähigkeit eines Zellkerns (einer Zelle), unterschiedliche Zelltypen zu formen (jedoch nicht alle! Omnipotent) (S. 586)."

pluripotent

Die Fähigkeit einer Vorläuferzelle, alle möglichen Zelllinien des Organsystems hervorzubringen.

pluripotent

Bezeichnung die Fähigkeit von nicht ausdifferenzierten Geweben und Zellen, die in der Lage sind, sich in sämtliche andere Zelltypen des Körpers auszudifferenzieren

Pluripotent

Quelle: Genetik

(lat. plures, mehrere; lat. potens, mächtig) Die Fähigkeit eines Zellkerns (einer Zelle), unterschiedliche Zelltypen zu formen (jedoch nicht alle. Omnipotent).

pluripotent (von lat. pluri für „viele“ und potens für „mächtig“), engl. pluripotent

Eigenschaft einer Zelle, sich in sämtliche anderen Zelltypen des Körpers zu differenzieren (Gegensatz zu → multipotent, → totipotent, → unipotent)

PMNs

→ Granulocyten

Pneumatophoren, engl. pneumatophores

Luftwurzeln; bei Bäumen in der Gezeitenzone oder in sumpfigen Gebieten vorhandene Wurzeln, die aus dem Wasser oder aus Schlamm nach oben in die Luft wachsen und das Wurzelsystem dieser Bäume mit Sauerstoff versorgen

PNS

Siehe peripheres Nervensystem.

Podocyten

Füßchenzellen; Zellen mit vielen Ausstülpungen in der siehe Bowmann-Kapsel im Nephron, die der Exkretion und/oder der Osmoregulation dienen

Podocyten, engl. podocytes

Füßchenzellen der Bowman-Kapsel eines Nephrons, welche die gefensterten Kapillaren des Glomerulus bedecken und Filtrationsschlitze bilden

poikilotherm

wechselwarm; Eigenschaft von Tieren, die ihre Körpertemperatur der Außentemperatur anpassen

Poikilotherme (von griech. poikilos für „verschieden“ und thermos für „warm“), engl. poikilotherms

wechselwarme Tiere, deren Körpertemperatur größtenteils von der Umgebungstemperatur abhängt (Gegensatz zu → Homoiotherme, → Heterotherme)

Polη

Fehleranfällige Transläsions-DNA-Polymerase, die bei der Reparatur von DNA-Schäden aufgrund von UV-Strahlen und bei der somatischen Hypermutation eine Rolle spielt.

polar

Eigenschaft eines Moleküls, welches voneinander getrennte, gegensätzliche Teilladungen trägt

polar, engl. polar

Eigenschaft eines Moleküls, das voneinander getrennte, gegensätzliche Teilladungen aufweist. Das bekannteste Beispiel ist das Wassermolekül (H2O). (Gegensatz zu → unpolar)

polare kovalente Bindung, engl. polar covalent bond

chemische Bindung, bei der die elektrische Ladung ungleichmäßig auf die beiden beteiligten Atome verteilt ist, weil die Elektronen von einem der Kerne stärker angezogen werden (Gegensatz zu → unpolare kovalente Bindung)

polarisiert

Licht mit einer festen Schwingungsrichtung (zirkular oder linear), die aus nicht polarisiertem Licht (z. B. Sonnenlicht) gefiltert wird

Polarität, engl. polarity

(1) in der Entwicklung Unterschiede zwischen den beiden Enden eines Organismus oder einer Struktur; (2) in der Chemie die Eigenschaft der ungleichen Ladungsverteilung polarer Moleküle aufgrund polarer kovalenter Bindungen

Politische Leibeserziehung

Quelle: Sport

Unter nationalsozialistischer Herrschaft (1933–1945) wurde der aus den 1920er-Jahren stammende Begriff der Leibeserziehung durch das Attribut >>politisch<< ergänzt und meinte deshalb eine Leibeserziehung im Sinne und nach den ideologischen Vorgaben des NS-Staates.

Polkerne, engl. polar nuclei

auch als Endospermkerne bezeichnet; Kerne der Embryosackzelle des weiblichen Megagametophyten von Angiospermen; nach der Befruchtung entsteht aus ihnen das Endosperm

Polkörper

Quelle: Genetik

Während der Meiose in der weiblichen Keimzellentwicklung entstehende degenerierte Zelle, die sich nicht weiterentwickelt.

Polkörper

Quelle: Genetik

Während der Meiose in der weiblichen Keimzellentwicklung entstehende degenerierte Zelle, die sich nicht weiterentwickelt.

Polkörper engl. polar body

kleine Zelle mit einem funktionslosen Zellkern, der während der Meiose in der Oogenese entsteht

Polkörperchen

Während der weiblichen Meiose (> G) entstehen neben der haploiden Eizelle, die fast die gesamte Zellflüssigkeit (> Zytoplasma) und die Mitochondrien (> G) erhält, noch drei weitere haploide Teilungsprodukte, die aber nur Chromosomen enthalten.

Pollen

"wird von einzelnen Pollenkörnern gebildet; ein Pollenkorn hat eine zweischichtige Wand (Exine und Intine), wobei Hauptbestandteil der Exine das widerstandsfähige Sporopollenin ist; im Pollenkorn befinden sich männlich determinierte Zellen, wobei eine davon über den Pollenkeimschlauch zur Eizelle gelangt und diese mit ihrem Zellkern befruchtet. > Androeceum"

Pollen (Pollenkorn) (lat. für „Staubmehl“), engl. pollen

die mikroskopisch kleinen Körnchen der Samenpflanzen, die den männlichen Gametophyten ( → Mikrogametophyten) und die Gameten ( → Mikrosporen) enthalten

Pollenkorn

→ Pollen

Pollenschlauch

gelangt der Pollen während des Vorgangs der Bestäubung bei den Bedecktsamern auf eine ihm zusagende siehe Narbe bzw. bei den Nacktsamern in eine ihm zusagende siehe Mikropyle innerhalb der Samenanlage, so bilden Zellen des Pollens einen Pollenschlauch, der durch die Keimstelle der Pollenwand nach außen bis in die Samenanlage hinein wächst und so den Befruchtungsvorgang einleitet

Pollenschlauch engl. pollen tube

aus dem Pollenkorn auswachsende, schlanke Struktur, die der Übertragung der Spermazellen auf den Megagametophyten dient

Pollenzellen

mikroskopische Teilchen, die in den Staubblättern der Samenpflanzen gebildet werden

Pollination

→ Bestäubung

Polplasma, engl. pole plasm

das Cytoplasma an einem Ende eines Insekteneies; determiniert die Entwicklung der an dieser Stelle gebildeten Zellen zu Keimzellen

Poly(A)-Schwanz

Quelle: Genetik

Besteht aus ungefähr 200 Adenin-Resten am 3’-Ende der eukaryotischen mRNA und dient vor allem deren Stabilisierung. Für die Laborpraxis ist er als Startstelle der cDNA-Herstellung wichtig (7 Technikbox 8).

Poly(A)-Schwanz

Eine posttranskriptionale Modifikation in Eukaryoten, bei der bis zu 200 Adenosine an das 3’-Ende einer Prä-mRNA angehangen werden, was als Schutzkappe (bspw. vor Degradation) dient.

Poly(A)-Schwanz

Quelle: Genetik

Besteht aus ungefähr 200 Adeninresten am 3-Ende der eukaryotischen mRNA und dient vor allem deren Stabilisierung. Für die Laborpraxis ist er als Startstelle der cDNA-Herstellung wichtig (Technikbox 8).

Poly-A-Schwanz

charakteristische Struktur am 3-Ende eukaryotischer siehe mRNA, die in Abhängigkeit von Organismus und Entwicklungsstadium meist aus 100–200 Adeninnucleotiden besteht; der Poly-A-Schwanz beeinflusst Stabilität und Translationseffizienz der mRNA

Poly-A-Schwanz, engl. poly(A) tail

lange Sequenz von Adeninnucleotiden (50–250), die nach der Transkription an das 30-Ende der meisten eukaryotischen mRNAs gehängt wird

Poly-Ig-Rezeptor

→ Immunglobulinpolymerrezeptor

Polyacrylamidgel

Trägersubstanz zur Auftrennung verschiedener Proteinmoleküle sowie DNA- und RNA-Fragmente. Mit dem Polymerisieren der giftigen Teilkomponenten bildet sich ein Sieb. Die Netzstruktur kann durch verschiedene Mischungsverhältnisse der Substanzen fein abgestimmt werden und bei der Auftrennung von Molekülen kommt dann neben der elektrophoretischen Trennung noch ein Siebeffekt (Größe) zum Tragen.

Polyadenylierung

Nach der Transkription (> G) eines eukaryotischen Gens folgt das Anheften vieler Adeninnukleotide an die mRNA, eventuell dient dies zur Stabilisierung der mRNA.

Polyadenylierung

mRNA-Modifikation

Polyadenylierung

bezeichnet den Vorgang des Anhängens von Adeninnucleotiden, den sogenannten siehe Poly-A-Schwanz, an das 3siehe-Ende eukaryotischer prä-mRNA durch das Enzym Poly-A-Polymerase.

Polyandrie

Paarungsverhalten, bei dem sich ein Weibchen mit mehr als einem Männchen paart.

Polyandrie (von griech. poly für „viele“), engl. polyandry

Paarungssystem, bei dem sich ein Weibchen mit mehreren Männchen paart (Gegensatz zu → Polygynie)

polyarches Leitbündel

"radiäres Leitbündel mit zahlreichen Xylem- und Phloemsträngen; typisch für die Wurzeln der Monokotyledonen. > oligoarches Leitbündel"

Polycistronische mRNA

Quelle: Genetik

"mRNA, die die Amino säuresequenzen mehrerer hintereinander liegender Proteine codiert (Cistron; S. 140)."

Polycistronische mRNA

Eine mRNA auf der die Translationsmatrizen für mehrere Genprodukte nebeneinander vorliegen. Wird weitestgehend bei Prokaryoten im Zusammenhang mit funktionell zusammenhängenden Genen innerhalb eines Operons gefunden.

Polycistronische mRNA

Quelle: Genetik

(gr. polys, viel) mRNA, die die Aminosäuresequenzen mehrerer hintereinander liegender Proteine codiert (Cistron).

Polyeder

ein Körper, der nur mit nichtgekrümmten Flächen begrenzt ist

Polygamie

sexuelle Beziehung eines Individuums zu mehreren Partnern des anderen Geschlechts

Polygen

Quelle: Genetik

Phänotyp, der durch mehrere Gene hervorgerufen wird, wobei die Wirkung eines einzelnen Gens bzw. Allels auf den Phänotyp nur gering ist.

polygen

Das Vorhandensein mehrerer getrennter Loci, die Proteine mit derselben Funktion codieren; trifft beispielsweise auf den MHC zu (→ polymorph).

Polygen

Quelle: Genetik

(gr. polys, viel) Phänotyp, der durch mehrere Gene hervorgerufen wird, wobei die Wirkung eines einzelnen Gens bzw. Allels auf den Phänotyp nur gering ist.

Polygene Risikobewertung

Quelle: Nutrigenomik

Gewichtete Summe der Anzahl der Risikoallele, die von einer Person getragen werden, wobei die Risikoallele und ihre Gewichtung durch die Loci und ihre gemessenen Wirkungen definiert werden, die durch GWAS-Analysen nachgewiesen wurden.

polygenes Merkmal

Ein Merkmal, dessen Ausprägung durch viele, z. T. unbekannte Gene bestimmt wird.

polygenes Merkmal

Merkmal, das von mehreren Genen gesteuert wird

Polygenie

An der Ausprägung eines Merkmals sind mehrere Gene beteiligt.

Polyglutaminerkrankung

Erkrankung, die durch die Verlängerung einer Glutamin-(Aminosäuren)-Kette in einigen Proteinen entsteht. Die Veränderungen des Proteins durch die Vergrößerung des Glutaminbereichs führen zu Störungen in seinem Stoffwechsel.

Polyglutaminerkrankung

Erkrankungen, die durch eine ungewöhnliche Verlängerung eines CAG-Mikrosatelliten (> G) verursacht werden. CAG codiert für Glutamin.

Polygynie

Paarungsverhalten, bei dem sich ein Männchen mit mehr als einem Weibchen paart.

Polygynie, engl. polygyny

Paarungssystem, bei dem sich einMännchen mit mehreren Weibchen paart (Gegensatz zu → Polyandrie)

polyklonale Aktivierung

Aktivierung von Lymphocyten durch ein Mitogen, unabhängig von der Antigenspezifität. Dadurch werden viele Zellklone mit unterschiedlicher Spezifität aktiviert.

polyklonale Antikörper, engl. polyclonal antibodies

Gemisch von Antikörpern gegen mehrere bis viele → Epitope

Polykultur, engl. polyculture

Form der Landwirtschaft mit gemischtem Anbau zahlreicher verschiedener Nutzpflanzen in großem Maßstab (Gegensatz zu → Monokultur)

Polymer

-mer ist eine sehr wichtige Silbe in der Biochemie, sie kommt vom altgriechischen Wort meros, was Teil oder Anteil bedeutet. Also zählen wir durch: Monomer ist etwas aus einem Teil, meist etwas Kleines, chemisch oft auch etwas reaktiver; Dimer ist eine zweiteilige Substanz; Tetramer ist vierteilig; und schließlich Polymer ist ein Ding aus vielen (gleichen - Fragezeichen) Bestandteilen.

Polymerase

Quelle: Genetik

"Enzym, das die Bildung von DNA (DNA-Polymerase; Replikation) bzw. RNA (RNAPolymerase; Transkription) aus Nukleotiden katalysiert (7 Abschn. 2.2 und 7 Abschn. 3.3)."

Polymerase

Ein Enzym, das die Polymerisation einzelner Nukleotide (meistens) anhand einer Vorlage (Matrize) zu einer längeren Nukleinsäure katalysiert. Man unterscheidet in DNA-Polymerasen, die in der Regel einen Primer brauchen, und RNA-Polymerasen, die keinen brauchen.

Polymerase

Quelle: Genetik

(gr. polys, viel; gr. meros, Teil) Enzym, das die Bildung von DNA (DNA-Polymerase; Replikation) bzw. RNA (RNA-Polymerase; Transkription) aus Nukleotiden katalysiert (Abschn. 2.2, Abschn. 3.3).

Polymerasekettenreaktion

PCR, Standardmethode in der Molekularbiologie zur exponentiellen Vervielfältigung (Amplifikation) spezifischer Sequenzen. Grundlage sind mehrere aufeinanderfolgende Replikationszyklen. Die zu vervielfältigende Sequenz wird durch entsprechende Primer spezifiziert.

Polymerasekettenreaktion (PCR), engl. polymerase chain reaction

molekularbiologische Technik zur schnellen Herstellung von millionenfachen Kopien eines bestimmten DNA-Abschnitts mithilfe einer hitzestabilen DNA-Polymerase, ausgehend von einer geringen DNA-Menge

Polymeraseverzögerung (polymerase stalling)

Das Anhalten der RNA-Polymerase während der Transkription eines Gens an Stellen innerhalb des Genlocus in Form eines regulierten Vorgangs. Dieser Mechanismus ist beim Klassenwechsel von Bedeutung.

Polymere

Makromoleküle, die durch Verknüpfung vieler gleicher oder ähnlicher Grundbausteine (Monomere) aufgebaut sind

Polymere (von griech. meros für „Einheit“), engl. polymers

große Moleküle, die aus vielen ähnlichen oder gleichen Untereinheiten (Monomeren) bestehen (Gegensatz zu → Monomere)

Polymerisation

Verknüpfung einzelner Bausteine (Monomere) zu einem größeren Molekül.

Polymerisation

chemische Reaktion, bei der sich Grundbausteine (Monomere) zu Makromolekülen (Polymeren) verbinden

Polymerisation, engl. polymerization

chemische Reaktion, bei der durch Verknüpfung von Monomeren Polymere entstehen

polymorph

Ein Locus ist polymorph, wenn mindestens zwei Allele in der untersuchten Population vorhanden und deren Allelhäufigkeiten kleiner als 99 % sind. Diese Bewertung eines Locus gilt für eine Population und kann sich für andere Populationen einer Art unterscheiden. Trifft für einen Locus diese Eigenschaft nicht zu, dann wird er als monomorph bezeichnet. Im Allgemeinen haben SNP nur zwei Allele, was die Umkehrung der Definition gestattet: Ein Locus ist polymorph, wenn sein seltenes Allel eine Häufigkeit von mehr als einem Prozent hat.

polymorph

Existenz eines Objekts in mehreren verschiedenen Formen. Beispielsweise umfasst ein polymorphes Gen eine Reihe verschiedener Allele.

Polymorphismus

Quelle: Genetik

Das gleichzeitige Vorkommen von zwei oder mehreren Allelen in einer Population mit Häufigkeiten, die nicht allein durch wiederholte Mutationen erklärt werden können.

Polymorphismus

Ein Locus ist polymorph, wenn mindestens zwei Allele in der jeweiligen Population vorhanden sind und deren Frequenzen kleiner als 99 % sind. Da SNP (> G) im Normalfall nur zwei Allele besitzen, können wir diese allgemeine Definition umkehren: Ein Locus ist polymorph, wenn die Häufigkeit seines seltenen Allels über einem Prozent liegt. Diese Bewertung der Variabilität von Loci gilt für eine Teilpopulation und kann für andere Populationen derselben Art unterschiedlich ausfallen.

Polymorphismus

Variabilität an einem Genlocus, wenn alle Varianten mit einer Häufigkeit von über 1 % auftreten.

Polymorphismus

Verschiedengestaltigkeit der Individuen innerhalb einer Art, z. B. in Insektenstaaten. Das Auftreten von verschiedenen Morphen ist abhängig z. B. vom Geschlecht (Sexualdimorphismus) oder von der Jahreszeit (Saisonpolymorphismus).

Polymorphismus

Vorhandensein verschiedener Varianten beispielsweise einer genetischen Sequenz.

Polymorphismus

Quelle: Genetik

(gr. polys, viel; gr. morphe, Gestalt) Das gleichzeitige Vorkommen von zwei oder mehreren Allelen in einer Population mit Häufigkeiten, die nicht allein durch wiederholte Mutationen erklärt werden können.

Polymorphismus (von griech. poly für „viele“ und morphe für „Form“, „Gestalt“), engl. polymorphism

Vielgestaltigkeit; (1) Coexistenz unterschiedlicher Körpergestalten innerhalb einer Art wie etwa verschiedene Polypentypen oder Polyp und Meduse bei den Nesseltieren (bei nur zwei Typen auch Dimorphismus genannt); (2) Coexistenz von zwei oder mehr unterschiedlichen Ausprägungen eines Merkmals bei den Individuen einer Population, die auf dem Vorhandensein verschiedener (polymorpher) Allele beruhen

polymorphkernige neutrophile Leukocyten (PMNs)

→ Granulocyten

Polyp

festsitzendes Stadium in der Individualentwicklung der meisten Nesseltiere (Cnidaria)

Polyp, engl. polyp

festsitzendes (sessiles) Stadium im Entwicklungszyklus der meisten Cnidaria (Nesseltiere) (Gegensatz zu → Meduse)

Polypeptid

> Aminosäure: Grundbaustein von Eiweiß (Protein). Die lineare Verbindung von Aminosäuren oder auch Peptiden ergibt eine Polypeptid- oder Aminosäurekette.

Polypeptid

Eine Kette aus Aminosäuren, die durch Peptidbindungen miteinander verknüpft sind.

Polypeptide, engl. polypeptides

auch als Polypeptidketten bezeichnet; Polymere aus Aminosäuren, die durch Peptidbindungen miteinander verbunden sind. Proteine bestehen aus einem oder mehreren Polypeptiden.

polyphyletisch

Bezeichnung eines Taxons, dessen Angehörige von zwei oder mehr Ursprungsarten abstammen, die nicht für alle Angehörigen des Taxons identisch sind; die Errichtung polyphyletischer Gruppen basiert auf der Vereinigung von Arten anhand von siehe Konvergenzen

polyphyletisch (von griech. poly für „viele“ und pylon für „Stamm“, „Sippe“), engl. polyphyletic

taxonomische Beschreibung einer Gruppe, deren Mitglieder von unterschiedlichen Vorfahren abstammen, die in der Gruppe nicht enthalten sind; die Gruppe wird oft aufgrund ähnlicher Merkmale zusammengefasst, weil die stammesgeschichtlichen Verhältnisse noch nicht geklärt sind (Gegensatz zu → monophyletisch, → paraphyletisch)

Polyphylum

Gruppierung von Arten, die nicht näher miteinander verwandt sind. Ein Polyphylum findet keine Berechtigung im phylogenetischen System. Es wird duch analoge Merkmale begründet.

Polyploid

Quelle: Genetik

Mehrfache Ausführung des haploiden Genoms in einem Zellkern (S. 405).

Polyploid

Quelle: Genetik

(gr. polys, viel; gr. polyplous, vielfältig) Mehrfache Ausführung des haploiden Genoms in einem Zellkern.

polyploid, engl. polyploid

bezeichnet den Besitz von mehr als zwei kompletten Chromosomensätzen

Polyploidie

Eine Form der numerischen Chromosomenaberration, bei der gleich der gesamte Chromosomensatz vervielfacht vorliegt. Kommt auch natürlich vor.

Polyploidie

Form der Euploidie, die durch das Vorliegen von mehr als zwei kompletten Chromosomensätzen in allen Zellen eines Organismus gekennzeichnet ist

Polyploidie, engl. polyploidy

das Vorhandensein von mehr als zwei kompletten Chromosomensätzen

Polyploidisierung

in einer Zelle vervielfacht sich die Anzahl der Chromosomensätze

Polyribosom

Eine Ansammlung von Ribosomen, die sich frei im Cytoplasma bewegen.

Polyribosom

→ Polysom

Polysaccharid

Kohlenhydrat. Ein Polysaccharid ist ein Mehrfachzucker, der aus vielen Monosacchariden (Einfachzuckern) zusammengesetzt ist.

Polysaccharide

Vielfachzucker; Bezeichnung für die aus zehn und mehr Monosacchariden aufgebauten, polymeren Zucker, z. B. Cellulose und Stärke

Polysaccharide, engl. polysaccharides

polymere Makromoleküle aus vielen Monosacchariden (Einfachzuckern). Bekannte Beispiele sind Cellulose und Stärke.

Polysaccharidkapseln

Spezielle Struktur bei einigen Bakterien - sowohl bei gramnegativen als auch bei grampositiven -, die außerhalb der Zellmembran und Zellwand liegt und die direkte Phagocytose durch Makrophagen, ohne Antikörper oder Komplementfaktoren, verhindern kann.

polysaprob

Bezeichnung für stark verschmutzte Gewässer

Polysom

mRNA-Molekül, auf dem die Translation durch mehrere siehe Ribosomen an verschiedenen stellen parallel abläuft

Polysom (Polyribosom), engl. polysome

Komplex aus einem fädigen mRNA-Molekül und einigen bis vielen daran aufgereihten Ribosomen. Die Ribosomen bewegen sich an der mRNA entlang und synthetisieren dabei Polypeptidketten.

Polyspermie

Eindringen von mehreren Spermien in die Eizelle.

Polytän

Quelle: Genetik

Zustand von Riesenchromosomen in bestimmten Organen vor allem von Insekten, die aus mehreren bis vielen Chromatiden bestehen (S. 248).

Polytän

Quelle: Genetik

(gr. polys, viel; gr. tainia, Band) Zustand von Riesenchromosomen in bestimmten Organen vor allem von Insekten, die aus mehreren bis vielen Chromatiden bestehen.

Polytänchromosom

Riesenchromosomen entstehen durch mehrere Replikationsrunden, ohne dass die Chromatiden voneinander getrennt werden.

Polytänchromosom

Chromosomen (> G), die aus vielen Chromatiden (> G) bestehen. Bei einigen Arten finden wir solche Chromosomen in bestimmten Körperzellen. Diese Chromosomen werden auch als Riesenchromosomen bezeichnet und können leicht mit dem Mikroskop beobachtet werden.

Polyubiquitin

Polymer aus Ubiquitin, das über einen Lysinrest in dem einem Ubiquitinmolekül mit dem Carboxyterminus des jeweils nächsten Ubiquitinmoleküls kovalent verbunden ist.

polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)

Sammelbezeichnung für aromatische Verbindungen mit i. d. R. bis maximal sechs kondensierten Ringen; sie sind bedeutend wegen ihrer problematischen Eigenschaften für Mensch und Umwelt

POM, engl. particulate organic matter

Mikroorganismen und kleinteilige organische Überreste von Organismen im Plankton oder Sediment (vgl. → Detritus)

Pons

Siehe Brücke.

Pons (lat. für „Brücke“), engl. pons

Brücke, ventraler, vor der Medulla gelegener Teil des Hirnstamms von Wirbeltieren

Population

Quelle: Genetik

"(lat. populus, Volk) Gemeinschaft von Individuen, die sich innerhalb einer Region untereinander paaren können und einen gemeinsamen Genpool besitzen (7 Abschn. 11.5); Begriff der Populationsgenetik."

Population

Beschreibt die Gesamtheit aller Individuen einer Spezies, welche ein bestimmtes geographisches Gebiet bevölkern, eine Fortpflanzungsgemeinschaft bilden und somit einen gemeinsamen Genpool besitzen.

Population

Gruppe von Individuen einer Art, die im selben Habitat leben und sich untereinander fortpflanzen können

Population

Quelle: Genetik

(lat. populus, Volk) Gemeinschaft von Individuen, die sich innerhalb einer Region untereinander paaren können und einen gemeinsamen Genpool besitzen (Abschn. 11.5); Begriff der Populationsgenetik.

Population, engl. population

(1) in der Biologie eine Gruppe artgleicher Individuen, die gleichzeitig im selben Habitat leben und sich untereinander fortpflanzen können; (2) in der Statistik die auch als Grundgesamtheit bezeichnete Menge aller Untersuchungseinheiten

Populationsdichte, engl. population density

die Zahl der Individuen einer Population pro Flächen- oder Volumeneinheit

Populationsdynamik, engl. population dynamics

die Veränderungen von Populationen in Zeit und Raum

Populationsgenetik, engl. population genetics

die Erforschung der genetischen Variabilität und ihrer Ursachen innerhalb von Populationen

Populationsgröße, engl. population size

die Gesamtzahl der Individuen in einer Population

Populationsstruktur, engl. population structure

Gesamtheit der Merkmale einer Population; zum Beispiel die Alterstruktur (der prozentuale Anteil der verschiedenen Altersgruppen an der Gesamtpopulation), aber auch die Verteilung der Population im Raum

Populationswachstum, engl. population growth

die Veränderung der Populationsgröße im Laufe der Zeit

Populationswachstumsrate, engl. population growth rate

die Geschwindigkeit der Veränderung der Populationsgröße im Laufe der Zeit

PorA

Protein der äußeren Membran von Neisseria meningitidis, das an C4BP bindet und dadurch das auf der bakteriellen Oberfläche abgelagerte C3b inaktiviert.

Porenwasser

Wasser in den Poren eines Gesteins sowie Wasser in Hohlräumen von Böden und Sedimenten

Porine

Proteinmoleküle, die in der äußeren Membran von Gram-negativen Bakterien einen wassergefüllten transmembranständigen Kanal (Pore) bilden

Porphyrin

zyklisches Tetrapyrrol; in der Natur wichtig als Bestandteil der Hämgruppe von Hämoglobin, Myoglobin und der meisten Cytochrome

Porus

Öffnung, Eingang, Pore

Positionsinformation (Lageinformation), engl. positional information

die Grundlage der räumlichen Wahrnehmung in der Entwicklung, die induziert, dass sich die Zellen entsprechend ihrer Lage im sich entwickelnden Organismus differenzieren; äußert sich vielfach in Form eines Morphogengradienten

Positionsklonierung, engl. positional cloning

Technik zur Isolierung eines krankheitsverursachenden Gens anhand seiner ungefähren Lage auf dem Chromosom

positive Interaktion, engl. positive interaction

trophische oder nichttrophische Wechselbeziehung zwischen zwei Arten, von der eine der Arten oder auch beide profitieren und keine davon geschädigt wird (vgl. → Probiose, → Kommensalismus, → Symbiose)

positive Regulation, engl. positive regulation

Form der Genregulation, bei der ein regulatorisch wirksames Makromolekül erforderlich ist, um die Transkription eines Strukturgens anzuschalten; ohne dessen Anwesenheit findet keine Transkription statt (Gegensatz zu → negative Regulation)

positive Rückkopplung

Steuerung der Hormonproduktion bzw. -abgabe durch Messung des Bedarfs. Ist der Bedarf (z. B. vermittelt durch einen Reiz) vorhanden, wird das Hormon freigesetzt.

positive Rückkopplung, engl. positive feedback

in Regelkreisen eine Information, die eine regulatorische Reaktion und die Abweichung des Systems vom Ausgangspunkt verstärkt (Gegensatz zu → negative Rückkopplung)

positive Selektion

Vorgang, der im Thymus stattfindet und bei dem nur diejenigen sich entwickelnden T-Zellen reifen, deren Rezeptoren Antigene erkennen, die von körpereigenen MHC-Molekülern präsentiert werden.

positive Selektion, engl. positive selection

Form der natürlichen Selektion, durch deren Einwirken sich ein Merkmal etablieren kann, durch welches sich die Überlebenschancen in einer Population erhöhen (Gegensatz zu → negative Selektion)

positiver Zusammenhang, engl. positive relationship

Beziehung, in der bei den Beobachtungen zwei Variablen tendenziell in die gleiche Richtung variieren

positives Feedback

→ Feedback

Positronenemissionstomographie (PET)

bildgebendes Verfahren, bei dem eine radioaktive Substanz mit sehr kurzer Halbwertszeit appliziert wird, die ?+-Strahlung und damit Positronen abgibt (z. B. 18F-Fluordesoxyglucose). Wenn die Positronen mit Elektronen wechselwirken entstehen Photonen, die man detektieren und ihrem Entstehungsort zuordnen kann. Da die radioaktiv markierten Substanzen, die verwendet werden, in den Stoffwechsel von Zellen eingehen, kann man nicht nur strukturelle, sondern auch funktionelle Aussagen treffen.

Posterior

Quelle: Genetik

(lat. posterior, letzte, hintere) Hinterende des Organismus.

Posterior

Anatomische Lagebezeichnung; Richtung Schwanz oder caudal gelegen.

posterior

weiter hinten gelegen

Posterior

Quelle: Genetik

(lat. posterior, letzte, hintere) Hinterende des Organismus.

posterior (von lat. postere für „hinter“, „nachfolgend“), engl. posterior

Lagebezeichnung; bezogen auf die Körperachse hinten oder rückseitig gelegen (Gegensatz zu → anterior)

Posteriorer Parietalcortex

Eine posteriore Region des Parietallappens, hauptsächlich Brodmann-Areale 5 und 7, die an der visuellen und somatosensorischen Integration und an der Aufmerksamkeit beteiligt ist.

Postganglionäres Neuron

Ein peripheres Neuron von Sympathicus und Parasympathicus des vegetativen Nervensystems; sein Zellkörper liegt in einem autonomen Ganglion und seine Axone enden auf peripheren Organen und Geweben.

postprandial

nach dem Essen einer Mahlzeit

Postresorptionsphase, engl. postabsorptive state

Stadium zum Abschluss des Verdauungsvorgangs, wenn keine Nahrung mehr im Darm vorhanden ist und daher keine Nährstoffe resorbiert werden können (Gegensatz zu → Resorptionsphase)

postsynaptisch

den hinteren Teil der siehe Synapse betreffend; der Begriff bezeichnet den Teil der Synapse, der die Erregung empfängt

Postsynaptische Verdichtung

Eine Differenzierung der postsynaptischen Membran, in der die Rezeptoren für die Neurotransmitter lokalisiert sind.

postsynaptische Zelle, engl. postsynaptic cell

die Zelle, die an einer Synapse Informationen von einemNeuron erhält (Gegensatz zu → präsysnaptische Zelle)

Postsynaptisches Miniaturpotenzial

Eine Veränderung des postsynaptischen Membranpotenzials, verursacht durch die Wirkung von Neurotransmittern, die von einem einzigen synaptischen Vesikel freigesetzt werden.

Postsynaptisches Potenzial (PSP)

Eine Veränderung des postsynaptischen Membranpotenzials durch die präsynaptische Aktivität einer elektrischen Synapse oder durch einen an der Synapse freigesetzten Neurotransmitter.

Posttranslationale Modifikation

PTM, Sammelbegriff für alle Modifikationen von Polypeptidketten, die nach der Translation stattfinden. Entscheidend für die Stabilität, Prozessierung oder Aktivität von Proteinen. Dazu zählen beispielsweise chemische Modifikationen (wie Phosphorylierung, Ubiquitinierung, Methylierung, Acetylierung oder Glykosylierung), Ausbildung von Disulfidbrücken und auch proteolytische Spaltung.

Posttranslationale Modifikationen

Quelle: Nutrigenomik

Kovalente Modifikationen wie Phosphorylierungen, Acetylierungen oder Methylierungen, durch die die meisten Proteine ihr volles Funktionsprofil erreichen. Aufgrund posttranslationaler Modifikationen ist das Proteom weitaus komplexer als das Transkriptom und variiert auch stark in Reaktion auf extra- und intrazelluläre Signale.

postzygotische Isolationsbarriere

Eigenheiten von verschiedenen sich sexuell reproduzierenden Arten, die eine erfolgreiche Paarung ihrer Individuen verhindern. Beispiel: embryonale Entwicklungsstörungen, Sterilität von Nachkommen.

postzygotische Isolationsmechanismen (metagame Isolationsmechanismen), engl. postzygotic isolating mechanisms

alle nach der Verschmelzung der Zellkerne der beiden Gameten erfolgenden Prozesse, die eine erfolgreiche Fortpflanzung verhindern (Fortpflanzungsbarrieren) (Gegensatz zu → präzygotische Isolationsmechanismen)

Potenzial (potential)

Physikalische Größe eines Orts. Die Differenz der Poten ziale zweier miteinander verbundener Orte gibt an, wie viel Arbeit ein Teilchen verrichten kann, wenn es sich vom höheren zum niedrigeren Potenzial bewegt. Biologisch wichtig sind das chemische Potenzial (enthält Eigenschaften und Konzentrationen einer Substanz), das elektrische Potenzial (Differenzen wirken als elektrische Spannungen auf Ionen) und das elektrochemische Potenzial (erweitert das chemische Potenzial um elektrische Einwirkungen).

Potenzialdifferenz DeltaE

Die Potenzialdifferenz DeltaE ist die Differenz der beiden Elektrodenpotenziale der Halbzellen einer Galvanischen Zelle. Es wird immer das Potenzial der Halbzelle, in der die Reduktion stattfindet, von dem derjenigen Halbzelle, in der die Oxidation stattfindet, abgezogen (Ox – Red).

potenzielle Energie, engl. potential energy

gespeicherte Energie, die keine Arbeit leistet, aber das Potenzial dazu besitzt; kann unter anderem in chemischen Bindungen gespeichert werden (Gegensatz zu → kinetische Energie)

Poweranalyse, engl. power analysis

Ermittlung der → Teststärke eines statistischen Tests

ppm

parts per million – Teilchen pro Million Teile

PR-Proteine, engl. pathenogenesis related (PR) proteins

pflanzliche Proteine, die an der systemisch erworbenen Resistenz beteiligt sind. Ihre Synthese erfolgt als Reaktion auf eine Infektion durch ein → Pathogen, etwa einen Pilz.

Prä-B-Zell-Rezeptor

Rezeptor der Prä-B-Zellen, der eine schwere Immunglobulinkette, die Proteine der leichten Ersatzkette sowie die Signalmoleküle Igα und Igβ umfasst. Signale dieses Rezeptors führen dazu, dass die Prä-B-Zelle in den Zellzyklus eintritt, die RAG-Gene abschaltet, die RAG-Proteine abbaut und mehrere Zellteilungen durchläuft.

Prä-mRNA

Primäres Transkriptionsprodukt (bei Eukaryoten), das noch nicht durch verschiedene Modifikationen wie Spleißen, Editing usw. verändert wurde.

Prä-mRNA (Primärtranskript), engl. pre-mRNA

erstes Gentranskript; wird durch RNA-Spleißen wie auch das Anhängen der Cap-Struktur und des Poly(A)-Schwanzes zu funktionsfähiger, reifer mRNA prozessiert

Prä-T-Zell-Rezeptor

Rezeptorprotein, das von sich entwickelnden T-Lymphocyten im Stadium der Prä-T-Zelle gebildet wird. Es besteht aus TCRβ-Ketten, die an die α-Ersatzkette (Prä-T-Zell-α, pTα) binden. Der Prä-T-Zell-Rezeptor ist außerdem mit CD3-Signalketten assoziiert. Signale dieses Rezeptors induzieren die Proliferation der Prä-T-Zellen und die Expression von CD4 und CD8, während die Umlagerung der TCR-β-Kette endet.

Präbiotika

spezifischer Kohlenhydrat-Ballaststoff

Prädation

Beutemachen. Räuber (Prädatoren, Fressfeinde) nutzen andere Individuen (Beute) als Nahrungsquelle.

Prädation

Wechselbeziehungzwischen zwei Arten, bei dem eine Art (der siehe Prädator oder Räuber) die andere Art (Beute) tötet und als Nahrungsressource nutzt

Prädation, engl. predation

trophische Wechselbeziehung, bei der ein Individuum der einen Art (der Prädator) Individuen einer anderen Art (der Beute) teilweise oder ganz konsumiert Prädatoren, predators Fressfeinde; Lebewesen, die andere Lebewesen teilweise oder ganz (als „Beute“) konsumieren; wird für → Carnivoren, → Herbivoren, → Omnivoren und → Parasiten verwendet (vgl. → Beute)

Prädator (predator)

Tiere, die sich von lebenden Organismen oder Teilen von diesen ernähren. Prädatoren umfassen Herbivoren, Carnivoren und Parasiten. Im engeren Sinne auch auf Carnivoren beschränkt verwendet.

Prädatoren

Fressfeinde; Organismen, welche ihre Beute fressen oder töten bzw. nur Teile ihrer Beuteorganismen schädigen

Präfrontaler Cortex

Eine cortikale Region am rostralen Ende des Frontallappens, die Eingang vom dorsomedialen Nucleus des Thalamus erhält.

Präganglionäres Neuron

Ein Neuron von Sympathicus und Parasympathicus des vegetativen Nervensystems; sein Zellkörper liegt im ZNS (Rückenmark oder Hirnstamm), seine Axone ziehen in die Peripherie und sind über Synapsen mit postganglionären Neuronen in den autonomen Ganglien verbunden.

Prägung, engl. imprinting

Begriff aus der Verhaltenslehre; Form des Lernens, das in einem begrenzten Zeitraum innerhalb eines bestimmten Entwicklungsabschnitts eines Tieres abläuft ( → sensible Phase) und ein spezifisches, lebenslang anhaltendes Verhaltensmuster gegenüber einem bestimmten Objekt oder anderen Organismus bedingt

Präkambrium

Zeitabschnitt der Erdgeschichte der den Zeitraum seit der Entstehung der Erde vor ca. 4,56 Mrd. Jahren bis zum Beginn des siehe Phanerozoikums vor ca. 541 Mio. Jahren umfasst

Präkambrium, engl. Precambrian

die erste und längste Periode der geologischen Zeit, in der das Leben auf der Erde entstand

präkapillärer Sphinkter, engl. precapillary sphincter

Schließmuskel aus glatter Muskulatur, der den Blutfluss in Richtung eines Kapillarbetts unterbinden kann

prämotorischer Cortex, engl. pre-motor cortex

die vor dem primären motorischen Cortex gelegene Region des Frontallappens des Großhirns

Prämotorisches Areal

Der laterale Teil des Cortexareals 6, der an der Kontrolle willkürlicher Bewegungen beteiligt ist.

Präsynapse

zu der präsynaptischen (sendenden) Zelle gehörender Teil der siehe Synapse

präsynaptische Erregung/Hemmung, engl. presynaptic excitation/inhibition

erfolgt, wenn ein Neuron die Aktivität an einer Synapse verändert, indem es einen Neurotransmitter in die präsynaptische Nervenendigung abgibt

präsynaptisches Neuron, engl. presynaptic neuron

Neuron, das eine Information über eine Synapse an eine andere Zelle übermittelt (Gegensatz zu → postsynaptische Zelle)

Prävalenz

Die Häufigkeit von Individuen in einer Population/Gruppe/Bevölkerung, die sich ab einem bestimmten Alter auffällig verändern und vom Normalzustand unterscheiden (z. B. hat Morbus Parkinson eine Häufigkeit von 0,4 % in der deutschen Bevölkerung, bei über Sechzigjährigen liegt diese bei etwa einem Prozent). Die Inzidenz ist ein Maß für den Zuwachs an veränderten Individuen in einer Altersgruppe pro Zeiteinheit (zum Beispiel können wir die jährlichen Neuerkrankungen an Parkinson für Personen ab dem 60. Lebensjahr feststellen).

Prävention

Quelle: Sport

Maßnahmen zur Vermeidung, Verzögerung oder Verminderung des Auftretens von Krankheiten oder unerwünschten körperlichen und/oder psychischen Zuständen sowie von deren Risikofaktoren und Risikoverhalten.

Präzisionslandwirtschaft

Unter Präzisionslandwirtschaft (engl. „precision farming“) versteht man eine Reihe von Strategien und Instrumenten, um mit hoher Präzision die richtigen Maßnahmen am richtigen Ort und im richtigen Moment gemäß den spezifischen Anforderungen einzelner Kulturen und Böden durchzuführen. Ziel ist die Senkung der Kosten und der Auswirkungen auf die Umwelt sowie eine Steigerung und Verbesserung der Lebensmittelproduktion.

präzygotische Isolationmechanismen (progame Isolationsmechanismen), engl. prezygotic reproductive barriers

alle vor der Verschmelzung der Zellkerne zweier Gameten erfolgenden Prozesse, die eine erfolgreiche Fortpflanzung verhindern (Fortpflanzungsbarrieren) (Gegensatz zu → postzygotische Isolationsmechanismen)

präzygotische Isolationsbarriere

Eigenheiten von sich sexuell reproduzierenden Individuen verschiedener Arten, die eine erfolgreiche Befruchtung einer Eizelle verhindern. Beispiel: zeitliche Asynchronisation der Reproduktionsphase, genetische Unverträglichkeit von Ei- und Samenzellen, Unterschiede im Paarungsverhalten.

Prednison

Synthetisches Steroid mit entzündungshemmender und immunsuppressiver Wirkung. Man setzt es ein, um akute Abstoßungsreaktionen bei Transplantationen, Autoimmunerkrankungen und lymphatische Tumoren zu behandeln.

Pressorezeptor

→ Barorezeptor

Prestin

Flächenmotorprotein in der Membran äußerer Haarsinneszellen; die Größenänderungen der Prestine dienen der gezielten Verstärkung bestimmter Frequenzbereiche beim Hören; vgl. siehe cochleärer Verstärker

PREX1

Guaninaustauschfaktor (GEF), der stromabwärts von kleinen G-Proteinen als Reaktion auf die Aktivierung von GPCR-Rezeptoren (etwa durch den fMLP- oder den C5a-Rezeptor) aktiviert wird.

PrgJ

Proteinkomponente des inneren Stabes des Typ-III-Sekretionssystems von Salmonella Typhimurium, mit dem das Bakterium eukaryotische Zellen infiziert. Dieses Protein wird von den NLR-Proteinen NAIP2 und NLRC4 erkannt.

Pribnow-Box

Quelle: Genetik

"Element aus sechs Basenpaaren, das oberhalb des Starts der Transkription prokaryotischer Gene liegt; Bindestelle für die σ-Untereinheit der RNA-Polymerase. Consensussequenz: TATAAT (7 Abschn. 3.3.2)."

Pribnow-Box

Bindestelle für die RNA-Polymerase (und somit Teil des Promotors) bei Prokaryoten. Dient somit der Initiation der Replikation.

Pribnow-Box

Quelle: Genetik

Element aus sechs Basenpaaren, das oberhalb des Starts der Transkription prokaryotischer Gene liegt; Bindestelle für die ?-Untereinheit der RNA-Polymerase. Consensussequenz: TATAAT (Abschn. 3.3.2).

primär aktiver Transport, engl. primary active transport

Form des aktiven Transports, bei dem ATP hydrolysiert wird, um die Energie zu gewinnen, die zum Transport von Ionen entgegen ihres Konzentrationsgefälles erforderlich ist (Gegensatz zu → sekundär aktiver Transport)

primäre Cilien

einzelne Cilien mit einer 9 × 2 + 0-Struktur (im Gegensatz zu Kinocilien mit 9 × 2 + 2-Struktur), die auf nahezu allen Zellen vorkommen. Anders als die Kinocilien sind sie in der Regel nicht beweglich und dienen der Aufnahme von Reizen und deren Weiterleitung. Ein prominentes Beispiel sind die Außensegmente der Photorezeptoren im Auge.

primäre Endodermis

die Endodermiszellen besitzen einen Caspary-Streifen. > sekundäre Endodermis, > tertiäre Endodermis, > Caspary-Streifen, > apoplastischer Wassertransport, > symplastischer Wassertransport

primäre Endosymbiose, engl. primary endosymbiosis

die Aufnahme eines Cyanobakteriums durch eine größere eukaryotische Zelle; führte zur Entstehung der ersten photosynthetisch aktiven Eukaryoten mit Chloroplasten

primäre Geschlechtsbestimmung, engl. primary sex determination

genetische Festlegung des gametischen Geschlechts: männlich oder weiblich (Gegensatz zu → sekundärer Geschlechtsbestimmung)

primäre Geschlechtsmerkmale, engl. primary sex characteristics

für die Fortpflanzung unmittelbar notwendige Geschlechtsorgane wie Ovar, Uterus, Vagina, Hoden und Penis beim Menschen (Gegensatz zu → sekundäre Geschlechtsmerkmale)

primäre Geschlechtsorgane, engl. primary sex organs

Hoden und Eierstöcke

Primäre Geschmacksrinde

Ein Gebiet des Neocortex, das Geschmacksinformationen von dem posterior gelegenen Nucleus ventromedialis erhält.

primäre Granula

Granula der neutrophilen Zellen, die den Lysosomen entsprechen und antimikrobielle Peptide, wie Defensine, und andere antimikrobielle Faktoren enthalten.

Primäre Hörrinde

Brodmann-Areal 41, auf der superioren Oberfläche des Temporallappens lokalisiert. Auch als A1 bezeichnet.

primäre Immunantwort

Adaptive Immunreaktion infolge eines ersten Antigenkontakts.

primäre Immunantwort, engl. primary immune response

die erste Reaktion des Immunsystems auf ein Antigen; hierzu gehören die Erkennung durch Lymphocyten und die Produktion von Effektor- und Gedächtniszellen (Gegensatz zu → sekundäre Immunantwort)

primäre Immunisierung, Priming

Der erste Kontakt mit einem bestimmten Antigen, das die adaptive primäre Immunantwort auslöst.

primäre Immunschwächekrankheiten

Fehlende Immunfunktion aufgrund eines genetischen Defekts.

primäre Leibeshöhle

→ Blastocoel

primäre lymphatische Organe

→ zentrale lymphatische Organe

primäre Lymphfollikel

Zusammenlagerungen von ruhenden B-Lymphocyten in den peripheren lymphatischen Organen (→ sekundäre Lymphfollikel).

Primäre Sehrinde

Brodmann-Areal 17, auf dem Okzipitalpol lokalisiert. Auch als primärer visueller Cortex, striärer Cortex oder V1 bezeichnet.

primäre Sinneszellen

generieren selbst siehe Aktionspotenziale und besitzen ein Axon; z. B. olfaktorische Rezeptorneuronen

primärer aktiver Transport

unter ATP-Verbrauch werden Protonen und anorganische Ionen durch siehe ATPasen durch die Cytoplasmamembran hindurch aus der Zelle gepumpt

primärer Bau

Organisation im ersten Vegetationsjahr. > sekundärer Bau

Primärer Motorcortex

Brodmann-Areal 4, auf dem Gyrus praecentralis lokalisiert; die Region des Cortex, die bei schwacher Stimulation lokale Muskelkontraktionen auslöst. Auch als M1 bezeichnet.

primärer motorischer Cortex, engl. primary motor cortex

→ motorischer Cortex

primärer Organisator

→ Spemann-Organisator

primärer Pflanzenkörper, engl. primary plant body

derjenige Teil des Pflanzenkörpers, der durch das Primärwachstum gebildet wird; umfasst sämtliche unverholzten Teile der Pflanze; viele krautige Pflanzen bestehen ausschließlich aus einem primären Pflanzenkörper (Gegensatz zu → sekundärer Pflanzenkörper)

Primärer somatosensorischer Cortex

Brodmann-Areal 3b, im Gyrus postcentralis lokalisiert. Auch als S1 bezeichnet.

primärer somatosensorischer Cortex

→ somatosensorischer Cortex

primäres Cambium

einlagige Schicht teilungsaktiver Zellen, die schon im Embryo vorhanden ist. > sekundäres Cambium > Meristem

primäres Dickenwachstum

Substanz und Volumenzunahme im ersten Vegetationsjahr. > sekundäres Dickenwachstum

primäres Dickenwachstum

bezeichnet die Achsenverdickung von Spross und Wurzel zu Beginn des Wachstums bei den Sprosspflanzen durch Zellteilungen in unmittelbarer Nähe des Scheitelmeristems

primäres Lysosom

membranumhülltes Organell, das aus Abschnürungen des siehe Golgi-Apparats entsteht und Enzyme zur Spaltung aufgenommener Makromoleküle enthält

primäres Lysosom, engl. primary lysosome

Lysosom vor der Verschmelzung mit einem Phagosom (vgl. → Lysosom, → sekundäres Lysosom)

Primäres sensorisches Neuron

Ein Neuron, das auf die Verarbeitung von Umweltsignalen über die sensorische Oberfläche des Körpers spezialisiert ist.

primäres Wachstum, engl. primary growth

das Wachstum von Pflanzen, das durch einen Längenzuwachs von Spross undWurzeln und die Bildung neuer Seitenzweige und Seitenwurzeln durch Verzweigung gekennzeichnet ist (Gegensatz zu → sekundäres Dickenwachstum)

Primärfokus

Bereich in der medullären Rinde in den Lymphknoten, wo eine früh einsetzende Antikörperproduktion durch Plasmablasten stattfindet. Diese geht der Keimzentrenreaktion und der Differenzierung zu Plasmazellen voraus.

Primärharn

Vorharn, welcher durch Ultrafiltration in den Nierenorganen erzeugt wird

Primärharn

Filtration des Blutes in die Bowman-Kapsel (Teil des Nephrons). Die Zusammensetzung des Primärharns verändert sich beim Durchströmen des Nephrons nach und nach. Was wir als Harn abgeben, ist der Sekundärharn.

Primärkonsument, engl. primary consumer

herbivorer Organismus, der sich von Primärproduzenten ernährt

Primärmeristem, engl. primary meristem

Meristem, das für das primäre Wachstum der Pflanze zuständig ist

Primärproduktion

Produktion von siehe Biomasse aus organischen Verbindungen

Primärproduktion, primary production

die durch Primärproduzenten fixierte Kohlenstoffmenge pro Zeiteinheit

Primärproduktivität, engl. primary productivity

die durch Primärproduzenten fixierte Kohlenstoffmenge pro Zeiteinheit pro Flächeneinheit

Primärproduzenten

siehe autotrophe Organismen, die aus anorganischen Verbindungen komplexe organische Moleküle synthetisieren

Primärproduzenten, engl. primary producers

photo- oder chemosynthesebetreibende Organismen, die aus einfachen anorganischen Molekülen komplexe organische Moleküle synthetisieren

Primärstoffwechsel

der primär auf die Erhaltung und Vermehrung des Lebens ausgerichtete Stoffwechsel

Primärstruktur

spezifische Aminosäuresequenz in Proteinen

Primärstruktur, engl. primary structure

die spezifische Aminosäuresequenz in einem Protein (Gegensatz zu → Sekundärstruktur, → Tertiärstruktur, → Quartärstruktur)

Primärsukzession, engl. primary succession

ökologische Sukzession in Gebieten, in denen es zuvor noch keine Lebewesen gab, zum Beispiel auf neu entstandenenMoränen oder erkalteten Lavaströmen (Gegensatz zu → Sekundärsukzession)

Primärtranskript

→ Prä-mRNA

Primärwand

umschließt die junge, noch wachsende Zelle von Pflanzen und Algen; besteht aus dehnungsfähigen, an Cellulose reichen Lamellen; ist im Gegensatz zu der später bei Pflanzen innen aufgelagerten siehe Sekundärwand nicht verholzt

Primärwand, engl. primary cell wall

Struktur, die bei Pflanzenzellen nach der Cytokinese die Mittellamelle bildet; besteht aus Cellulosemikrofibrillen, Hemicellulose und Pektin (Gegensatz zu → Sekundärwand)

Primase

Polymerase, die während der Replikation an einzelsträngige Nukleinsäuren komplementäre RNA-Primer synthetisiert, deren 3’-Enden wiederum durch DNA-Polymerasen verlängert werden können.

Primase

siehe Polymerase, die RNA-Primer erstellt; bedeutend bei der Synthese des siehe Folgestranges bei der DNA-Replikation

Primase, engl. primase

Enzym, das die Synthese eines Primers für die DNA-Replikation katalysiert

Primer

Kurze Basenfolgen, die synthetisch hergestellt werden, um an den Anfang und das Ende eines einzelsträngigen DNA-Abschnitts zu binden, der untersucht werden soll.

Primer

Startmoleküle (DNA oder RNA-Oligonukleotide), deren 3’-Ende durch DNA-Polymerasen verlängert werden kann.

Primer, engl. primer

kurzer, einzelsträngiger Abschnitt einer Nucleinsäure, gewöhnlich RNA, der die erforderliche Matrize für die Synthese eines neuen DNA-Strangs bildet. Die Synthese erfolgt dabei vom 3‘-Ende des Primers an.

Primitivknoten

→ Hensen-Knoten

Primitivknoten, engl. primitive node

ein Bereich am Vorderende der Primitivrinne; die Stelle der Einwanderung der Zellen während der Gastrulation; hat bei Säugetieren und Vögeln eine ähnliche Funktion wie die dorsale Urmundlippe bei Amphibien; bei Vögeln auch → Hensen-Knoten genannt

Primitivstreifen (Keimstreifen), engl. primitive streak

axial entlang der Keimscheibe verlaufender Streifen; Bereich, in den bei der Bildung des dreischichtigen Embryos Zellen einwandern; findet sich in der Embryonalentwicklung von Vögeln und Fischen

Primordium

Quelle: Genetik

(lat. primordium, Anfang) Vorläuferzellen eines Organs während der Ontogenese (S. 529).

Primordium

Organvorstufe

Primordium

Quelle: Genetik

(lat. primordium, Anfang) Vorläuferzellen eines Organs während der Ontogenese.

Prionen, engl. prions

Proteine von Tieren, die in einer physiologischen und einer infektiösen Konformation existieren; die infektiöse kann sich auf die physiologische übertragen

Prioritätenkarte

Karte des sichtbaren Raumes, die anzeigt, worauf man beruhend auf Reizauffälligkeit und kognitivem Input seine Aufmerksamkeit richten sollte.

prismatisch

geometrisch geformte Körperzelle

Prismen

Polyeder mit zwei identischen, parallelen Flächen, deren korrespondierende Kanten mit Rechtecken verbunden sind

Pro-B-Zellen

Stadium in der Entwicklung der B-Lymphocyten, in dem die Zellen zwar bereits B-Zell-spezifische Oberflächenproteine tragen, bei denen jedoch die Gene für die schwere Kette noch nicht rekombiniert sind.

Pro-Kopf-Geburtenrate (b), engl. per capita birth rate

in Modellen zum Populationswachstum die durchschnittliche Zahl von Nachkommen, die ein Individuum innerhalb eines bestimmten Zeitraums hervorbringt

Pro-Kopf-Sterberate (d), engl. per capita death rate

in Modellen zum Populationswachstum die durchschnittliche Wahrscheinlichkeit, dass ein Individuum innerhalb eines bestimmten Zeitraums sterben wird

Pro-Kopf-Wachstumsrate (r), engl. per capita growth rate

in Modellen zum Populationswachstum der durchschnittliche Beitrag eines Individuums zur Wachstumsrate der Gesamtpopulation; mathematisch ausgedrückt die Differenz zwischen der Pro- Kopf-Geburtenrate (b) und der Pro-Kopf-Sterberate (d), also b - d.

Probabilität

→ Wahrscheinlichkeit

Probiose, engl. probiosis

Form der positiven interspezifischen Interaktion, bei dem ein Partner profitiert und der andere unbeeinflusst bleibt. In diese Kategorie gehört unter anderem der → Kommensalismus. (vgl. → interpezifische Konkurrenz, → Amensalismus, → Symbiose, → Mutualismus)

Probiotika

lebensmittel-assoziierte, gesundheitsfördernde Mikroorganismen

Probiotika

Mono- oder Mischkulturen bestimmter gesundheitsfördernder, lebender Mikroorganismen, die im Dickdarm die Darmflora positiv beeinflussen

Problemorientierte und emotionsorientierte Angstbewältigung

Problemorientierte Angstbewältigung versucht, direkt die Situation oder das Verhalten zu ändern, emotionsorientierte Angstbewältigung versucht, Belastungen und das Erleben zu lindern.

Procaspase 1

Inaktive Form der Caspase 1 und Bestandteil des NLRP3-Inflammasoms.

Procyten

Bezeichnung für Zellen ohne Zellkern, die DNA befindet sich frei im Plasma

Produktionseffizienz, engl. production efficiency

der Anteil der assimilierten Biomasse, der in die Produktion neuer Konsumentenbiomasse oder Nettosekundärproduktion einfließt

Produktivitätspyramide

pyramidenförmige Darstellung der Energiegehalte in der Nahrungskette eines abgegrenzten biozönotischen Systems

Proembryo

Vorkeim; Begriff aus der Embryonalentwicklung für das erste, mehrzellige Entwicklungsstadium der siehe Zygote bei den Samenpflanzen

Proenzym (Zymogen), engl. proenzyme

inaktive Vorstufe eines Verdauungsenzyms, das in den Verdauungstrakt sezerniert wird. Dort werden die Zymogene von Proteasen gespalten und dadurch zu aktiven Enzymen.

Profilin

Actinbindendes Protein, das Actinmonomere abzieht. Die Profiline der Protozoen enthalten Sequenzen, die von TLR-11 und TLR-12 erkannt werden.

Profundal

der lichtarme bis lichtlose Bodenbereich, Sediment und dicht darüber stehende Wasserschicht, des Süßwassers

progame Isolationsmechanismen

→ präzygotische Isolationsmechanismen

Progesteron

Weibliches Geschlechtshormon. Progesteron sorgt u. a. dafür, dass sich die Gebärmutterschleimhaut verdickt.

Progesteron (von lat. pro für „für“ und gestatio für „das Tragen“), engl. progesterone

weibliches Geschlechtshormon, das für die Aufrechterhaltung der Schwangerschaft mitverantwortlich ist

Proglottiden

Fortpflanzungsglieder eines Bandwurmes

programmierter Zelltod

→ Apoptose

progredienter Verlauf

Die Schwere der Symptome einer Krankheit wird im Verlauf gravierender.

progressive multifocale Leukoencephalopathie (PML)

Krankheit bei Patienten mit einem geschwächten Immunsystem, die aufgrund einer opportunistischen Infektion mit dem JC-Virus hervorgerufen wird.

Proinflammatorisch

entzündungsfördernd.

Prokambium

primäres Bildungsgewebe von Wurzeln und Sprossachse, aus dem das Leitungsgewebe hervorgeht

Prokambium, engl. procambium

primäres Meristem, aus dem das Leitgewebe hervorgeht

Prokaryoten

Organismen ohne membranumschlossenenen Zellkern; umfassen mit den Bakterien und den Archaeen zwei der drei Domänen der Organismen

Prokaryoten

Quelle: Genetik

(gr. pro-, vorher; gr. karyon, Nuss) Einzellige Organismen ohne Zellkern.

Prokaryoten

Quelle: Genetik

Einzellige Organismen ohne Zellkern.

Prokaryoten

Organismen, die keinen Zellkern besitzen. Hierzu zählen die beiden Domänen der Bacteria und der Archaea, die (fast ausschließlich) Einzeller sind. Transkription und Translation finden beide im Cytoplasma statt.

Prokaryoten, engl. prokaryotes

einzellige Organismen, die weder einen Zellkern noch membranumhüllte Organellen besitzen; umfassen die Bacteria und die Archaea (Gegensatz zu → Eukaryoten)

Prolactin, engl. prolactin

vom Hypophysenvorderlappen freigesetztes Hormon, das unter anderem die Produktion der Muttermilch bei weiblichen Säugetieren stimuliert

Proliferation

→ Zellproliferation

Proliferation

Vermehrung von Zellen

Prometaphase, engl. prometaphase

zweites Stadium der Kernteilung, in dessen Verlauf sich die Chromosomen zur Mitte der Mitosespindel bewegen

Promoter

DNA-Bereich eines Gens, durch den der Initiationspunkt und die Initiationshäufigkeit der siehe Transkription festgelegt werden

Promotor

Quelle: Genetik

(lat. promovere, vorrücken, (be)fördern) Regulationselement eines Gens, initiiert die Funktion der RNA-Polymerase (7 Abschn. 4.5.2 und 7 Abschn. 7.3.1).

Promotor

Eine Region auf der DNA, an die die RNA-Polymerase bindet, um die Gentranskription zu initiieren.

Promotor

Anbindungsstelle eines Gens für die RNA-Polymerase

Promotor

Regulatorischer Abschnitt eines Gens, an dem die RNA-Polymerasen binden. Die Bindung der Polymerase und der Start der Replikation kann wiederum durch Transkriptionsfaktoren und entfernter gelegene Enhancer- und Silencer-Sequenzen beeinflusst werden.

Promotor

Quelle: Genetik

(lat. promovere, vorrücken, (be)fördern) Regulationselement eines Gens, initiiert die Funktion der RNA-Polymerase (Abschn. 4.5.2, Abschn. 7.3.1).

Promotor

Quelle: Nutrigenomik

Abschnitt genomischer DNA für die produktive Transkriptionsinitiation, der mindestens einen TSS umfasst.

Promotor, engl. promoter

DNA-Sequenz, die als initiale Bindungsstelle für die RNA-Polymerase bei der Initiation der Transkription fungiert (vgl. → Operon)

Pronukleus

Quelle: Genetik

Väterlicher oder mütterlicher Gametenkern in der Zygote vor der Karyogamie.

Pronukleus

Quelle: Genetik

(gr. pro-, vor; lat. nucleus, Kern) Väterlicher oder mütterlicher Gametenkern in der Zygote vor der Karyogamie.

Proofreading

→ Korrekturlesen

Proofreading-Aktivität

Korrekturlesefunktion. Eine wichtige Fähigkeit mancher Polymerase-Untereinheiten zur Behebung von Replikationsfehlern.

Propeptid

Inaktive Vorstufe von Polypeptiden oder Peptiden, die zur Erzeugung des aktiven Peptids prozessiert werden muss.

Properdin

→ Faktor P

Prophage

Nach der Integration der Phagen-DNA in das Wirtsgenom bleibt diese als Prophage inaktiv.

Prophage, engl. prophage

nichtinfektiöse Einheit, die in das bakterielle Wirtsgenom integriert ist und sich mit diesem vervielfältigt, aber nicht zur Lyse der Zelle führt; kann zu einem späteren Zeitpunkt in den lytischen Zyklus eintreten

Prophase

Quelle: Genetik

Bestimmte Periode während der Mitose oder Meiose (7 Abschn. 6.3.1 und 7 Abschn. 6.3.2).

Prophase

Die erste Phase während der eukaryotischen Zellteilung, in der sich die Kernmembran auflöst und die Chromosomen kondensieren.

Prophase

erste Phase der Zellkernteilung: die Chromosomen kondensieren, die Kernteilungsspindel wird ausgebildet und die Kernhülle zerfällt

Prophase

Quelle: Genetik

(gr. pro-, vorher; gr. phasis, Anzeige) Bestimmte Periode während der Mitose oder Meiose (Abschn. 6.3.1, Abschn. 6.3.2).

Prophase, engl. prophase

erstes Stadiumder Kernteilung, in dessen Verlauf die Chromosomen aus diffusem, fädigem Material zu einzelnen, kompakten Strukturen kondensieren

Proplastid

Organell der Pflanzenzelle, aus dem sich die verschiedenen Plastidentypen differenzieren. > Chloroplast, > Chromoplast, > Leukoplast

Proportionalsensor

Sinnesrezeptor, der den bestehenden Zustand registriert. (Opp.: Differenzialsensor)

Propriorezeptor

Ein sensorischer Rezeptor in Muskeln, Gelenken und in der Haut, der zur Propriozeption beiträgt.

Propriozeption

Die Wahrnehmung von Körperposition und -bewegung über sensorische Signale von Muskeln, Gelenken und Haut.

Propriozeptoren

Sinneszellen, die zur Wahrnehmung der räumlichen Lage und mechanischen Belastungen des eigenen Körpers dienen

Prosencephalon

Siehe Vorderhirn.

Prosencephalon

→ Vorderhirn

Prosencephalon

siehe Vorderhirn

Prosoma

Vorderleib der Chelicerata

Prostaglandin

von Fettsäuren abgeleitete Signalstoffgruppe

Prostaglandine

Lipidprodukte des Arachidonsäuremetabolismus. Sie zeigen eine Reihe von Wirkungen auf die Gewebe, beispielsweise als Entzündungsmediatoren.

Prostaglandine, engl. prostaglandins

Gruppe spezieller Lipide mit hormonähnlichen Funktionen.Noch ist ungeklärt, ob sie auch in größerer Entfernung von ihrem Entstehungsort wirken können oder nur lokal begrenzt.

Prostata

Vorsteherdrüse.

Prostata, engl. prostate gland

akzessorische Geschlechtsdrüse an der Einmündung der paarigen Samenleiter in die Harnröhre direkt unterhalb der Harnblase; steuert eine säureneutralisierende Flüssigkeit zum Ejakulat bei

prostataspezifische saure Phosphatase (PAP)

Enzym, das von Prostatakrebszellen exprimiert wird und im Impfstoff Sipuleucel-T (Provenge®) als Tumorabstoßungsantigengenutzt wird.

prosthetische Gruppe

hochaffin oder kovalent an ein Enzym gebundenes organisches Molekül

prosthetische Gruppe

der nicht aus Aminosäuren aufgebaute Teil eines zusammengesetzten Enzyms oder Proteins, welcher für dessen Funktion notwendig ist

prosthetische Gruppe, engl. prosthetic group

der nicht aus Aminosäuren bestehende Anteil eines Enzyms

Protease

proteinspaltendes Enzym

Proteasen

Sammelbezeichnung für Enzyme, die den Abbau von Proteinen und Peptiden durch hydrolytische Spaltung der Peptidbindungen katalysieren

Proteasen, engl. proteases

Verdauungsenzyme, die in Polypeptidketten die Peptidbindungen zwischen benachbarten Aminosäuren spalten

Proteasom

Große intrazelluläre Protease mit vielen Untereinheiten, die Proteine abbaut und dabei Peptide produziert.

Proteasom

im Zytosol befindliche multikatalytische Protease 

Proteasom

Ein Multiproteinkomplex, der Abbau von Proteinen zuständig ist. Dabei werden die Proteine in ihre einzelnen Bestandteile zerlegt.

Proteasom, engl. proteasome

großer Proteinkomplex im Cytoplasma von Eukaryoten, der an andere, zuvor mit Ubiquitin markierte, zelluläre Proteine bindet und diese spaltet

Protein

Eiweiß. Ein Protein ist eine Aminosäurekette, die 100 oder mehr Aminosäuren enthält.

Protein

Ein Polymer aus Aminosäuren, die über Peptidbindungen miteinander verknüpft sind.

Protein

langkettiges Molekül aus siehe Aminosäuren; Proteine sind Produkte von Genen

Protein (von griech. protos für „der Erste“), engl. protein

eines der grundlegendenMakromoleküle lebender Organismen; langkettige Polymere aus Aminosäuren mit 20 unterschiedlichen Seitenketten. Bei fibrösen Proteinen liegt die Polymerkette eher ausgestreckt vor, bei Enzymen und anderen globulären Proteinen ist die Kette zu einer eher geballten Struktur gefaltet. Proteine sind Produkte von Genen, ihre Aminosäurebausteine werden von Tripletts der mRNA codiert.

Protein Data Bank

Die PDB ist eine internationale Sammelstelle für 3D-­Strukturen von Biopolymeren, die schon seit 1971 existiert. Die meisten Struk­turen darin sind von Proteinen. Die PDB enthält aber auch strukturelle Informa­tionen von zahlreichen Liganden, Lipiden und Cofaktoren wie auch von DNA und RNA-Komplexen. PDB steht auch für das PDB-Format, in dem die strukturellen Informationen gespeichert sind. PDB-Dateien kann man mit verschiedenen PDB-­Viewern oder -Browsern visualisieren.

Protein(bio)synthese

Neubildung von Proteinen in Zellen

Protein-Energie-Mangel

Mangelernährung mit unterschiedlicher Symptomatik

Proteinbiosynthese

Der Zusammenbau von Proteinmolekülen im Cytoplasma von Zellen entsprechend der genetischen Information.

Proteinbiosynthese

Die Expression proteinogener Gensequenzen zur Herstellung von Proteinen. Beinhaltet die Transkription und die anschließende (oder gleichzeitig stattfindende) Translation.

Proteine

Bestehen aus einer oder mehreren Polypeptidketten, die wiederum aus Aminosäuren bestehen. Diese sind wiederum je nach Aminosäuresequenz aufwendig gefaltet, um dem Protein seine spezifische Struktur zu verleihen.

Proteinfaltung

Prozess nach der Proteinsynthese, in dem das siehe Polypeptid in seine native, dreidimensionale biologisch funktionelle Struktur gefaltet wird

Proteinfamilie

→ Genfamilie

Proteinhormone (Proteohormone), engl. protein hormones

große Hormonmoleküle aus Polypeptidketten, die in der Regel über 50 Aminosäuren lang sind; werden von Genen codiert und durch Translation produziert

Proteininhibitoren für aktivierte STAT-Faktoren (PIASs)

Kleine Familie von Proteinen, die Transkriptionsfaktoren der STAT-Familie hemmen.

Proteinkinase

Eine Enzymklasse, die Proteine phosphoryliert; eine Phosphorylierung ändert die Konformation des Proteins und seine biologische Aktivität.

Proteinkinase A (PKA)

Eine Proteinkinase, die durch den Second Messenger cAMP aktiviert wird.

Proteinkinase C (PKC)

Eine Proteinkinase, die durch den Second Messenger DAG aktiviert wird.

Proteinkinase C-&θ (PKC-&θ )

Serin/Threonin-Kinase, die als Bestandteil von Antigenrezeptorsignalwegen in Lymphocyten durch Diacylglycerin aktiviert wird.

Proteinkinasekaskade, engl. protein kinase cascade

durch ein molekulares Signal ausgelöste Reaktionsfolge, bei der mehrere Proteinkinasen einander in bestimmter Reihenfolge aktivieren und dadurch das Signal bei jedem Schritt verstärken

Proteinkinasen

Enzyme, die an bestimmten Aminosäureresten (Tyrosin, Threonin oder Serin) Phosphatgruppen an Proteine hängen (→ Tyrosinkinasen, → Tyrosinphosphatasen, → Serin/Threonin-Kinasen).

Proteinkinasen, engl. protein kinases

Enzyme, die die Übertragung einer Phosphatgruppe von ATP auf ein spezifisches Zielprotein katalysieren. Diese Phosphorylierung kann die Konformation und die Aktivität des Zielproteins verändern.

Proteinlocus

Locus, der für ein Protein codiert.

proteinogen

proteincodierend.

Proteinogene Aminosäuren

Aminosäuren für den Proteinstrukturaufbau

Proteinphosphatase

Ein Enzym, das Phosphatgruppen von Proteinen entfernt.

Proteinphosphatasen

Enzyme, die Phosphatgruppen aus Proteinen entfernen, die durch Proteinkinasen an Tyrosin-, Threonin- oder Serinresten phosphoryliert wurden.

Proteinrückgrat

Hauptkette; durchgehende Reihe kovalent gebundener Atome, enthält die Atome der Peptidbindungen (CO-NH) zwischen den Aminosäuren und die Ca-Atome.

Proteinstammbaum, engl. protein phylogenetic tree

grafische Darstellung der evolutionären Beziehungen eines Proteins oder der Mitglieder einer Proteinfamilie bei verschiedenen Organismenarten ( → phylogenetischer Baum, → Genstammbaum)

Proteinstoffwechsel

Metabolismus der Proteine im Gewebe, bei dem ein ständiger Abbau der Proteine zu den Aminosäuren und eine Neubildung der Proteine durch Translation erfolgen

Proteinwechselwirkungsdomänen, Proteinwechselwirkungsmodule

Proteindomänen, die normalerweise selbst keine enzymatische Aktivität besitzen, aber spezifisch mit bestimmten Stellen (beispielsweise phosphorylierten Tyrosinresten, prolinreichen Regionen, Membranphospholipiden) auf anderen Proteinen oder Zellstrukturen interagieren.

Proteionoplast

proteinspeichernder Leukoplast. > Proplastid

Protektine

entzündungsauflösende Lipidmediatoren

Proteoglykan, engl. proteoglycan

Glykoprotein aus einem Proteinkern mit langen linearen Kohlenhydratketten

Proteoglykane

Makromoleküle der tierischen extrazellulären Matrix, z. B. im Knorpelgewebe

Proteohormone

→ Proteinhormone

Proteolyse

Proteinhydrolyse (Aufspaltung)

Proteolyse

Abbau von Proteinen durch sogenannte Proteasen. In der Zelle erfolgt dies entweder an einem aus mehreren Untereinheiten bestehenden Proteinkomplex, dem Proteasom, oder im Lysosom, wobei das Lysosom ein Vesikel mit saurem pH-Wert darstellt, in dem sich unter anderem Proteasen befinden, deren pH-Optimum im sauren pH-Bereich liegt.

Proteolyse (von griech. protos für „der Erste“ und lysis für „Auflösung“), engl. proteolysis

enzymatischer Abbau von Proteinen oder Peptiden

proteolytisch

den Abbau von Eiweiß betreffend

proteolytische Untereinheiten β1, β2, β5

Konstitutive Bestandteile der katalytischen Kammer des Proteasoms.

Proteom

Gesamtheit an Proteinstrukturen des Körpers

Proteom

Das Proteom beinhaltet alle Proteine einer Zelle, eines Gewebetypus oder Organismus zu einem bestimmten Zeitpunkt und unter genau definierten Bedingungen.

Proteom

Quelle: Nutrigenomik

In Analogie zum Transkriptom der vollständige Satz aller gebildeten Proteine in einem bestimmten Gewebe oder Zelltyp. Das Proteom hängt vom Transkriptom ab, ist aber nicht seine 1:1-Übersetzung.

Proteom (proteome)

Gesamtheit aller Proteine einer Zelle zu einem bestimmten Zeitpunkt und unter bestimmten Bedingungen.

Proteom, engl. proteome

Gesamtheit aller Proteine, die in einem Organismus oder einem Zelltyp zu einem bestimmten Zeitpunkt vorhanden sind. Bei Eukaryoten ist wegen des alternativen Spleißens des Primärtranskripts die Zahl der synthetisierbaren Proteine weitaus größer als die Zahl der proteincodierenden Gene im Genom des betreffenden Organismus. (vgl. → Transkriptom)

Proterozoikum

Äon des siehe Präkambriums von vor ca. 2,5 Mrd. Jahren bis vor ca. 541 Mio. Jahren. Im Proterozoikum wies die Atmosphäre bereits geringe Konzentrationen an Sauerstoff auf

prothorakotropes Hormon (PTTH), engl. prothoracotropic hormone

Hormon von Insekten, das die Sekretion der Prothoraxdrüse steuert

Prothoraxdrüse, engl. prothoracic gland

Drüse von Insekten, die das Häutungshormon Ecdyson sezerniert

Prothrombin, engl. prothrombin

die inaktive Form des an der Blutgerinnung beteiligten Enzyms Thrombin

Protist

Einzellige Eukaryoten. Darunter viele Algen, Pilze und Protozoa.

Protisten

Gruppe nicht näher miteinander verwandter eukaryotischer Organismen, die keine Gewebe ausbilden

Protobionten, engl. protobiontes

hypothetische Vorläufer der ersten lebenden Zellen, mit interagierenden Proteinen und Nucleinsäuren, umhüllt von einer Lipiddoppelmembran und mit einem einfachen Stoffwechsel (vgl. → Mikrosphären, → Protozellen)

Protoderm, engl. protoderm

primäres Meristem, aus dem die pflanzliche Epidermis hervorgeht

Proton (von griech. protos für „Erster“, „Vorderster“), engl. proton

(1) subatomares Teilchen mit einer einzelnen positiven Ladung (die Zahl der Protonen im Kern eines Atoms entspricht der Ordnungszahl des Elements); (2) ein Wasserstoffion (H+)

Protonen

Elementarteilchen des Atomkerns mit einer positiven Elementarladung; die Anzahl der Protonen im Kern entspricht der Kernladungszahl oder Ordnungszahl des Atoms; der Kern des leichten Wasserstoffatoms ist mit dem Proton identisch

Protonenakzeptor

Teil der Brönsted‘schen Säure-Base-Definition: eine Base, die Protonen aufnimmt

Protonendonator

Teil der Brönsted‘schen Säure-Base-Definition: eine Säure, die Protonen abgibt

protonenmotorische Kraft, engl. proton-motive force

meist in Millivolt angegebene Kraft, die an einer Membran erzeugt wird; ausgeübt durch den elektrochemischen Gradienten, der aus zwei Komponenten besteht: dem Konzentrationsgradienten (chemischer Gradient) und dem elektrischen Gradienten (elektrisches Potenzial, elektrische Spannung)

Protonenpumpe, engl. proton pump

aktives Transportsystem, das unter Verwendung von Energie aus ATP Protonen (H+) durch eine Membran transportiert und dadurch einen Protonengradienten aufbaut

Protonephridien

einfache Ausscheidungsorgane, blind mit einer Reusengeißelzelle endende Kanäle; bei Tieren ohne sekundäre Leibeshöhle

Protonephridien (von griech. proto für „vor“ und nephros für „Niere“), engl. protonephridia

Exkretionsorgane, zum Beispiel bei Plattwürmern, die aus einer Terminalzelle mit Wimpernflamme und einem Exkretionskanal bestehen (vgl. → Nephridien)

Protoonkogene, engl. protooncogene

normale Allele, die Vorläufer von → Onkogenen (krebsverursachende Gene) sind; codieren Wachstumsfaktoren oder Rezeptorproteine

Protophloem

der aus noch in der Längsstreckung befindlichen Zellen gebildete Teil des siehe  Phloems

Protophyt

einzellige Pflanze. > Pflanze

Protoplast

bei Pflanzenzellen Bezeichnung für den eigentlich lebenden Zellkörper, also den cytoplasmatischen, von der Zellwand eingeschlossenen Teil

Protoplast (protoplast)

Der essenzielle Teil einer Zelle, die von einer Zellwand umgeben ist. Der Protoplast umfasst die Plasmamembran sowie das darin enthaltene Cytoplasma mitsamt Organellen. Ohne Zellwand kann der Protoplast nur in einem isotonischen Medium bestehen.

Protoplast, engl. protoplast

der cytoplasmatische Inhalt einer Pflanzenzelle; die Plasmamembran und alle darin enthaltenen Zellbestandteile

Protostomia

Triploblastische Bilateria, bei denen der Urmund zur Mundöffnung wird und der After neu entsteht. Urmünder, z. B. Regenwurm, Schnecken, Insekten.

prototroph (von griech. trophe für „Nahrung“), engl. prototroph

bezüglich der Ernährung der Wildtyp (Referenzform) von Mikroorganismen. Als Nährstoffe werden nur einfache Nährstoffe und Mineralien benötigt. Abweichende Formen, die zusätzliche Wachstumsfaktoren benötigen, bezeichnet man als Ernährungsmutanten oder → auxotroph.

Protoxylem

der aus noch in der Längsstreckung befindlichen Zellen gebildete Teil des siehe Xylems

Protozellen, engl. protocells

selbstorganisierende Vesikel aus Lipiden, die als wichtiger Entwicklungsschritt bei der Entstehung des Lebens gelten (vgl. → Protobionten, → Mikrosphären)

Provirus

DNA-Form eines Retrovirus nach seiner Integration in das Genom einer Wirtszelle, wo es möglicherweise über einen langen Zeitraum hinweg keine aktive Transkription zeigt.

Provirus, engl. provirus

von einem Virus synthetisierte, doppelsträngige DNA, die in das Chromosom des Wirtsorganismus eingebaut wird; enthält Promotoren, die vom Transkriptionsapparat der Wirtszelle erkannt werden

proximal

siehe distal

proximal

Begriff aus der Anatomie: näher an der Körpermitte liegend als andere Teile

proximal, engl. proximal

Lagebezeichnung; nahe am Ansatz oder Referenzpunkt (Gegensatz zu → distal)

Proximaler (Gürtel-)Muskel

Ein Muskel, der die Schulter oder das Becken kontrolliert.

proximaler Tubulus, engl. proximal convoluted tubule

der unmittelbar auf den Glomerulus folgende, erste Abschnitt des Nephrons (vgl. → distaler Tubulus)

proximate Ursachen, engl. proximate causes

die unmittelbaren genetischen, physiologischen, neurologischen und Entwicklungsmechanismen, die ein Verhalten oder ein körperliches Merkmal bedingen (Gegensatz zu → ultimate Ursachen)

Prozedurales Gedächtnis

Das Gedächtnis für Fähigkeiten und Verhalten.

prozedurales Gedächtnis

bezeichnet die Fertigkeiten des Gedächtnisses, welche automatisch, ohne Nachdenken eingespeichert und eingesetzt werden können

prozedurales Gedächtnis, engl. procedural memory

speichert motorische Fertigkeiten und Handlungsabläufe; lässt sich nicht willentlich abrufen und beschreiben (Gegensatz zu → deklaratives Gedächtnis)

prozessiv, engl. processive

Eigenschaft eines Enzyms, das, wenn es einmal an sein Substrat gebunden hat, viele identische Reaktionsdurchläufe („Prozesse“) nacheinander katalysiert, wie die DNA-Polymerase während der DNA-Replikation

Prozessziele

Prozessziele definieren bestimmte Handlungen bzw. die qualitative Ausführung einer Handlung. Es geht darum, wie bestimmte Strategien oder Fertigkeiten in einer bestimmten Situation umgesetzt werden sollen. Beispiele für Prozessziele sind z. B. ein gutes Gefühl im Fuß beim Absprung im Hochsprung oder eine ruhige, gleichmäßige Atmung beim Joggen.

PRRs

→ Mustererkennungsrezeptoren

Prunus avium – Süßkirsche

Rosaceae

Pseudoallergie

Unverträglichkeitsreaktion

pseudoautosomale Region

Die unterschiedlichen Geschlechtschromosomen (> Gonosomen) einer Art besitzen Chromosomenabschnitte, die sich entsprechen (> homolog) und damit für die korrekte Paarung während der Meiose wichtig sind. Diese Regionen verhalten sich wie Autosomen (> G) und können auch rekombinieren (> G).

Pseudocoel

Raum zwischen Körperwand und Darm, der im Wesentlichen aus einem mit Flüssigkeit gefüllten Hohlraum besteht

Pseudocoel (von griech. pseudes für „falsch“), engl. pseudocoelom

nicht von einem mesodermalen Bauchfell (Peritoneum) ausgekleidete Leibeshöhle; charakteristisch zum Beispiel für Nematoden und Rotatorien (vgl. → Leibeshöhle)

pseudodimere Peptid:MHC-Komplexe

Hypothetische Komplexe aus einem Antigenpeptid:MHC-Molekül und einem Selbst-Peptid:MHC-Molekül auf der Oberfläche einer antigenpräsentierenden Zelle, die möglicherweise die T-Zell-Aktivierung in Gang setzen.

Pseudogen

Quelle: Genetik

"Sequenz der DNA mit signifikanter Homologie (75–80 %) zu einem funktionellen Gen; die Sequenz ist aber so verändert, dass kein funktionelles Genprodukt entsteht (S. 743)."

Pseudogen

Eine DNA-Sequenz, die oftmals aus der Duplikation (> G) eines funktionellen Gens entstanden ist, und sich im Genom erfolgreich etablieren konnte. Entweder hat das Gen bereits beim Duplikationsprozess seine Funktion verloren oder Mutationen führen in den nachfolgenden Generationen zum Funktionsverlust.

Pseudogen

Nicht intaktes, teils unvollständiges Gen, das als Produkt bestimmter Replikations- oder Transkriptionsereignisse im Genom vorliegt und zu dem ein intaktes homologes Gegenstück existiert.

Pseudogen

Quelle: Genetik

(gr. pseudos, Lüge) Sequenz der DNA mit signifikanter Homologie (75–80 Prozent) zu einem funktionellen Gen; die Sequenz ist aber so verändert, dass kein funktionelles Genprodukt entsteht.

Pseudogen, engl. pseudogene

DNA-Segment, das homolog zu einem funktionellen Gen ist, aber durch eine Genmutation oder die Veränderung seiner Lage im Genom nicht exprimiert wird

Pseudogene

Genelemente, welche die Fähigkeit verloren haben, ein funktionsfähiges Protein zu codieren, aber im Genom noch erhalten geblieben sind und vielleicht weiterhin normal transkribiert werden.

Pseudoparenchym

gewebeartiger Zellverband; im Gegensatz zu echten Geweben bestehen Zell-Zell-Verbindungen wie siehe Plasmodesmen nur innerhalb der einzelnen (miteinander verwachsenen) Zellfäden

Pseudoplasmodium, engl. pseudoplasmodium

einem Plasmodium ähnelnde Aggregation von Myxamöben

Pseudopodien

temporäre Plasmaausstülpungen des Zellkörpers bei Einzellern, die der Fortbewegung, der Anhaftung und dem Beutefang dienen

Pseudopodien (von griech. podos für „Fuß“), engl. pseudopods

temporäre Plasmaausstülpungen des Zellkörpers, die der Fortbewegung, Anhaftung an den Untergrund und der Nahrungsaufnahme dienen

Pseudothecium

flaschenförmiger Fruchtkörper (Ascoma) der Schlauchpilze (Ascomycota), bei dem die Fruchtkörper aber von haploiden siehe Hyphen gebildet werden und nicht wie bei anderen Ascomata von dikaryotischen

Psoriasis

Chronische Autoimmunkrankheit, die wahrscheinlich von T-Zellen ausgeht und Symptome auf der Haut zeigt, aber auch die Finger- und Zehennägel und Gelenke betreffen kann.

Psoriasis

Schuppenflechte

psoriatrische Gelenkschäden

→ Psoriasis

Psychochirurgie

Gehirnchirurgie, mit der man psychische Störungen oder Verhaltensstörungen behandelt.

Psychologisch-konstruktivistische Theorie der Emotion

Ansatz zur Erklärung von Emotionen, dem zufolge sich jede Emotion aus einer Kombination von nichtemotionalen psychologischen Komponenten wie körperlichen Empfindungen und Aufmerksamkeit zusammensetzt.

Psychoökologie

Quelle: Sport

Im systemischen Ansatz der Psychoökologie wird sichtbares Bewegungsverhalten als Resultat eines Zusammenhangs von Wahrnehmung und Handlung verstanden, der sich in aufgabenspezifischen Person-Umwelt-Relationen niederschlägt. Die Umwelt wird dabei als bedeutungsgeladen und verhaltensauffordernd verstanden.

psychrophil

niedrige Temperaturen unter 15° C bevorzugend; kälteliebend

pTα

→ Prä-T-Zell-Rezeptor

ptDNA

Abkürzung für Plastiden-DNA

Pterygophore

Flossenstrahlträger der Osteichthyes.

PTM

Postranslationale Modifikation.

Puffer, engl. buffer

Lösung, die vorübergehend Protonen aufnehmen oder abgeben und dadurch Schwankungen im pH-Wert ausgleichen kann

Puffer, Pufferlösung, Puffersysteme

Kleine oder große Biomoleküle, die bei physiologischen pH-Werten ein Proton aufnehmen oder abgeben können. Durch diese Puffer-Funktion werden Änderungen des pH-Werts abgemildert.

Pufferlösungen

Lösungen von schwachen oder mittelstarken Säuren oder Basen und den Salzen ihrer Rest-Ionen nennt man Pufferlösungen, da sie den pH-Wert um ihren pKS-/pKB-Wert herum stabilisieren. Durch die Henderson-Hasselbalch-Gleichung lässt sich der pH-Wert für eine Pufferlösung berechnen.

pulmonal (von lat. pulmo für „Lunge“), engl. pulmonal

die Lunge betreffend

Pulmonalklappe, engl. pulmonary valve

als Rückschlagventil wirkende Taschenklappe zwischen der rechten Herzkammer und der Lungenarterie, die beim Erschlaffen der Herzkammer den Rückfluss des Blutes verhindert

Pulpahöhle, engl. pulp cavity

der Hohlraum im Inneren eines Zahns, der Blutgefäße, Nerven und dentinproduzierende Zellen enthält

Pulvinar

Eine Ansammlung von Neuronen im posterioren Thalamus, die weitreichende reziproke Verbindungen mit Arealen in der Großhirnrinde aufweisen. An der Steuerung von Aufmerksamkeit beteiligt.

Pulvini

Bezeichnung für spezielle Blattgelenke bei Pflanzen, die durch Änderungen des siehe Turgors das Heben und Senken von Blättern bzw. Blattfiedern ermöglichen

Punktmutation

Austausch einer einzelnen Base.

Punktmutation

Mutation, die auf dem Austausch, der siehe Deletion oder der siehe Insertion eines einzigen Nucleotids in DNA beruht

Punktmutation, engl. point mutation

die minimalste Form einer Genmutation; beruht auf dem Hinzukommen (Insertion), dem Verlust (Deletion) oder dem Austausch (Substitution) eines einzigen Nucleotids in der DNA (vgl. → Genommutation, → Chromosomenmutation, → Genmutation)

Punktualismus, engl. punctualism

Evolutionsmuster, bei dem sich Perioden mit schnellen Veränderungen abwechseln mit längeren Perioden, in denen nur wenige oder gar keinen Veränderungen stattfinden (Gegensatz zu → Gradualismus)

Punnett-Quadrat

Diagramm, um die mögliche Allel- und Phänotypverteilung der Folgegeneration bei einer Kreuzung zu bestimmen.

Punnett-Quadrat, engl. Punnett square

Hilfsmittel, mit dem sich auf Basis der Mendel-Regeln das Ergebnis einer genetischen Kreuzung prognostizieren lässt. Dazu trägt man die Gameten der Eltern jeweils in der oberen und linken Spalte des Rekombinationsquadrats ein und kann so die Häufigkeit der möglichen Genotypen bei den Nachkommen ermitteln.

Pupille

Die Öffnung, durch die Licht in das Auge eintritt und auf die Netzhaut trifft.

Pupille

Öffnung der Iris der Wirbeltiere, durch die das Licht einfällt

Pupille

Bestandteil des Auges; Öffnung der Regenbogenhaut. Durch die Pupille kann Licht ins Auge fallen.

Pupille, engl. pupil

die Öffnung der Iris im Wirbeltierauge, durch die Licht einfällt

Pupillenreflex

Eine Anpassung der Pupille an unterschiedliche Helligkeit der Umgebung; der Durchmesser der Pupille wird als Reaktion auf die retinalen Eingänge der Neuronen des Hirnstammes, welche die Iris kontrollieren, im Schwachlicht größer und im Starklicht kleiner.

Puppe, engl. pupa

Entwicklungsstadium holometaboler Insekten, in dem die Umwandlung von der → Larve in das Vollinsekt ( → Imago) erfolgt

Purin

Überbegriff der stickstoffhaltigen Basen Adenin und Guanin von Nucleinsäuren

Purinbasen

Adenin und Guanin gehören zu den Purinbasen und sind durch den Doppelring in der Struktur zu erkennen.

Purine, engl. purines

eine der beiden Familien stickstoffhaltiger Basen in Nucleinsäuren. Die beiden Purine – Adenin und Guanin – gehen jeweils eine Basenpaarung mit einer bestimmten Pyrimidinbase ein. (vgl. → Pyrimidine)

purinerger Rezeptor P2X7

Von ATP aktivierter Ionenkanal, der bei aktivierten Zellen einen Kaliumausstrom bewirkt. Als Reaktion auf einen starken intrazellulären ATP-Überschuss kann dadurch das Inflammasom aktiviert werden.

Purinnucleotidphosphorylase-(PNP-)Mangel

Enzymdefekt, der zu einem → schweren kombinierten Immundefekt führt. Eine ungenügende Aktivität des Enzyms führt zur Anhäufung von Purinnucleosiden, die für reifende T-Zellen toxisch sind und dadurch eine Immunschwäche verursachen.

Purkinje-Faser

Teil des Reizleitungssystems des Herzens. Die Purkinje-Fasern leiten den Impuls an die Herzmuskelzellen weiter, die dann über Gap junctions einen Impuls auf benachbarte Zellen übertragen und sich kontrahieren.

Purkinje-Fasern, engl. Purkinje fibers

spezialisierte Herzmuskelzellen, die der Erregungsausbreitung im Herzmuskel dienen

Purkinje-Zelle

Eine Zelle in der Kleinhirnrinde, deren Axon in die tiefen Kleinhirnkerne projiziert.

Purkinje-Zellen

bedeutende Neuronenklasse der Kleinhirnrinde

Putamen

Ein Teil der Basalganglien im basalen Großhirn; an der motorischen Kontrolle beteiligt.

Pygidium

hinterer Körperabschnitt der Trilobiten und anderer Arthropoden sowie der nicht segmentierte Körperabschnitt der Anneliden

PYHIN

Familie aus vier intrazellulären Sensorproteinen, die anstelle der LRR-Domäne, wie sie bei den meisten NLR-Proteinen vorkommt, eine H-Inversionsdomäne (HIN) enthalten. Die HIN-Domäne kann cytoplasmatische dsDNA erkennen. Beispiele sind AIM2 und IFI16.

Pylorus

Magenpförtner; ringförmig angeordnete glatte Muskulatur, die sich zwischen Magen und Duodenum (Zwölffingerdarm) befindet

pyogene Arthritis, Pyoderma gangraenosum und Akne (PAPA)

Autoinflammatorisches Syndrom, das auf Mutationen in einem Protein zurückzuführen ist, das mit Pyrin in Wechselwirkung tritt.

pyogene Bakterien

→ eiterbildende Bakterien

Pyramidenbahn (Tractus corticospinalis)

Die Bahn, die im Neocortex entspringt, entlang der ventralen Medulla verläuft und im Rückenmark endet; beteiligt an der Kontrolle von willkürlichen Bewegungen. Auch als Corticospinaltrakt oder Tractus pyramidalis bezeichnet.

Pyramidenzelle

Ein Neuron, das durch einen pyramidenförmigen Zellkörper und einen verlängerten Dendritenbaum gekennzeichnet ist; zu finden in der Großhirnrinde.

Pyramidenzellen

bedeutende Neuronenklasse in der siehe Großhirnrinde

Pyrenoid

Struktur innerhalb der Plastiden von Algen, an der Stärke angelagert wird

Pyrimidin

Überbegriff der stickstoffhaltigen Basen Cytosin, Uracil und Thymin

Pyrimidinbasen

Thymin und Cytosin sind Pyrimidinbasen in der DNA; Uracil nimmt in der RNA den Platz von Thymin ein. Strukturell gesehen bestehen sie aus einem Einfachring.

Pyrimidine, engl. pyrimidines

eine der beiden Familien stickstoffhaltiger Basen in Nucleinsäuren. Die Pyrimidine – Cytosin, Thymin und Uracil – gehen jeweils eine Basenpaarung mit einer bestimmten Purinbase ein. (vgl. → Purine)

Pyrin

Eine von mehreren → Proteinwechselwirkungsdomänen. Sie ist strukturell mit den CARD-, TIR-, DD- und DED-Domänen verwandt, aber doch unterschiedlich.

Pyrogen (von griech. pyros für „Feuer“ und gennan für „erzeugen“), engl. pyrogen

Substanz, die einen Anstieg der Körpertemperatur (Fieber) bewirkt; wird entweder von einem eingedrungenen Pathogen oder als Reaktion auf die Infektion von Zellen des Immunsystems produziert

Pyrophosphat

Auch Diphosphat. Entsteht als toxisches Nebenprodukt bei der Polymerisation von Nukleotiden durch die Abspaltung zweier zusammenhängender Phosphate von einem Nukleosidtriphosphat.

Pyroptose

Eine Form des programmierten Zelltods, der mit einem Überschuss an proinflammatorischen Cytokinen einhergeht, beispielsweise IL-1β und IL-18, die durch die Aktivierung des Inflammasoms produziert werden.

Pyruvat

Anion der Brenztraubensäure; Ausgangsmaterial des siehe Citratzyklus und Endprodukt der siehe Glykolyse

Pyruvat

Molekül, das bei der Glykolyse aus Glucose entsteht. Aus einem Molekül Glucose werden zwei Moleküle Pyruvat gebildet. Pyruvat wird zur Energiegewinnung vollständig oxidiert.

Pyruvat, engl. pyruvate

ionische Form von Brenztraubensäure; C3-Carbonsäure; Endprodukt der Glykolyse und Ausgangsmaterial für den Citratzyklus

Pyruvatoxidation, engl. pyruvate oxidation

Umwandlung von Pyruvat in Acetyl-CoA und CO2; erfolgt in Anwesenheit von O2 in der mitochondrialen Matrix