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Begriff Erklärung
Adapterprotein

Häufig erfolgt die Bindung zweier Proteine nicht direkt, sondern wird von einem dritten Protein vermittelt, das unabhängige Bindungsstellen für beide Proteine hat und so eine Brücke zwischen diesen Proteinen aufspannt. Solche Brückenproteine nennt man Adaptorproteine.

afferent

Bei Gefäßen dasjenige, das einem Gewebe oder Gewebeteil Blut zuführt; Gegenteil: efferent

aktiver Transport

Hierbei geht es um den Transport eines Moleküls durch eine biologische Membran. In der Regel gibt es einen in der Membran verankerten Proteinkomplex, der den Transport vermittelt. Erfolgt der Transport mit einem Konzentrationsgradienten, d. h., die Konzentration ist auf der Seite, von der aus der Transport erfolgen soll, höher als auf der Zielseite, ist keine Energie notwendig und man spricht von erleichterter Diffusion. Liegen die Konzentrationsverhältnisse umgekehrt, muss also gegen einen Konzentrationsgradienten transportiert werden, benötigt man dafür Energie in Form von ATP. In diesem Fall spricht man von aktivem Transport.

alternativer Translationsstart

Eine Messenger-RNA (mRNA) hat im Prinzip drei Abschnitte: die 5’-untranslatierte Region (5’-UTR), den codierenden Bereich und die 3’-UTR. Der codierende Bereich beginnt mit dem Translationsstartpunkt und endet mit einem Stoppcodon. Der Translationsstart ist meist das Startcodon AUG für die Aminosäure Methionin. Wenn die Translation der mRNA in ein Protein nicht an diesem AUG beginnt, sondern an einem AUG innerhalb des codierenden Bereichs, bezeichnet man dieses als alternativen Transkriptionsstartpunkt. Das Ergebnis einer Translation von einem alternativen Startpunkt aus ist eine Isoform des entsprechenden Proteins.

alternatives Spleißen

Die direkt bei der Transkription entstehende Prä-mRNA, die aus einander abwechselnden codierenden Abschnitten (Exons) und nichtcodierenden Abschnitten (Introns) besteht, durchläuft mehrere Reifungsschritte. Um von diesem primären Transkript zur fertigen mRNA zu gelangen, müssen die Introns ent- fernt werden. Diesen Vorgang nennt man splicing. Hierbei kann eine primäre RNA Sequenz in unterschiedlicher Weise gespliced werden, d. h., unterschiedliche Exons einer Prä-mRNA werden in verschiedenen Kombinationen miteinander verbunden. Dadurch kann eine Vielzahl von mRNAs entstehen, die jeweils zu einer Isoform des Proteins führen. Diese Herstellung unterschiedlicher mRNAs aus einer Prä-mRNA nennt man alternatives Spleißen.

Alveole

Der Begriff leitet sich vom lateinischen alveolus ab und bedeutet wört- lich "Mulde". Als Adjektiv (alveolär) wird es zur Beschreibung von kugelförmigen Drüsenendstücken synonym zu dem Begriff acinär verwendet, der sich von dem lateinischen Wort acinus, die "Weinbeere", herleitet. Im Kontext der Lunge ist die Alveole das Lungenbläschen an der Endverzweigung der Bronchiolen, in denen der Gasaustausch stattfindet.

Anastomose

Der Begriff wird hauptsächlich für eine Querverbindung zwischen Gefäßen verwendet, durch die ein Gefäßnetzwerk entsteht. Er bezeichnet aber auch Querverbindungen anderer filamentöser Strukturen wie z. B. Hyphen von Pilzen.

anisotrop

Der Begriff stammt aus der Physik und bezeichnet dort Kristalle, die eine Doppelbrechung aufweisen, d. h. in denen Licht, das sich nicht entlang der Kristall- achse ausbreitet, in zwei Lichtstrahlen aufgespalten wird. Doppelbrechende Strukturen können im Polarisationsmikroskop sichtbar gemacht werden. Einige Strukturen in biologischen Objekten, z. B. die A-Banden (A für anisotrop) der quer gestreiften Muskulatur, zeigen ebenfalls diese Eigenschaft, nämlich eine sogenannte Formdoppelbrechung, im Gegensatz zu den I-Banden (I für isotrop).

anterograd

in Fluss-, Ausbreitungs- oder Bewegungsrichtung; Gegenteil: retrograd

Apoptose

von griech. apopíptein, abfallen; genetisches Programm, das durch intra- oder extrazelluläre Signale aufgerufen werden kann und zum Absterben der Zelle führt, ohne dass eine Entzündungsreaktion in Gang gesetzt wird. Dieser Prozess wird auch als programmierter Zelltod bezeichnet.

Antikörper

Antikörper erkennen in der Regel Moleküle oder Teile von Molekülen, die in der gleichen Form nicht im eigenen Organismus vorkommen. Autoantikörper durchbrechen diese Regel und erkennen körpereigene Strukturen.

bakteriostatisch

Bezeichnung von Substanzen bzw. Bedingungen, die zu einer Reduktion oder EinBezeichnung von Substanzen bzw. Bedingungen, die zum Absterben von Bakterien führenstellung des Wachstums von Bakterien führen

bakterizid

Bezeichnung von Substanzen bzw. Bedingungen, die zum Absterben von Bakterien führen

Brechungsindex

Licht breitet sich im Vakuum schneller aus, als in einem Medium wie Luft oder Wasser. Das Verhältnis der Ausbreitungsgeschwindigkeiten ist der dimensionslose Brechungsindex. Je nach Anwendung können auch die Geschwindig- keiten in zwei angrenzenden Medien, z. B. bei Übergang Luft/Glas, ins Verhältnis gesetzt werden

caudal

zum Schwanz bzw. Steiß hin gerichtet

Chelator

Substanz, die mit zwei oder mehrwertigen Kationen Komplexe eingehen kann und diese so aus einer Lösung entfernt. Am bekanntesten ist die Ethylendiamintetra- essigsäure (EDTA), die z. B. Ca2+ und Mg2+ chelatieren kann. EDTA wird z. B. ver- wendet, um die Ca2+-abhängige Blutgerinnung nach Blutabnahme zu verhindern.

Chemotaxis

gerichtete Bewegung einer Zelle entlang eines Konzentrationsgradienten einer Substanz, die von der Zelle über Rezeptoren erkannt wird; positive Chemo- taxis: Bewegung zur hohen Konzentration hin; negative Chemotaxis: Bewegung zur niedrigen Konzentration hin

cranial

zum Kopf hin gerichtet

Cytoskelett

Das Cytoskelett besteht aus filamentösen, also fadenförmigen Strukturen, die das Cytoplasma durchziehen und an der Stabilität von Zellen und Zellverbänden, intrazellulären Transportvorgängen oder Bewegung und Verformung von Zellen beteiligt sind. Man unterscheidet drei Komponenten: Mikrotubuli (MTs), Actin und Intermediärfilamente (IFs). Die IFs sind eine Proteinfamilie aus sechs größeren Gruppen, die jeweils aus mehreren verschiedenen Proteinen bestehen. Alle Cyto- skelettfilamente bilden sich aus Untereinheiten, die polymerisieren. Während MTs und Actin dynamische Strukturen sind und im Bedarfsfall sehr schnell polymerisieren oder depolymerisieren können, sind IFs eher statisch. Die Expression einzelner IF- Proteine ist zelltypspezifisch.

distal

Die Begriffe distal und proximal gehören zusammen und beschreiben die Lage im Verhältnis zu einem Bezugspunkt, wobei distal weiter weg vom Bezugspunkt liegt und proximal näher am Bezugspunkt.

efferent

bei Gefäßen dasjenige, das aus einem Gewebe oder Gewebeteil Blut abführt. Gegenteil: afferent

Endomembran

Eine biologische Membran innerhalb des Cytoplasmaraums nennt man Endomembran. Endomembranen stellen die Grenze von einigen Zellorganellen dar, z. B. des rauen endoplasmatischen Retikulums, des Golgi-Apparats, der Lysosomen, der Peroxisomen, des Zellkerns und der Mitochondrien.

Endocytose

Einstülpung eines definierten Plasmamembranareals ins Innere der Zelle und Abtrennung (Fission) des sich dabei bildenden Vesikels. Dieser Vorgang ist mit der Anlagerung des Proteins Clathrin an die cytoplasmatische Seite der Plasma- membran verbunden. Endocytose kann sehr unterschiedliche Aufgaben haben, z. B. Aufnahme von Nährstoffen, Abschalten von Rezeptoren, Recycling von Membranen.

Entropie

Maß für die Unordnung in einem System, d. h. je größer die Unordnung, umso höher ist die Entropie. Dabei strebt ein sich selbst überlassenes System, das man betrachtet, immer auf einen Zustand der maximalen Entropie zu, es sei denn, es wird Energie aufgebracht, um dies zu verhindern und eine höhere Ordnung herzu- stellen.

Exoenzym

ein mit der Plasmamembran assoziiertes Enzym, dessen aktives Zentrum auf der extrazellulären Seite liegt

Exocytose

Verschmelzung (Fusion) eines intrazellulären Vesikels mit der Plasma- membran. Dabei öffnet sich das Vesikel zum Extrazellularraum, wobei sein Inhalt an die Umgebung der Zelle abgegeben wird. Die Exocytose dient also der Abgabe von Substanzen (ekkrine Sekretion) oder der Integration größerer Membranareale in die Plasmamembran (z. B. Crustazellen im Urothel).

Filament

von lat. filum, Faden; bezeichnet fadenförmige (filamentöse) Strukturen

Fluidität

siehe Viskosität

Ganghöhe

Bei helikalen periodischen Strukturen ist sie die Distanz zwischen zwei homologen Punkten der Struktur. Im molekularen Bereich wird die Ganghöhe entweder in Nanometern (nm) oder Ångström (Å; 1 Å = 0,1 nm) angegeben oder in der Anzahl der die Struktur aufbauenden Untereinheiten zwischen diesen beiden Punkten. Bei einer Helix innerhalb eines Proteins wäre das die Anzahl der Aminosäuren, bei einer helikalen Struktur, die aus vielen einzelnen Proteinen aufgebaut ist wie das F-Actin, die Anzahl der einzelnen Proteinmoleküle, also z. B. der G-Actine.

Gastrulation

von griech. gaster, Bauch eines Gefäßes. Vorgang in der Embryogenese,bei dem ausgehend von der Blastula, eine komplexe Verlagerung und Migration stattfindet,an deren Ende die drei Keimblätter (Ektoderm, Mesoderm, Endoderm) stehen. Die Ausbildung der Keimblätter ist der wesentliche Vorgang bei der Festlegung des gesamten Bauplans eines Organismus. Die Bedeutung dieses Vorgangs wurde von dem Entwicklungsbiologen Lewis Wolpert mit folgendem Zitat ausgedrückt: „It is not birth, marriage or death, but gastrulation, which is truly the most important time in your life.“(Wolpert L. (2008) The triumph of the embryo. Courier Corporation, North Chelmsford)

genetische Erkrankung

Erkrankung, die auf die Veränderung eines Gens (monogenetisch)oder mehrerer Gene (polygenetisch) zurückzuführen ist. Ein Beispiel für eine monogenetische Erkrankung ist die Sichelzellanämie, bei der ein Glutaminsäurerest an Position 6 der Aminosäurekette durch Valin ersetzt ist. Ein Beispiel für eine polygenetische Erkrankung ist die Fettsucht. Von einer Erbkrankheit spricht man meist nur bei monogenetischen Erkrankungen. Bei polygenetischen Erkrankungen geht man eher von einer genetischen Disposition aus, da meist nicht klar nachvollziehbar ist, welche genetischen Veränderungen genau, zusammen mit entsprechenden Umweltfaktoren, die Krankheit auslösen.

Glomerulus

von lat. glomus, Knäuel. Ein kleines Knäuel aus Gefäßen (Kapillaren),das man in den sogenannten Malpighi-Körperchen der Niere findet, in denen der Glomerulus von einer kugelförmigen Struktur umschlossen wird, die man als Bowmann-Kapsel bezeichnet. An den Kapillaren entsteht, als Filtrat der flüssigen Bestandteile des Bluts, der Primärharn, der von der Bowmann-Kapsel aufgenommen wird.

Glykoprotein

Protein, an das Zucker bzw. Zuckerketten angehängt werden. Die kovalente Bindung erfolgt entweder an Serin oder an Threonin (O-glykosidisch) oder an Asparagin (N-glykosidisch). Zuckerketten sind meist verzweigt, nur die Glykosaminoglykane in den Proteoglykanen sind unverzweigte Ketten. Die Glykosylierung von Proteinen erfolgt posttranslational und kann bereits im rauen endoplasmatischen Retikulum beginnen. Der größte Teil der Glykosylierung findet aber im Golgi-Apparat statt. Fast alle glykosylierten Proteine sind entweder Membranproteine oder Exportproteine, während cytoplasmatische Proteine nur sehr selten glykosyliert sind.

Granulum

siehe Vesikel

hereditär

von lat. hereditarius, erblich; bezeichnet erbliche Merkmale

Heterodimer

Bei Proteinkomplexen, die aus zwei Untereinheiten zusammengesetzt sind, können die Untereinheiten identisch (Homodimer) oder unterschiedlich (Heterodimer) sein. Entsprechend heißt es für mehr als zwei Untereinheiten z. B. Homotrimer oder Heterotrimer usw.

humorale Abwehrreaktion

Ein wesentlicher Teil der sogenannten erworbenen Immunität ist die Bildung von Antikörpern gegen als fremd erkannte Antigene. Diesen Prozess, bei dem eine mit Antikörpern angereicherte Flüssigkeit Abwehrreaktionen übernimmt, nennt man humorale Abwehr (von lat. humor oder umor, Flüssigkeit). Hierbei sind es antigenspezifische B-Lymphocyten, die sich mithilfe von T-Lymphocyten und Makrophagen zu Plasmazellen differenzieren, die Antikörper synthetisieren und diese sezernieren. Dieser Vorgang findet in den sekundären lymphatischen Organen (Lymphknoten, Milz, mucosaassoziiertes lymphatisches Gewebe [MALT]) statt.

Hybridisierung

von lat. hybrida, Mischling; Zusammenlagerung zweier komplementärer Nucleinsäuremoleküle (DNA/DNA, DNA/RNA oder RNA/RNA)

Hypoproteinämie

Verringerung der Proteinkonzentration im Blut unter die Normwertgrenze

Intermediärfilament

siehe Cytoskelett

Isoform

Variante eines Proteins, die durch einen alternativen Translationsstart oder durch alternatives Spleißen zustande kommt

isotrop

siehe anisotrop

Kinasen

Enzyme, die einen Phosphatrest (PO4 3–) von einem Donor (meist ATP) auf einen Akzeptor (z. B. ein Protein und hier auf einen Serin- oder Tyrosinrest) übertragen. Diese als Phosphorylierung bezeichnete Reaktion beeinflusst in der Regel die Aktivität des betroffenen Proteins, wobei die Wirkung aktivierend oder reprimierend sein kann. Die Phosphorylierung kann durch entsprechende Phosphatasen rückgängig gemacht werden.

Knochenmarkdepression

Verringerung der Neubildung von hämatopoetischen Zellen aufgrund unterschiedlicher Ursachen (z. B. Tumorwachstum mit Verdrängung des normalen hämatopoetischen Gewebes, Medikamente, radioaktive Strahlen usw.).

Kontrastierung

Behandlung von elektronenmikroskopischen (Schnitt-)Präparaten mit Schwermetallionenlösungen. Die Affinität einzelner Komponenten z. B. einer Zelle zu Schwermetallionen ist unterschiedlich, sodass verschiedene Strukturen unterschiedliche Mengen von diesen Ionen binden. Da Schwermetallionen mit Elektronenstrahlen wechselwirken, entstehen im elektronenmikroskopischen Bild unterschiedliche Graustufen, je nach Menge des gebundenen Schwermetallions. Für die Kontrastierung werden meist Bleiacetat oder Bleicitrat und Uranylacetat verwendet. Osmiumtetroxid wird als sekundäres Fixans eingesetzt, dient aber auch der Kontrastierung. Die Kontrastierung elektronenmikroskopischer Schnitte ist analog zur Behandlung lichtmikroskopischer Schnitte mit Farbstoffen.

Löslichkeitsprodukt

Bei einem schwer löslichen Salz AB, das in Wasser in geringem Maße in A+ und B– dissoziiert, bildet sich ein Gleichgewicht zwischen dem Festkörper AB, einem gelösten Anteil an AB und den dissoziierten Ionen. Nach dem Massenwirkungsgesetz besteht zwischen den Konzentrationen des gelösten Anteils von AB, [AB], und den Konzentrationen der Ionen, [A+] und [B–], der Zusammenhang KG = [A+][B–]/[AB], wobei KG die Gleichgewichtskonstante ist. Solange der Festkörper vorhanden ist, ändert sich an [AB] nichts und KG[AB] ist ebenfalls eine Konstante KL, die man als Löslichkeitsprodukt bezeichnet. Es gilt KL = KG [AB] = [A+][B–]. KL ist temperaturabhängig. In der analytischen Chemie verwendet man diese Konstante aus praktischen Gründen, um die Löslichkeit von schwerlöslichen Substanzen zu charakterisieren.

Membranpotenzial

Aufgrund der verschiedenen Durchlässigkeiten einer biologischen Membran für Proteine, die Ionen K+, Na+ und Cl– sowie aufgrund unterschiedlicher Konzentration der kleinen Ionen intra- und extrazellulär – [K+] ist intrazellulär 40-mal höher als extrazellulär, [Na+] ist extrazellulär zwölfmal höher als intrazellulär – kommt es zu einer Ungleichverteilung der Ladungen, sodass die negativen Ladungen im Gleichgewicht intrazellulär überwiegen und sich zwischen intrazellulär und extrazellulär eine Spannung von ca. –75 mV aufbaut. Diese Spannung nennt man Membranpotenzial.

Migration

von lat. migrare, ausziehen, auswandern; bezeichnet die amöboide Bewegung von Zellen innerhalb eines Gewebes oder auf einer Fläche mit entsprechendem Ortswechsel

Omentum

von lat. omentum, Netzhaut um die Eingeweide. Es handelt sich um die Duplikatur des Bauchfells, das von der großen Kurvatur des Magens aus schürzenartig über den Darmschlingen liegt (Omentum major) bzw. sich zwischen kleiner Kurvatur des Magens und dem Leberhilus aufspannt (Omentum minor).

Osmolarität

Die Summe der Konzentrationen aller osmotisch aktiven Teilchen in einer Lösung. Hat man z. B. eine Glucoselösung mit der Konzentration 1 mM, ist die Osmolarität 1 mM. Ist die Lösung eines vollständig dissoziierten Salzes wie NaCl 1 mM, dann ist die Osmolarität 2 mM.

Parasitose

Infektion eines Organismus durch einen parasitären Organismus, der nicht zu Viren, Bakterien oder Pilzen gehört. Beispiele sind die Bilharziose (Schistosomiasis), ausgelöst durch den Pärchenegel (Schistosoma) oder die Toxoplasmose, ausgelöst durch Toxoplasma gondii).

parazellulär

neben einer Zelle gelegen

Partialdruck

Bei einer Mischung mehrerer Gase bezeichnet man den Druck, den jedes einzelne Gas im gleichen Volumen ausbilden würde, als Partialdruck. Der Gesamtdruck der Gasmischung ergibt sich dann als Summe der Partialdrücke aller enthaltenen Gase.

Perfusion

Durchströmung eines Hohlraums mit einer Flüssigkeit bei einer bestehenden Druckdifferenz, die die Fließbewegung in Gang setzt bzw. aufrechterhält

Polyeder

ein Körper, der nur mit nichtgekrümmten Flächen begrenzt ist

Positronenemissionstomographie (PET)

bildgebendes Verfahren, bei dem eine radioaktive Substanz mit sehr kurzer Halbwertszeit appliziert wird, die ?+-Strahlung und damit Positronen abgibt (z. B. 18F-Fluordesoxyglucose). Wenn die Positronen mit Elektronen wechselwirken entstehen Photonen, die man detektieren und ihrem Entstehungsort zuordnen kann. Da die radioaktiv markierten Substanzen, die verwendet werden, in den Stoffwechsel von Zellen eingehen, kann man nicht nur strukturelle, sondern auch funktionelle Aussagen treffen.

primäre Cilien

einzelne Cilien mit einer 9 × 2 + 0-Struktur (im Gegensatz zu Kinocilien mit 9 × 2 + 2-Struktur), die auf nahezu allen Zellen vorkommen. Anders als die Kinocilien sind sie in der Regel nicht beweglich und dienen der Aufnahme von Reizen und deren Weiterleitung. Ein prominentes Beispiel sind die Außensegmente der Photorezeptoren im Auge.

Prismen

Polyeder mit zwei identischen, parallelen Flächen, deren korrespondierende Kanten mit Rechtecken verbunden sind

Proteolyse

Abbau von Proteinen durch sogenannte Proteasen. In der Zelle erfolgt dies entweder an einem aus mehreren Untereinheiten bestehenden Proteinkomplex, dem Proteasom, oder im Lysosom, wobei das Lysosom ein Vesikel mit saurem pH-Wert darstellt, in dem sich unter anderem Proteasen befinden, deren pH-Optimum im sauren pH-Bereich liegt.

proximal

siehe distal

Replikation

Verdopplung der DNA während der S-Phase des Zellzyklus

retrograd

entgegen einer Fluss-, Ausbreitungs- oder Bewegungsrichtung; Gegenteil: anterograd

sagittal

von lat. sagitta, Pfeil; gibt die Schnittebene an, über die man eine seitliche Ansicht eines Objekts erhält. Dreht man die sagittale Ebene um 90° um ihre Längsachse, erhält man die Frontalebene. Die Transversalebene steht senkrecht auf Sagittal und Frontalebene, ist also praktisch ein Querschnitt durch ein Objekt.

Schambeinfuge

Das linke und rechte Schambein sind Knochen des Beckens, die nach vorne hin aufeinander zulaufen, sich aber nicht verbinden, sondern eine Lücke zwischen sich lassen, die man Schambeinfuge (Symphysis pubica) nennt. Die Schambeinfuge wird durch Faserknorpel ausgefüllt, der die beiden Knochen miteinander verbindet.

Schiff-Base

Die Reaktion eines Aldehyds mit einer Amingruppe führt zu einem Azomethin, das man auch als Schiff-Base bezeichnet. Bei der PAS-Färbung (PAS für periodic acid-Schiff) werden Schnitte mit Periodsäure vorbehandelt, die Hydroxygruppen von Zuckern zu Aldehyden oxidiert. Diese reagieren dann mit dem Farbstoff Fuchsin, der in schwefeliger Säure farblos ist, durch die Reaktion mit den Aldehyden aber seine purpur-rosa Farbe wieder annimmt. Außer Fuchsin kann man auch andere Farbstoffe mit ähnlichen Eigenschaften verwenden, um andere Farben zu erzielen.

Sinusoid

Kapillare mit einem offenen Endothel

Taxon

In der Systematik (Einteilung der Lebewesen in Gruppen nach unterschiedlichen Kriterien) wird eine Organismengruppe, unabhängig von ihrer Position innerhalb einer Hierarchie), als Taxon bezeichnet.

Transdifferenzierung

Allgemein versteht man darunter die Umprogrammierung der Differenzierung einer Zelle in einen anderen Differenzierungszustand. Dies kann entweder direkt geschehen oder aber über den Umweg einer Dedifferenzierung. Letzteres hat durch die Entdeckung sogenannter induzierter pluripotenter Stammzellen (iPSCs) eine molekulare Grundlage erhalten. Hierbei können einige differenzierte Zellen durch die Überexpression von drei bis vier Transkriptionsfaktoren (Oct4, Sox2, Klf4, c-Myc) in den Zustand einer Stammzelle versetzt werden, die sich dann in verschiedene andere Zelltypen zu differenzieren vermag, welche sich von der Ausgangszelle unterscheiden.

Transmembranprotein

Die Assoziation von Proteinen mit biologischen Membranen (Lipiddoppelschicht aus amphipatischen Phospholipiden) ist verschieden. Sie können an die Membranoberfläche angelagert werden (peripheres Membranprotein), in eine der Lipidschichten eintauchen (integrales Membranprotein) oder durch die Membran hindurchreichen (Transmembranprotein). Das Transmembranprotein überbrückt praktisch die Membran und verbindet so den extrazellulären mit dem intrazellulären Raum. Offensichtlich ist dies bei Membrantransportern, die einen Stofftransport durch die Membran möglich machen. Aber auch Rezeptoren gehören in diese Gruppe, die die Bindung eines Liganden auf der extrazellulären Seite der intrazellulären Seite mitteilen und so eine Signalübertragung vermitteln können. Ebenso beruhen die Zell-Zell- und Zell-Matrix-Wechselwirkungen auf Transmembranproteinen.

UDP-Zucker

UDP steht für Uridindiphosphat und ist vergleichbar mit ADP, nur dass Adenin durch Uridin ersetzt ist. Zucker, die UDP gebunden haben, nennt man auch aktivierte Zucker, da sie eine besonders reaktive Form des Zuckers darstellen, die im Stoffwechsel für weitere Reaktionen genutzt werden kann. So wird z. B. UDP-Glucose für die Synthese des Glucosepolymers Glykogen verwendet, das als Speichermolekül in einigen Zellen im Cytoplasma abgelagert wird.

Vesikel

Membranumschlossener, mehr oder weniger runder, intrazellulärer Raum (z. B. verschiedene Organellen) oder extrazellulärer Raum (z. B. Thrombocyten, Exosomen, Mineralisierungsvesikel). Hinter einem Vesikel können sich ganz unterschiedliche Funktionsräume verbergen (intrazellulär z. B. Lysosomen, Peroxisomen, Endosomen, Transportvesikel u. ä.). Es ist also ein sehr allgemeiner Begriff, der sich auf elektronenmikroskopische Beobachtungen stützt. In der Lichtmikroskopie spricht man bei intrazellulären Vesikeln häufig von Granula, wenn man kleine, punktförmige Strukturen beschreibt. Dabei ist nicht zu entscheiden, ob es sich bei einem Granulum auch um ein Vesikel handelt. So sind die Zymogengranula, die bei der ekkrinen Sekretion Enzymvorstufen speichern, Vesikel, während die Keratohyalingranula in der obersten Schicht eines mehrschichtig verhornten Plattenepithels Ablagerungen des Proteins Filaggrin darstellen, die nicht mit einer Membran umschlossen und deshalb auch keine Vesikel sind.

Viskosität

Viskosität Diese Fließeigenschaft von Flüssigkeiten wird auch als innere Reibung bezeichnet. Je höher die Viskosität ist, umso größer ist demnach die innere Reibung und umso langsamer fließt die Flüssigkeit. Stellt man sich eine Flüssigkeitsschicht zwischen zwei Platten vor und verschiebt eine Platte mit der Fläche A mit einer Kraft F gegen die andere, so setzt man die Flüssigkeit dazwischen mit einer Geschwindigkeit v in Bewegung, deren Größe abhängig vom Abstand x zwischen der Platte und einer betrachteten Teilschicht innerhalb der Flüssigkeit ist. Das heißt, die Geschwindigkeit, mit der sich die Flüssigkeit bewegt, ist nicht in der ganzen Schicht gleich, sondern in Plattennähe größer als in der Mitte der Schicht, was der Quotient dv/dx ausdrückt. F ist proportional zu A und zu dv/dx, wobei die Proportionalitätskonstante ? als Viskosität bezeichnet wird, während der Kehrwert 1/? die Fluidität ist. Gemessen wird die Viskosität in Poise mit der Einheit kg/(m ? s).

Zwischenwirbelscheibe

Wie der Name sagt, liegt diese Struktur zwischen zwei Wirbelkörpern, die sie auch verbindet. Sie besteht aus einem Mantel aus Faserknorpel, der einen weichen Kern, den Nucleus pulposus, einschließt. Der Nucleus pulposus entstammt der Chorda dorsalis (Abschn. 5.1) und hat die Qualität eines gallertigen Bindegewebes. Dadurch wirkt er wie ein Wasserkissen, das zwischen den Wirbelkörpern als Polster dient.

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